Mannheim, Alte Feuerwache

Bericht von thomas hageleit
Konzert am 9. März 2005 in Mannheim (Alte Feuerwache)
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Der rote Faden, dass eine Sache bei jedem Juli-Konzert für mich schiefgeht, wollte auch diesmal nicht reißen. Ich kann aber mit Fug und Recht behaupten, dass die Julis schuld waren: 19 Uhr, ich bin mit meinem Bruder noch schnell ins „Stecks“ direkt gegenüber der Alten Feuerwache gegangen, um nicht das Konzert über hungrig sein zu müssen, da kündigte man uns an, dass es etwas länger dauern könne, weil gerade eine große Gruppe bestellt habe. Man versprach uns aber, dass wir bis 20 Uhr gegessen haben werden. Die große Gruppe, die dann ab ca. 19.15 Uhr in kleinen Gruppen an uns vorbeiging, waren die Julis samt Tourbegleitern, also vermutlich Roadies, Ton- und Lichttechnikern und was eben dabei sein muss bei einer Tour. Bis wir dann wieder bei der Feuerwache waren und an der langen Schlange vorbei drin waren, hatte ich wieder die erste Viertelstunde der Vorgruppe Wunder verpasst.

Und auch hier wieder die Erscheinung, dass bei der Vorgruppe viel zu viel Bass im Gesamtsound war. Seltsam und Schade. Hätte gern genauer gehört, was die da gespielt hatten.

Gegen 21 Uhr waren die Julis dran. Die Lila Bühne, dunkel, geheimnisvoll und eine Spannung aufbauend, kannte ich schon aus Neu-Isenburg, mein Bruder aber noch nicht und fragte mich, ob das Licht kaputt sei. Als dann wieder bei „denn es ist Juli“ ein warmes, gelbes Lichtermeer den Raum erfüllte, gab es wieder eine kollektive Gänsehaut im ganzen Raum.

Es war sehr interessant zu sehen, wie unterschiedlich das Publikum in verschiedenen Orten sein kann. Zunächst mal war der Raum viel kleiner als in Neu-Isenburg am Tag zuvor. Es reagierte auch anders auf die Ansagen und die Lieder. Mir wurde sehr schnell deutlich, wieso die Julis in Neu-Isenburg so begeistert waren vom Publikum, denn in Mannheim ging es deutlich verhaltener zu (obwohl ich sagen muss, dass selbst in Mannheim eine hervorragend tolle Stimmung herrschte!).

Das Publikum war auch hier sehr gemischt, zwischen dem jüngsten und dem ältesten Besucher, die mir zu Gesicht gekommen waren, lagen locker 40 Jahre.

Ein kleines Mädchen (vermute ich), das in der ersten Reihe zu stehen schien, rief – nein, SCHRIE – während des gesamten Konzertes ohne Ablass und Pause „Eva, Eva, Eva, Eva…“ Die eigentlich sehr gute und souveräne Reaktion von Ihr darauf, nämlich das Mädchen mal zu fragen, was denn sei, brachte nichts und auch der nach dem nächsten Lied folgende böse Blick mit der Bemerkung „Ich dachte, wir hätten das geklärt“ hielt das Mädchen davon ab, weiter zu schreien und langsam aber sicher zunächst ihr Umfeld, später auch weiter hinten Leute zu verärgern, ebensowenig wie kräftige Duschen, die sie von den Julis bekam.

Ganz besonderer Höhepunkt dieses Konzertes war sicherlich, dass der Original-Posaunist als Gastmusiker erschien. Genau der, der die Posaune bei „Kurz vor der Sonne“ eingespielt hatte – Andreas Jamin.

Ein wirklich tolles Konzert, was durch den – im Vergleich zum Abend vorher – recht kleinen Raum, die tolle Architektur, die kleine Bühne und die sehr gemütliche Atmosphäre ein ganz anderes Gefühl hinterließ als das Konzert davor. Beides tolle Gefühle, das eine groß und umwerfend, das andere gemütlich und persönlich.

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