München, Tollwood

Bericht von Dennis Schollbach
Konzert am 7. Juli 2005 in München
Veranstaltung: Tollwood
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Juli im Juli

Wir schreiben den 7. Juli und was würde zu diesem Tag wohl besser passen als ein Konzert der Band Juli? Und so war auch seit Monaten die Vorfreude auf dieses Konzert ganz groß. Mit über 5000 Besuchern war es auch das bisher größte das ich von meiner Lieblingsband sehen konnte. Wenn ich mich daran zurück erinnere, welche Stimmung schon mit ein paar hundert Fans aufkommt wie sollte es dann erst mit dieser enormen Masse werden…

Leider hatte sich der Wettergott wohl ein wenig zu oft das Lied „Regen & Meer“ angehört. Obwohl eigentlich hatten die Wassermassen von oben nicht mehr viel mit sanftem Regen zu tun :-( Unserer Laune sollte es keinen Abbruch tun und so warteten Juli und ich auch gerne schon drei Stunden vor Einlass auf das Konzert. Da die „Musik-Arena“ Mitten im Gelände eines Münchner Sommerfestes stand, war es wohl zu leicht nachzuvollziehen, dass wir die allerersten in der Schlange waren. Die vielen Buden mit dem leckeren Duft nach Würsten & Co waren scheinbar zu verlockend.

Wer wie wir aber neben dem Zelt ausgehalten hat wurde damit belohnt, dass man den kompletten Soundcheck mithören konnte. Nachdem unzählige Male das Lied „Regen und Meer“ angespielt wurde fragten wir uns schon ob uns da jemand verhöhnt. Aber nachdem dann Marcel samt eines riesen Koffers und seiner berühmten Notebooktasche über das Tollwood gelaufen kam und neben uns im Zelt versschwand spielten Eva und die Jungs aber endlich das ganze Lied aus und wir hatten großen Spaß damit und begannen ebenfalls, uns schonmal warm zu singen. Später gab es für uns noch November zu hören.

Leider fiel bereits ca. eine halbe Stunde vor Einlass die extem schlechte Organisation der Security Firma auf. Übertriebene und unkoordinierte Planung waren die Folge. Beim Thema Einlass war die mangelnde Information am schlimmsten. Man durfte das Zelt nur von den Seiteneingängen betreten. Dazu sollten wir links und rechts am Zelt vorbeilaufen und dann nochmal vor den Eingängen warten. Dieses Gebiet war aber durch den vielen Regen total aufgeweicht und wir mussten wohl oder übel durch knöcheltiefe Pfützen hechten um auch weiterhin die ersten zu bleiben. Den meisten blieb dann nichts anderes übrig, als auch die nächsten 30 Minuten in diesen Pfützen zu stehen da die wenigen trockenen Plätze vor den Toren schnell belegt waren.

Die schlimmste Überraschung sollte jedoch noch folgen: Die Halle selbst war in mehrere Sektoren unterteilt. Ging man in die falsche Tür, konnte man nicht bis zur Bühne vorlaufen weil hier Absperrungen im Weg waren. Das hat uns aber vorrher keiner erklärt. Zum Glück standen wir jedoch richtig und so schaften wir es kurz nach 18 Uhr, in die erste Reihe zu stürmen. Ein extrem breiter Bühnengraben senkte aber auch jetzt noch etwas die Stimmung. Später während des Konzerts verbot man uns dann sogar noch das Anzünden von Wunderkerzen. Und das, wo Eva die doch sonst so gerne mag. Die 500 Stück, die wir vorher bei Ebay erworben haben, landeten dann also ganz schnell wieder in unseren Taschen. Ebenfalls sehr lästig waren die Securitys, die während des Konzerts immer wieder die Mädels hinter uns zurück schubsten obwohl sie uns selber aber eigentlich überhaupt nicht gestört haben kopfschüttel

Zum eigentlichen Konzert: Sehr zu unserer großen Freude fing das ganze bereits um 18:45 an, also schon 15 Minuten eher als geplant. Die Vorband Tele verbreitete mit ihrer soften Popmusik spürbar gute Laune. Der Sänger gab zwischendurch einen zwar sehr langen aber umso lustigeren Reim zum besten, der in der Halle für großes Gelächter sorgte. Thema waren Vorbands im Allgemeinen und das die ja eigentlich keiner hören will, weil alle auf Juli warten. Eigentlich waren bisher 30 Minuten für eine Vorband üblich, Tele spielten jedoch ca. 50 Minuten – deshalb auch der verfrühte Anfang. Eva verfolgte später dann auch mit den anderen Jungs die Band Tele hinter der Bühne, allerdings so, dass sie von unserem Platz aus prima zu sehen war. Wir winkten und bekamen ihr zuckersüsses Lächeln zurück :-) Simon zog sich währenddessen eine Kaputze ganz tief ins Gesicht und lief mit Digicam bewaffnet in den Bühnengraben. Bei den meisten Fans hat die Tarnung ja funktioniert aber bei uns klappte das nicht wirklich :-) Etwas später übergab Simon seine Cam an Eva, die kurzerhand die Scheinwerferaufbauten hochkletterte und Tele von oben filmte.

Gegen 20:05 ging es dann endlich los: Juli kamen mit der gewohnten Startperformence November auf die Bühne. Schon im Vorfeld machten die mehr als 5000 Leute deutlich, welch gewaltigen Krach eine solche Masse erzeugen kann, wenn sie nur noch eines im Kopf hat.

Für uns war das erste Lied auch Startzeichen, um unsere generalstabsmäßig vorbereitete Plakataktion zu starten. Als Eva gerade die Strophe „denn es ist Juli“ sang, hoben insgesamt 10 Jungs und Mädchen unsere in stundenlanger Arbeit gefertigten Plakate. Wer von dieser Aktion hier im Forum noch nichts gelesen hat: Wir haben 16 ca. 20x30cm große schwarze Plakate angefertigt und dort in großen silbernen Buchstaben www.ESISTJULI.DE geschrieben. Die Band konnte sich ein grinsen nicht verkneifen und etwas später grüßte dann auch Eva alle Leute von esistjuli.de. Da wir das Plakat allerdings schon wieder unten hatten holten wir es natürlich gerne nochmal vor und Eva brachte irgendwie nur noch ein „geil“ zu stande :-) Da hat sich die Mühe doch wirklich gelohnt! Etwas später bat Dedi uns dann ebenfalls nochmal das Plakat aufzubauen, holte seine Digicam raus und machte ein paar Fotos. Hoffen wir mal, dass wir die Bilder in nächster Zeit bekommen und sie hier zeigen können.

Bei Kurz vor der Sonne ersetze Eva Ben Roobies Text mit einer wirklich sehr sexy Bauchtanz- und Po Wackel Aktion. MunichJuli wird sicherlich auch seinen Spaß damit gehabt haben :-) Später kletterte Eva dann nochmals auf die Scheinwerfermasten, um uns von oben zuzuhören, wie wir alle zusammen für sie den Text gesungen haben.

Sehr sehr positiv ist mir aufgefallen wie mitgehfreudig das Publikum war. Gerade in der ersten Reihe trift man normalerweise oft eher auf Menschen, die weniger gerne mithüpfen und so ist schon die eine oder andere Welle daran gescheitert, dass kaum jemand mitmachen wollte, wenn der Befehl dazu nicht gerade von Eva oder den Jungs selber kam. Das klappte diesmal umso besser und wir schenkten den fünf immer wieder zahlreiche Wellen, nachdem Eva gemeint hatte „Wenn ihr wüsstet wie geil das von hier oben aussieht, würdet ihr das den ganzen Abend machen“. Und so nett die anderen Zuschauer waren, so störte sich diesmal auch keiner daran, dass Juli, ein paar andere Fans und ich uns bei „Du drehst dich um“ munter im Kreis drehten. Einen Brauch, um den Eva das Publikum mal bei einem kleinen Studentenkonzert in Erfurt gebeten hat. Damals war das natürlich deutlich einfacher da es nur ca. 15 Zuschauer gab :-).

Zum Schluss gab es die üblichen Zugaben und natürlich auch das Solo von Eva und Jonas. Hier viel mir allerdings auf das Eva – so glaube ich jedenfalls – ein paar Probleme mit ihrer Stimme hatte. Aber kein Wunder, nachdem sie sich die ganze Zeit zuvor so viel Mühe gegeben hat. Andererseits kommt das natürlich auch, wenn man vor dem Konzert unbedingt noch schnell eine rauchen muss, gell Eva?

Leider erwischten wir diesmal die Band nicht mehr nach dem Konzert. Eigentlich sehr schade, da wir Dedi nur zu gern nochmal persönlich nach den Bildern gefragt hätten und es auch noch jede Menge Fragen gegeben hätte – aber macht nichts, das nächste Konzert kommt bestimmt und trotzdem war es eine sehr geile Zeit, an die wir uns alle sicherlich gern zurückerinnern werden. Danke Jonas, Simon, Dedi, Marcel und Eva für diesen superschönen Abend und ganz bestimmt bis bald!

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