Dortmund, Friedensplatz

6:25 Uhr: Der Radiowecker geht an. Mein erster Gedanke: Es ist Juli, endlich! Nach so langer Zeit, die eigentlich überhaupt nicht „geil“ war… Aber das ist eine andere Geschichte.

Ich packte also noch die letzten Sachen zusammen und machte mich auf zur Schule wie jeden morgen, allerdings mit dem winzigen Unterschied, die Stunden und Minuten bis 15:30, wenn Krezip anfangen sollten zu spielen, rückwärts zu zählen. Auch wenn ich damit meine beste Freundin fast den ganzen Vormittag lang nervte, kam sie trotzdem nach Dortmund.

Am Friedensplatz angekommen holten wir uns erst mal Pommes und setzten uns vor die Bühne, wo wir dann mit ungefähr 20 (in Worten: zwanzig) anderen Leuten den Liedern von Voltaire lauschten. Das tat mir so leid für die Band, die mir ziemlich gut gefiel, dass ich am liebsten auf die Bühne gesprungen, alle umarmt und getröstet hätte, was ich mir dann aber doch irgendwie verkniffen habe. Die restliche Wartezeit haben wir uns mit den Keksen, die die beste Mama der Welt (MEINE!! :D) gebacken hatte, vertrieben. Also, ich meine damit, wir haben sie gegessen.

Gegen 15:20 Uhr wurde der Platz langsam etwas voller, aber wirklich langsam. Als Krezip dann auf die Bühne kamen, hab ich es richtig bereut, sie nicht in Köln im Prime Club gesehen zu haben. Es gab leider nur wenige, die sie kannten, aber die, die sie kannten, waren richtig gut drauf. Also, falls ihr irgendwo im Plattenladen oder sonst irgendwo eine Krezip-CD findet: Anhören und gutfinden! :D

In der Umbaupause zwischen Krezip und Juli kletterte jemand am Bühnengerüst hoch um den Juli – Vorhang aufzuhängen. Während ich dem Menschen beim Klettern zuschaute, merkte ich, wie sich hinter mir ein Mädchen mit roten Haaren und Julitshirt vorbeidrängelte. „Ach, das ist der Vorhang von Steffens Bildern.“, hörte ich sie sagen und drehte mich um, irgendwie kam sie mir bekannt vor, und taaataaa: Es war Diana!

Nach dem der Moderator uns noch die Sponsoren vorgestellt hatte, sind dann endlich Simon, Marcel, Dedi und Jonas auf die Bühne gekommen. Sie fingen an „Warum“ zu spielen und kurze Zeit später kam auch Eva auf die Bühne. Dann fiel mir auch wieder ein, warum ich diese Band so mag. Dieser Blick von Eva, dieses nachdenkliche in die Ferne schauen, Jonas’ Grimassen beim Gitarrespielen, Dedis Bierflasche neben dem Verstärker, Simons Grinsen, als er mal wieder einen Heiratsantrag bekam (worauf Eva ganz traurig guckte und sagte, dass sie nie jemand heiraten will. Da bekam sie dann ein „Ooh“ aus dem Publikum.) und natürlich Marcel, der vor dem Konzert wie schon so oft am Rand der Bühne stand. Zwischen den Songs fragte Eva dann, ob wir denn auch Fußball-begeistert wären (bei der Antwort hielt ich mich ein bisschen zurück) und wies uns darauf hin, dass sogar die Kabel-Verkleidungen auf dem Boden schwarz-rot-gold waren (Also das mit der Reihenfolge müssen wir aber noch mal üben, liebe Eva.). Sie erzählte auch, dass sie eigentlich Marcels Freundin sei und das Sängerin-Sein mal ausprobieren wolle, aber dann bestimmt doch lieber als Verkäuferin anfangen werden würde.

Die neuen Songs haben mir von der Musik her sehr gut gefallen, vom Text hab ich leider fast gar nichts mitbekommen, weil Eva viel zu leise war. Davon und von den kreischenden Mädchen abgesehen, die mit der Zeit echt nervig wurden, war es ein tolles Konzert und nach 8 Monaten ohne Juli-live-Entzug ^^ genau das, was ich gebraucht hab.