Stuttgart, LKA Longhorn

Bericht von Juliane Maget
Konzert am 25. November 2010 in Stuttgart (LKA Longhorn)
Veranstaltung: Tour 2010
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Irgendwann im November…
… wird es wieder JULI.

Nur drei Tage zuvor hatte ich bereits ein großartiges Konzert in München erlebt. Auch wenn ich mir sicher war, dass es keinesfalls besser werden könnte, fieberte ich doch auf das nun anstehende Stuttgarter Konzert hin. Mit Robert und Lea hatte ich mich für etwa 16 Uhr an der Halle verabredet. Dort angekommen, waren JULI gerade beim Soundcheck und ich konnte schon den Klängen von „Immer wenn es dunkel wird“ lauschen. Wie von Geisterhand öffnete sich sogar die Tür der Halle, sodass ich dem ganzen auch noch optisch folgen konnte. Hinein habe ich mich allerdings nicht getraut. Wenig später kam dann auch schon Robert und gemeinsam hörten wir noch ein Weilchen „Elektrisches Gefühl“, „Jessica“ und „Wer von euch“, bis dann mit etwas Verspätung auch Lea eintraf und wir uns zu dritt noch auf den Weg ins Restaurant zum goldenen M machten, um uns erstens zu stärken und zweitens etwas aufzuwärmen.

Zurück an der Halle war immer noch niemand außer uns da, sodass wir uns um die erste Reihe auf jeden Fall keine Sorgen machen brauchten. Da der Tourbus direkt neben dem Eingang geparkt war, verging die Zeit auch zunächst sehr schnell durch die Frage, wer jetzt wohl drin ist, wer draußen und wer noch fehlt. Jonas hatte kurzzeitig Probleme, die richtige Eingangstür zur Halle zu finden – ob es letztendlich an unseren Zurufen lag, dass er es doch noch geschafft hat, werden wir wohl nie erfahren. Marcel dagegen schaffte es gleich beim ersten Mal, grüßte uns freundlich und drehte sich dann doch nochmal um, um mich zu fragen, ob ich nicht auch schon am Tag zuvor in Dortmund gewesen wäre. Leider musste ich dies verneinen – da Simon das aber auch gedacht hatte, frage ich mich allmählich, ob ich nicht doch einen Doppelgänger habe… Mit netten Gesprächen vertrieben wir uns dann auch noch die restliche Wartezeit und durften um kurz nach sieben dann auch leicht angefroren endlich in die Halle und konnten uns gute Plätze sichern. Schon in den ersten Minuten ist mir mal wieder aufgefallen, wie sehr sich das Publikum doch verändert hat in den letzten drei Jahren – oder habe ich mich verändert und nehme es anders wahr? Oder war es schon immer so und ich habe es nur vergessen? Leider sollten sich im Laufe des Konzerts meine Befürchtungen bestätigen.
Gegen 20 Uhr ging es zunächst mit dem Support Henning Neuser los. Auch wenn es einige gab, die nur wegen ihm gekommen waren, konnten sie mich rein gar nicht überzeugen. Nicht nur dass sie irgendwie etwas zu laut waren für meinen Geschmack, auch die Songs haben mir nicht sonderlich gefallen. Das letzte Lied war da noch am besten, auch wenn ich mir die Folge der „ohs“, die wir mitsingen sollten, nicht so ganz merken konnte. Als die halbe Stunde vorbei war, war ich jedenfalls kein bisschen traurig.

Nach Umbaupause und ausführlichem Toncheck ging es dann schließlich mit den bekannten Klängen von „Immer wenn es dunkel wird“ los. Das Publikum war im Großen und Ganzen allerdings nicht so begeistert wie man es sich vorstellen könnte. Während dem ganzen Konzert kam ich mir teilweise schon etwas blöd vor, wenn ich mal wieder einzige war, die es gewagt hatte, zu springen oder sich sonst wie zu bewegen. Dafür begrüßte uns Eva ganze drei Mal und mit der Hüpf-La-Ola – die deutlich erfolgreicher war als in München – konnten wir wohl auch ein wenig zu ihrer Belustigung beitragen. Unter keinem guten Stern stand dann „Mit verbundenen Augen“. Nicht genug, dass Simons Gitarre den Geist aufgab, auch bei Jonas riss eine Seite. Weiter ging es aber natürlich trotzdem. Simon sah zwar sehr verwirrt aus, war aber entgegen unserer Vermutung später nicht schlecht gelaunt sondern nahm es im Gegenteil sogar mit Humor. Im weiteren Verlauf des Konzerts wollte dann auch Marcels Schlagzeug nicht mehr mitspielen, was aber nach einer kurzen Reparatur auch wieder erledigt war, sodass das Konzert weitergehen konnte – bis dann bei „Elektrisches Gefühl“ auch noch Jonas‘ Stick abbrach. Vielleicht sollte er das nächste Mal ein bisschen sachter auf die Pauke hauen. Bei „Paris“ wurde diesmal Pudding verkauft und Eva verzichtete auf Mütze und Handschuhe – vielleicht ja, weil es in der Halle wirklich ungemein heiß war. Während sie ihr Glockenspiel holte, forderte sie Simon auf, etwas zu sagen; dem hatte es aber scheinbar die Sprache verschlagen, was Eva zu der Feststellung veranlasste, die Jungs wären ja völlig aufgeschmissen ohne sie. Das letzte Lied „Eisenherz“ kam mir diesmal sogar etwas leiser vor als auf dem letzten Konzert, vielleicht war ich aber auch einfach inzwischen schon darauf gefasst und darauf eingestellt.

Auch zu Simons Herz, das er mir in München versprochen hatte, kam ich noch. Anders als ich es erwartet hätte, zog er es gleich nach dem Schlussakkord von seinem T-Shirt ab, klebte es in ein Handtuch und warf es mir nach der obligatorischen Verbeugung zielgenau in die Hände. Gott sei Dank hat es kein anderer gefangen – Arme waren schließlich genug gestreckt -, denn was er dann gemacht hätte, darauf wusste er später auch keine Antwort. Glücklicherweise kann er also sehr gut werfen. Gemeinsam mit Jasmin und ihrem Freund, die wir später auch noch aufgabeln konnten, und René, den wir vor der Tür kennengelernt hatten, haben wir uns dann noch sehr lange mit Simon unterhalten. Wie er darauf kam, dass ich in Dortmund gewesen wäre, wird allerdings wohl für immer ein Rätsel bleiben… Dafür durften wir noch Martin Möller, aufmerksamen Fans als erster Schlagzeuger von Sunnyglade bekannt, kennenlernen, der sehr überrascht schien, dass es Leute gibt, die seinen Namen kennen. Als uns die Security schließlich zum dritten Mal freundlich aber bestimmt darauf hingewiesen hatte, dass wir doch jetzt bitte die Halle verlassen mögen, ließen wir uns schließlich überzeugen und traten nach Verabschiedung den Weg nach draußen an. Das Wetter hatte sich inzwischen leider zum Negativen geändert und wir wurden von Schneeregen begrüßt, so dass die Lust, draußen noch weiter zu warten, sich auch in Grenzen hielt. Also blieb uns nur der Weg zur Stadtbahn, um irgendwann früher als gedacht müde aber glücklich ins Bett zu fallen. Leider mit der Erkenntnis, dass das schon wieder das letzte Konzert gewesen war. Bleibt zu hoffen, dass die nächste Pause nicht wieder so viele Jahre dauert.

Wie immer am Schluss noch ein DANKE:

– an Lea, weil ich sie nach zwei Jahren endlich mal wieder sehen durfte
– an Robert, meinen wahrscheinlich treuesten Konzerte-Begleiter
– an René für die nette Unterhaltung
– an alle Techniker, Backliner und alle anderen, die dafür gesorgt haben, dass die Instrumente schnell wieder einsatzfähig waren
– an Simon für das Herz und dafür, dass er so ist wie er ist
– an JULI für das tolle Konzert
– an das Publikum, falls es nicht eingeschlafen ist

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