Karlsruhe, Substage

Bericht von Juliane Maget
Konzert am 7. April 2011 in Karlsruhe (Substage)
Veranstaltung: Tour 2011
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Wie bei jedem Konzertbericht, nehme ich mir auch diesmal wieder vor, es kurz zu machen, und wie bei jedem Konzertbericht weiß ich auch diesmal schon vorher, dass es wieder nichts werden wird.

Ein etwas ungewohntes Gefühl ist es, ohne Konzertticket loszufahren, aber ich wusste, dass es bei Robert in guten Händen war. Nach einem kurzen Zwischenstopp zum Mittagessen bei Coco machten wir uns dann gemeinsam auf den Weg nach Karlsruhe, wo wir unterwegs noch Robert einsammelten. In Durlach angekommen, brauchte ich zuerst dringend etwas zu trinken – hätte ich vorher gewusst, was man am dortigen Bahnhof unter „Eistee“ versteht, hätte ich es gelassen. Kurze Zeit später waren wir dann schließlich am Substage angekommen und wie zu Erwarten die ersten Fans.

Da wir also keine Angst haben mussten, später keinen guten Platz mehr zu bekommen, entschlossen wir uns zu einer kleinen Runde um das Gebäude. Dabei konnten wir auch nach und nach die komplette JULI-Familie entdecken – die einen gingen es eher entspannt im Liegestuhl an, andere betätigten sich noch sportlich in Form von Inlineskaten, wieder andere machte noch kurz einen oben-ohne Spaziergang. Und die kleinen Jungs durften sich an den großen Baggern erfreuen.

Nachdem wir zwei junge Damen, die uns in ein Fitness-Studio einladen wollten, leider enttäuschen mussten und der Baulärm langsam aber sicher doch reichlich nervig und ein menschliches Bedürfnis von Coco und mir in gleichem Maße größer wurde, öffneten sich endlich die Tore und wir konnten in die Halle stürmen. Dort sicherten wir uns zunächst allesamt einen Platz in der ersten Reihe, bevor Coco und ich endlich die Toilette aufsuchen konnten. Praktisch an dieser Angelegenheit war, dass die Behindertentoilette sich direkt gegenüber des Bühnenaufgangs befand – ein Bereich, der für die übrigen Konzertbesucher eigentlich abgesperrt war. So kam es, dass mir, während ich wartete, Simon praktisch in die Arme lief – seine anfänglichen Verwunderung verschwand nach einem Blick auf die Toilettentür und so konnten wir noch kurz quatschen. Als Coco wieder zu uns stieß, stellte sich heraus, dass er doch nicht so fleißig Memory gespielt hatte wie er uns noch glauben lassen wollte – ihren Namen konnte er uns nämlich nicht sagen. Aber das mag auch daran gelegen haben, dass er verzweifelt auf der Suche nach seinem Trommeläffchen war. Seine hoffnungsvolle Frage, ob wir Marcel gesehen hätten, mussten wir aber leider verneinen. Und so verabschiedeten wir uns zunächst wieder – nicht ohne ihm noch mitzuteilen, dass wir später direkt vor ihm stehen würden. Seine Antwort darauf ließ sich nur schwer deuten – da er aber nicht, wie von uns angeboten, seinen Platz mit Jonas getauscht hatte, kann das nicht so schlimm gewesen sein.

Bevor nun die Vorband Ginger Ninja die Bühne betrat, bleib uns noch etwas Zeit, das Publikum genauer unter die Lupe zu nehmen. Es waren nur schätzungsweise 200 Leute da, sodass die ohnehin schon kleine Halle sogar noch in etwa der Mitte mit einem Vorhang abgetrennt war. Das Bedürfnis der Menschen, sich einen guten Platz zu sichern, war auch nur geringfügig ausgeprägt, sodass sich die meisten noch während der Vorband eher an der Bar aufhielten. Auch das Durchschnittsalter lag deutlich über dem, was man sonst von Konzerten gewohnt ist.

Die Vorband schließlich machte wirklich einen fantastischen Job. Ich habe ja nun wirklich schon mehr als genug Vorbands erlebt, viele schlechte und einige gute – die Dänen gehören definitiv in letztere Kategorie. Von der Sportlichkeit des Schlagzeugers könnte sich Marcel auch durchaus mal ein Scheibchen abschneiden. Und auch über Deutschland schienen die Herren recht gut informiert gewesen zu sein – zumindest über die Autobahnen, auf denen man schnell überall hinkommt, kannten sie. Dem übrigen Publikum schien es auch gefallen zu haben, denn die Stimmung war schon zu Beginn ausgesprochen gut.

Um die Wartezeit bis zum eigentlichen Grund unseres Daseins – auf diesem Konzert, nicht auf dieser Welt – etwas zu verkürzen, machten Coco und ich uns nochmal auf den Weg zur Toilette. Diesmal lief mir dabei nicht Simon über den Weg, sondern zunächst ein etwas grimmiger Holger, der mich ziemlich streng fragte, was ich denn dort zu suchen hätte. Mein Grund schien ihm akzeptabel und so musste ich mir keine Sorgen machen, des Saals verwiesen zu werden. Auch Marcel tauchte kurz auf – ob ihn Simon in der Zwischenzeit gefunden hatte, weiß ich allerdings leider nicht.

Und irgendwann ertönten schließlich die wohlbekannten Klänge von „Immer wenn es dunkel wird“ und es konnte endlich losgehen. Die Stimmung war trotz – oder vielleicht auch gerade wegen – des kleinen Publikums wahnsinnig gut und so machte es auch nichts, als vor „Geile Zeit“ plötzlich eine von Marcels Trommeln den Geist aufgab und ausgetauscht werden musste. Eva fragte in der Zwischenzeit nach Musikwünschen, um die Zeit zu überbrücken, aber bevor es dazu kommen konnte, war auch schon wieder alles repariert und es konnte weitergehen. Diesmal war es mir auch endlich vergönnt, „Woanders zu Hause“ zu hören. Während der Song auf der Herbsttour im vergangenen Jahr noch nicht auf der Setlist war, fiel er in Ludwigsburg einige Tage zuvor der Kürzung zum Opfer – und beim Auftaktkonzert der Frühjahrstour in Recklinghausen wollte es trotz mehrerer Versuche einfach nicht klappen. Letzteres schien Simon irgendwie entfallen zu sein, denn als ich ihn nach dem Konzert darauf ansprach, meinte er, das hätte doch bis jetzt „immer geklappt“. Nunja. Die gewohnten überdimensionalen Luftballons bei „Wer von euch“ blieben diesmal aus, was vermutlich der geringen Hallehöhe zu schulden war. Die Konfettikanonen bei „Wir beide“ kamen aber wie gewohnt zum Einsatz – und ich merkte zum ersten Mal, wie sehr diese eigentlich stinken.

Irgendwann ging schließlich auch dieses Konzert zu Ende und wir blieben, wie auch noch einige andere Fans, noch ein wenig in der Halle, um den ein oder anderen JULI noch zu treffen. Das stellte sich allerdings als nicht ganz so einfach heraus, da zwar Dedi, Marcel und Simon immer mal wieder an uns vorbeiliefen, aber alle irgendwie zu beschäftigt waren. Kein Wunder, wenn man bedenkt, wie viele Leute in der Halle alleine zu Dedis Familie und Freunden zählten. Als wir schließlich freundlich aber bestimmt vom Personal nach draußen gebeten wurden, entdeckten wir dort dann Simon, zu dem wir uns noch ein Weilchen gesellten. Dabei erfuhren wir, dass er sich weniger als Gitarrist denn vielmehr als „Mittel zum Musikmachen“ sieht, Robert und zwei Mädchen, die noch dazugekommen waren, bekamen Plektren geschenkt und Coco schwatzte ihm anlässlich ihres zehnten Konzerts noch sein Handtuch ab. Zur Feier des Tages lud Simon uns auch noch alle auf eine Sprite ein. Mir hatte er zuvor noch sein Bier in die Hand gedrückt, damit er selbige freihatte – und vergaß kurz darauf, dass das seines gewesen war. Dankenswerterweise nahm er es dann aber doch wieder an sich, denn ich kam mir irgendwie etwas blöd vor mit zwei Flaschen in der Hand. Nach einem kleinen Forumsfoto verabschiedeten wir uns dann auch schon wieder.

Und so ging ein schöner Konzertabend schließlich auch wieder zu Ende. Fehlt eigentlich nur noch das übliche DANKE:
– an Coco und Robert für die Begleitung
– an Cocos Eltern für Essen, Abholen und Obdach
– an Ginger Ninja für den guten Job
– an Holger fürs Nicht-Bösesein
– an Simon für die Sprite
– an das Publikum für die gute Stimmung
– an die JULIs für das tolle Konzert

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