Gießen, Freilichtbühne Schiffenberg

Bericht von Marc B.
Konzert am 18. Mai 2007 in Gießen (Freilichtbühne Schiffenberg)
Veranstaltung: Ein neuer Tag - Frühjahrstour
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So Ihr Lieben, wie schon zuvor nach meinem Bericht von Köln angekündigt, nun wieder ein weiterer Bericht von mir. Ja auch ich war auf dem Schiffenberg, allerdings durch Umwege. Eigentlich hatte ich Karten für das Winterkonzert in Wuppertal, da ich aber schwer erkrankte und mich einer Op unterziehen musste, schenkte ich die Karten meinem Bruder und einem Freund (die leider zu faul waren, einen Bericht zu schreiben). Als Ausgleich schenkten diese mir dann nach meiner überstandenen Op eine weitere Karte für das Konzert in Giessen auf dem Schiffenberg. Jetzt denken alle, von Düsseldorf nach Giessen nur für ein Konzert?? Ich habe eine enge Verbindung zu Mittelhessen, da mein Vater aus Limburg an der Lahn kommt und meine Großeltern nach wie vor in Limburg wohnen. Glück für mich.

Nachdem ich dann durch meine regelmäßige Kontrolle auf esistjuli.de (lieber Thomas, noch mal stellvertretend für alle ein großes Dankeschön für dein unermüdliches Engagement) die Pressemitteilung las, musste wir den Transfer umgehend umorganisieren, da ich donnerstags erst in Limburg war und wir alle uns in Giessen nicht besonders gut auskennen. Mein Bruder hängte sich ans Telefon um von der Stadt Giessen sich die Zubringermöglichkeiten erklären zu lassen, erkundigte sich ebenfalls, ob es vereinfachte Zufahrtsmöglichkeiten für Menschen mit Behinderung durch Vorlage des Ausweises vorhanden sind etc. Durch seine Simultandolmetschung am Telefon war klar, dass Mittelhessen nicht daran gedacht hatte Λ Naja, egal. Ich wollte mir nicht die Vorfreude und die freude auf das Konzert nehmen lassen. Andere schaffen das ja auch und ich habe schon ganz andere Dinge fertig gebracht. Also fuhren wir am nächsten Tag zeitig Richtung Giessen und zu der vereinbarten Bushaltestelle. Es wird euch nicht überraschen, dass die zu wenig eingesetzten Pendelbusse vollkommen überfordert waren und auf dem Ansturm nicht wirklich gut vorbereitet waren. Geschubse und Gedränge und ein paar blaue Flecken inklusive. Ich war in der Situation, umgeben von Hörenden vollkommen überfordert und gestresst und zog mich aus dem Gewühle. Hatte eigentlich den Mut verloren und wollte schon eine SMS an meinem Bruder schicken, mich wieder abzuholen. Setzte mich erstmal an die Seite, kramte in meinem Rucksack nach was zu Trinken und mein Palm. Als ich meinen Palm aufklappte, hatte ich dann die für mich rettende Idee. Ich habe ja eine Navigationshilfe und Standortermittlung für Notfälle. Also Standort eintippen, Ziel eintippen und Beförderungsart… Bitte warten… Geschätzte Dauer 30 min. Das geht ja. Also stand ich auf, schulterte mein Rucksack und ließ mich vom Handy Bergauf leiten. Schöne Gegend dachte ich mir so und wünschte mir mein Maountainbike herbei. Auf die Idee zu Laufen sind offenbar mehrere gekommen… Endlich am Ziel traf ich wie durch ein Wunder Mike und Lothar aus der CODA- Hessen (Children of Deaf Adults) die mich sofort zu sich winkten und so hatte ich den größten Teil der Schlange überwunden. Vorgruppen spielten bereits, die mich aber nicht so sehr interessierten. Tut mir leid… War ja eigens für Juli da. Dann war der Moment. Mike gab mir dann die Info und wir versuchten uns näher an die Bühne zu kommen, was auch gelang. Auf der dunklen Bühne waren sie dann. Die fünf. Endlich. Und los ging es. Ein tolles Erlebnis, sie wieder zu sehen. Doch blieb das Gefühl wie in Köln, wie soll ich es Beschreiben? Es war da, aber nicht so intensiv. Klar, es war offen und die Schallwellen konnten nicht gut transportiert werden und reflektierten auch nicht von den Wänden wieder zurück. Aber das war egal. Ich habe ja noch meine Sehkraft und hin und wieder wurde ich ja auch vom Takt erschüttert und so guckte ich mit großem Interesse auf die Bühnendarbietung, die umstehenden und jubelnden. Mir viel ebenfalls auf, das Eva viel mehr erzählte als in Köln. Ganz toll war aber der Effekt mit den Juli Stanniol Kanonen, die vier mehr hatten, als das Hallenkonzert in Köln und es sah genial aus. Ein berühmtes Lied riss auch mich wieder mit und animierte mich zum Hüpfen. Ich denke nicht, dass ich den Titel schreiben muss.

Spät abends ging ich dann wenigstens nicht alleine den Hügel hinab, denn auf Busse hatten wir gar keine Lust und erreichten dann das Auto meines Bruders. Der hatte schon Angeboten Mike und Lothar nach Hause zu fahren und so lernte ich noch Hessen bei Nacht kennen. Im haus meiner Großeltern lag ich dann noch lange wach und dachte über die Eindrücke nach und auch wenn es eine beschwerliche Anreise war und auch nicht so vom Gefühl her wie in einer Halle, war es dennoch ein toller Abend und habe mich gefreut, die Julis wieder zu sehen. Irgendwann schlief ich dann ein, mit dem Gedanken und die Vorfreude auf das Konzert in Mönchengladbach, wo die Karten auch schon auf meinem Schreibtisch liegen.

Bericht und dann auch wieder Fotos folgen. Versprochen

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