Pforzheim, CCP

Bericht von Robert Vollmer
Konzert am 19. November 2007 in Pforzheim (CCP)
Veranstaltung: Ein neuer Tag - Herbsttour
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Ja, es war wieder mal toll. Ich habe ja extra meine Mathevorlesung eine Stunde früher verlassen, bin nach Hause gerast und dann schnell zur Bahn gegangen. Obwohl die Zeit für die Straßenbahnfahrt zum Bahnhof nichtmal knapp gerechnet war, schaffte ich es gerade so, die Bahn zu erwischen, die uns – Maria und mich – dann aber recht pünktlich nach Pforzheim brachte. Dann sind wir zur Halle gegangen (u.a. auch eine ganze Strecke durch’s Parkhaus :D). Etwa eine Stunde und 10 Minuten vor Einlass waren wir dann da – wir waren die ersten. :) Es hingen noch nicht mal die Schilder mit „Einlass“ drauf. Und das blieb auch eine ganze Weile so, nach und nach kam dann mal vereinzelt jemand dazu. Als die Türen um 18:45 aufgemacht wurden, waren grad mal um die 20 Leute da. Kurz zuvor hatte jemand einen Zettel mit „Fotografieren ist nicht erlaubt. Fotoapparate und Handys sind verboten.“ aufgehangen. Hm. Also davon, dass man manchmal die Fotoapparate abgeben muss hatte ich vorher schon gehört. Aber Handys? Nicht durchsetzbar, und es wurde auch nicht gemacht. Aber auf die Fotoapparate wurde geachtet. Allerdings kam diese Entscheidung anscheinend erst eine Viertelstunde vorher, denn niemand wusste, wie man die Fotoapparate denn jetzt verwalten könnte. Ich hab dann der Dame mal vorgeschlagen, dass sie doch von ihrem Blatt kleine Zettelchen abreißen könnte und je einen in die Taschen tun könnte und den anderen dem Besitzer geben könnte. Das hat sie dann auch erstmal gemacht, bis endlich eine andere mit Klebeband ankam.

Nun war es ja noch nicht 19 Uhr, also mussten wir auch vor einer Innentür noch etwas warten. Komischerweise standen dann wieder nur wenige, die anderen waren noch etwas trinken oder sonstwas. Dann ging die Tür auf und wir sind in Richtung erste Reihe gestürmt. Erfolgreich, erste Reihe Mitte. :) Allerdings hätten wir auch noch nach dem Einlass kommen können und wären an der Seite in die erste Reihe (oder zweite Reihe Mitte) gekommen, es hat ewig gedauert bis sich die Halle langsam gefüllt hatte. Es war merkwürdig zu sehen, wie lange die Reihen hinter uns noch leer blieben. Die Halle war recht klein, sie war etwa zu 80-90% gefüllt, was grob geschätzt 400 Zuschauern entsprach. Im Vergleich zu anderen Konzerte also ein eher kleiner, gemütlicher Gig.

Recht pünktlich um etwa 20 Uhr hat dann Radiopilot angefangen zu spielen. Ich hatte mir vorher schon auf Myspace und auf der Bandhomepage ein paar Songs angehört. So kannte ich zumindest die Melodie und ein paar Textfetzen von einigen der gespielten Lieder. Natürlich sind wir der Pflicht der ersten Reihe nachgekommen und haben direkt von Anfang an Stimmung gemacht. Und sie haben wirklich gut gespielt, durchaus eine der besseren Vorbands. Nach gut 30 Minuten und 7 bis 8 Songs waren sie dann fertig und haben dann Demo-CDs verteilt, die sie auch noch signiert haben. Das Mädel neben mir scheint beruflich Autogramme zu sammeln, die hat auch für die zweite Reihe CDs ergattert. :)

Nach der Umbaupause – in der NICHT die erwartete Beatlesmusik wie sonst zu hören war – ging es dann um 21 Uhr los mit meinem letzten Mal „Dieses Leben“ live für dieses Jahr. Natürlich war sofort wieder Stimmung, woran wir nicht unbeteiligt waren. Ein tolles Gefühl, wenn man selbst vorklatscht, vorspringt, vor-mit-den-Händen-von-einer-Seite-auf-die-andere-wippt und zumindest die nächsten paar Reihen das nachmachen und sich von der Stimmung mitreißen lassen. Die war in den ersten Reihen echt super – was dahinter war habe ich gar nicht mitbekommen, weil ich mich nicht umgesehen hab (denn vorne spielte ja die Musik ;)).

In der ersten Reihe – und noch dazu wenn da wo man ist die meiste Stimmung ist – besteht natürlich eine gewisse Gefahr, dass man ins Objektiv der Fotografen gelangt. Und tatsächlich wurden wir einige Male das Motiv von Fotos. Zwei davon hat uns der Fotograf freundlicherweise zur Verfügung gestellt (vielen Dank nochmal dafür!), sodass man diese jetzt im Forum bewundern kann. Ich glaube man kann erkennen, dass uns nicht gerade langweilig war. :) Außerdem zu erkennen: Die Fanclub-Shirts. Vielleicht ist ja jemand auf das Juliversum aufmerksam geworden – die drei Mädels, die wie wir auch schon recht früh vor der Halle gestanden haben, haben wir zwar aufgefordert, sich doch im Forum anzumelden, aber bisher scheint das noch nicht geschehen zu sein.

Was gibt es vom Konzert selbst zu berichten? Das ist eigentlich immer das schwierigste an Konzertberichten, denn wie soll man so etwas niederschreiben? Die Stimmung – wie gesagt, ich kann nur von der ersten Reihe berichten – war durchgängig sehr gut. Es war recht anstrengend, denn jedes Lied eignet sich auf seine Art zum Mitklatschen, Mitspringen, Mit-mit-den-Händen-von-einer-Seite-auf-die-andere-wippen… und vor allem natürlich zum Mitsingen. Das haben wir auch getan, ich fand es jedoch etwas schade, dass Eva das Publikum nur sehr selten alleine singen ließ. Ein besonderer Moment zum Singen – nicht Mitsingen, denn eigentlich gibt es an dieser Stelle ja keinen Text – ist natürlich das „…denn es ist Juli DEE EEE“ bei November. Nachdem wir unseren Nebenleuten vorher kurz erklärt, was es damit auf sich hat, haben diese uns dann auch tatsächlich unterstützt. Aber dass unsere fünf Stimmen bei den Julis angekommen sind, wage ich eher zu bezweifeln.

Auf jeden Fall angekommen ist ein Plakat, das wir gebastelt hatten. Dass darauf einzig und allein die Buchstaben „VE“ zu sehen waren (gefüllt mit zwei der Frühjahrstour-Konzertbilder, auf denen Forumsmitglieder zu sehen sind), mag sehr komisch erscheinen. Das fand wohl auch Jonas, der das Plakat mit einem „hä?“ fragenden Gesicht betrachtete. Besser verständlich sind die Buchstaben, wenn man sie im Zusammenhang sieht, der jetzt ja nicht mehr geheim gehalten werden muss: Das Plakat war eines von 12, die in Konzertreihenfolge hintereinander gesetzt den Spruch „JULIVE 2007 – Danke für die geile Zeit“ ergeben. Das Ganze war eine im Forum geplante Aktion, um den Julis für das tolle Jahr 2007 zu danken, mit diversen Veröffentlichungen und 75 Konzerten, von denen ich bei 4 dabei sein konnte. Jetzt kurz nach Weihnachten, wo ich endlich mal meinen Bericht fertigstelle, sollte die Post auch das Weihnachtsgeschenk für die Julis zugestellt haben: Zur Erinnerung haben sie alle Plakate bekommen, auf der Rückseite jeweils mit einem Foto und teilweise einigen persönlichen Grüßen der beim jeweiligen Plakat beteiligten Personen. So könnten dann auch die Julis den Zusammenhang verstehen – und endlich auch Marcel, der laut eigenen Aussagen aufgrund seiner sichteingeschränkten Bühnenposition die Plakate zumeist nicht zu sehen bekommt.

Zurück zum Konzert in Pforzheim. Bei meinen ersten drei Konzerte in Köln, Gießen und Hamm war die Setlist fast identisch, lediglich die spätere Single „Zerrissen“ fehlte in Köln noch. Für die Herbsttour wurde dann die Reihenfolge der Songs etwas verändert und „Ich verschwinde“ gegen „Kurz vor der Sonne“ ausgetauscht. Letzterer wurde übrigens nicht wie Eva behauptete zuletzt auf der Clubtour gespielt, sondern auch noch 2005. In den Genuss von „Tage wie dieser“ kam ich leider nicht; dieser Song wurde erst bei den folgenden Konzerten wieder ins Programm genommen. Aber auch so war die Songauswahl gewohnt gut.

Um noch ein paar Dinge aufzulisten, die so nicht zu erwarten waren: Wer im Frühjahr bereits auf einem Konzert war und/oder sich die DVD zu Gemüte geführt hat, wird bei „Ein neuer Tag“ gespannt auf eine bestimmte Stelle warten, an der eine Konfettikanone auslöst. Diese bestimmte Stelle wird gespielt, Marcels Trommelwirbel ist zu hören und – nichts passiert. Ich war einige Momente lang doch etwas verdattert. Das gehörte doch irgendwie dazu. Allerdings kam die Konfettikanone später, bei „Perfekte Welle“, doch noch zum Einsatz. Außerdem riss Jonas während „Regen und Meer“ eine Gitarrensaite, sodass er sich vom Backliner eine neue Gitarre geben lassen musste.

Mit „Ein Gruß“ endete das Konzert dann. Die Jukebox, aus der das Intro des Songs erklingt, wurde zwar zuvor auf die Bühne geschoben, aber nicht von Eva in Gang gesetzt. Danach war dann Schluss. Wie sich das gehört sicherten wir uns dann noch jeder eine Setlist – Maria sich die von Eva (inklusive original Fußabdruck), ich mir die von Simon. Diese Ausbeute war zum Einen darauf zurückzuführen, dass die Security dann doch noch ganz nett war, zum Anderen schien aber auch niemand anders so recht Interesse zu haben. Und so lang wie es gedauert hatte, bis sich die Halle halbwegs gefüllt hatte, so schnell war sie dann auch wieder leer. Gut fünf Minuten, nachdem die letzten Töne verstummt waren, waren Maria und ich plötzlich fast allein mit den Bühnenarbeitern, die sofort mit dem Abbau begannen. Für uns interessierte sich eigentlich keiner, und das meine ich positiv. Während man bei anderen Konzerten praktisch sofort nach Konzertende damit begonnen wird, die Besucher aus der Halle zu vertreiben, konnten wir noch darauf warten, dass einer der Julis nochmal an die Bühne kommt. Wir hatten schon einige Minuten gewartet, als sich tatsächlich Marcel noch einmal nach draußen wagte. Nett wie immer gab er uns noch Autogramme, unterhielt sich mit einem Arbeiter und half sogar selbst noch mit. Nach fast einer Viertelstunde bat uns dann doch jemand, den Saal so langsam mal zu verlassen.

Das tat wir dann auch und gingen zum Merchandising-Stand. Dort warteten bereits Radiopilot, gaben weiter Autogramme und unterhielten sich. Später kam dann auch noch Marcel, sodass wir doch noch ein Foto machen mit ihm machen konnten. Und dann kam sogar noch Jonas dazu. Von ihm haben wir uns dann auch noch ein Foto sowie Autogramme geholt und so lange unterhalten, bis wir dann endgültig rausgeschmissen wurden. Das war um 23:15, also hatten sie sich doch einige Zeit für ihre Fans genommen. Das bedeutete aber auch, dass wir uns beeilen mussten, um zum Bahnhof zu kommen. Dort angekommen stand bereits unser Zug – oder besser gesagt, er begann loszufahren. Tja, das bedeutete also dann, dass wir noch eine Stunde am Bahnhof warten mussten.

Auch wenn am nächsten Morgen wieder Vorlesungen angesagt waren – ich musste nochmal an den PC. Schließlich hatten Radiopilot dazu aufgefordert, ihnen ein Bild ihres Auftritts zu schicken, was aufgrund des Fotoverbots natürlich zu Gelächter geführt hatte. Da die Security nach einigem Zureden und Diskutieren aber bei Fotohandys beide Augen zudrückte, gelang es Maria dann doch, den Sänger und Gitarrist als Abbild in ihr Mobiltelefon zu befördern. Dieses Foto habe ich dann noch an die Mailadresse gesendet. Und einige Wochen später, als ich schon nicht mehr damit gerechnet hatte, kam tatsächlich eine Antwort: Wir sind einer von fünf Gewinnern, die ein Fanpaket zugesendet bekommen. Und irgendwann Anfang 2008 kam dann ein Umschlag, in dem sich ein A4-großes signiertes Gruppenfoto der Jungs, zwei Sticker, ein Button sowie eine CD mit dem Song „Mein Lied“ befand. :)

Das waren also schon einige meiner gedanklichen Erinnerungen an den das Konzert. Materiell gesehen erinnern jetzt neben dem Radiopilotpaket die Eintrittskarte, die von Marcel und Jonas unterschriebene Setliste, Fotos mit den beiden und ein Tourplakat, auf dem genau für dieses Konzert geworben wird noch an dieses Erlebnis. Und ich bin mir sicher: Das war erst der Anfang. Die nächste Tour kommt bestimmt.

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