Cottbus, Universitätsplatz

Bericht von Jennifer Michelke
Konzert am 26. Mai 2006 in Cottbus (Universitätsplatz)
Veranstaltung: BTU Campus Open Air
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Ich wundere mich im Nachhinein schon, wie ich es geschafft hatte, Karten für diesen besagten Tag zu bekommen. Denn erst knapp zwei Wochen vor dem besagten Termin, war ich rein zufällig in Lübben (beim shoppen) und entdeckte eines dieser besagten Werbeplakate.

Eigentlich war es schon absehbar, dass ich meine Mama auch zu diesem Event mitschleifen würde. Jedenfalls hab ich mich dann bei meiner Cousine erkundigt, wie man am günstigsten hinkommt. (Cottbusser Studenten – Nicht mal mitkommen wollte sie. -.-) Zumindest haben wir dann eine Woche danach die ersehnten Karten gekauft und ich war drauf und dran die Bäckerei gegenüber des Karten-Shops zu überfallen um dieses Plakat zu bekommen. (Aufgrund des daneben parkenden Polizeiwagens, habe ich es dann doch gelassen…)

Am 26. saß ich dann wie auf heißen Kohlen und habe gewartet, bis meine Mama von der Arbeit kam. Kurz vor 16.00 Uhr sind wir dann losgefahren. Die Uni haben wir wirklich sehr gut gefunden. (Auch ohne Navi.) Jedenfalls dachte ich dann aber schon, dass wir irgendwie falsch waren. Der Parkplatz war so gut wie leer. Komisch. Ich war irgendwie anderes gewöhnt. Wir sind dann Richtung Mensa gegangen und an einem Seiteneingang ist mach ohne irgendwelche Kontrollen ganz leicht auf das Gelände gekommen. Links war die große Bühne aufgebaut und ich erkannte, Tina von „Hund am Strand“ die über das Gelände spatzierte. Auf der Bühne machten die anderen beiden Jungs grade Soundcheck. Wir setzten uns dann auf diese Betonblöcke und ich hatte super Sicht auf die Bühne. Nach einer Weile nervte mich allerdings das ständige monotone Schlagzeug gehaue. Kurz danach kam dann auch Tina zu den Jungs und stimmte ihr Instrument mit. In der Zwischenzeit kamen auch immer mehr Besucher auf den Platz. Da ich mir aber schwer vorstellen konnte, dass die uns einfach hier oben lassen würden, drängelte ich und wir gingen vor zum Eingang. Auch da war ganz schön tote Hose. Wäre ich nicht schon auf dem Platz gewesen hätte ich an mir gezweifelt, ob wir hier richtig wären. Vor dem Eingang erblickte ich dann auch die zwei (Rapper) von „D.O.G.z“ (wenn sie es denn waren =) ) die sich mit einigen Mädchen unterhielten.

Erst kurz vor 18.00 Uhr ging es richtig los. Nachdem ich dann wusste, wo ich mich als „Student“ einordnen musste (nämlich da wo, auch „normale“ Besucher durch mussten) reihten wir uns ein. VOr uns waren vielleicht fünf andere. Hinter uns aber füllte sich der Platz.

Gemütlich trotten meine Mama und ich durch. Taschenkontrolle (die man sich hätte schenken können – da wo man was versteckt, schaut eh nie einer ^^), an den Stemplern gingen wir vorbei und es machte auch keiner Anstalten dort halt zu machen.

Auf der Bühne standen schon einige Musiker um ihre Instrumente den letzten Schliff zu verpassen. Es war ein ganz schönes Gewusel. Bevor es dann richtig losging suchten wir noch die Toiletten – die blieben allerdings unauffindbar. -.- Wir stellten uns wieder auf unseren Platz. Ganz vorn zur Bühne.

Als dann die Radio“Fritzen“ das OpenAir eröffneten, lieferte „Garp“ den Einstand. Die ganze Zeit überlegte ich ob der Sänger ein Student war oder nicht. Zumindest wusste ich, dass es sich bei den „unbekannteren“ Bands um Studenten handeln sollte. (Aber er schien mir älter *pfeif*) Als dann die Sängerin nach einer kleinen Verspätung dazu stieß, erzählte der „Sänger“ von lyrischen Texten von Brecht, Tucholsky und noch einigen anderen Dichtern. Die durchgehend versauten (*löl*) Texte handelten fast außschließlich von „ficken“, „Puffs“ und Co. Die Sändern unterlegte diese dann mit kleinen Gesangsstücken. Am Ende wollte er wissen ob noch Fragen bestehen und wies darauf hin, Nachilfe zu geben. besonders der Bassist zu meiner linken würde dies gerne übernehmen. Ja irgendwie war ich enttäuscht von „Garp“. „Jamaika“, welches mir eigentlich ganz gut gefiehl, spielten sie nicht.

Nach minimaler Pause kündigten die „Fritzen“ dann die „D.O.G.z“ an. Eine große Begeisterung durchfuhr mich (*Achtung Ironie*), da ich sowieso seher viel von Hip Hop hielt. *augenroll* Als erstes wunderte ich mich über die Sprunghafte Besetzung. Immer wieder diskutierte ich mit meiner Mama, dass der Kleidungsstil uns nicht gefiehl. Sie fand die sehr auf halb acht hängenden Hosen sehr gruselig. ^^ Jedenfalls wurde es etwas besser als der kleine dunkelhaarige mit dem weißen Schlapperpulli (mit den Tittis aufgedrucktem Bild *gg*) auf die Bühne kam. Zwar waren seine „Juli“ ist es noch lange nicht – Witze nach einigen Malen nicht mehr lustig, aber ich fande die Musik besserte sich etwas. Allerdings wurde mir schon ein bisschen komisch, als er andauernd in meine Richtung geguckt hatte, und ebenfalls „sonderbare“ Texte gesungen hat. *hilfe* ^^ Irgendwie kam es mir dann so vor als wurden die „D.O.G.z“ regelrecht von der Bühne vertrieben. Jedenfalls evrabschiedete sich der obengenannte recht barsch. (Ich fand die negative Reaktion vom Publikum etwas makaber. Immerhin hatten sie sich wirklich Mühe gegen. Meinen Respekt.)

Ja, dann kamen „Ortega“. (Diesen Namen konnte ich, bis zu diesem Moment nicht aussprechen. *lol* Bei mir blieben es „Tiger“ ;) ) Über die Jungs war ich sehr, sher positiv überrascht. Nachdem ich dann erfahren hatte, dass Dan, auch „D.O.G.z“ zusammen arbeitet. Die Musik hat meinen persönlichen Geschmack zu 100% getroffen und als Dan dann „Future Love“ angestimmt hat, bin ich schier weggeflossen. ^^ Echt toller Song! Das Publikum reagierte auch meines Erachtens sehr positiv und machte mit. Neben „Future Love“ hatte auch „8hundred“ Ohrwurmsttatus. (Diese Band werde ich weiter gespannt verfolgen.)

Kurz nach 21.00 Uhr wechselte die Bandbesetzung und „Hund am Strand“ kamen auf die Bühne. Zu denen muss ich wirklich nicht mehr viel sagen, da ich nur Gutes über ihre Musik von Freunden die sie aus dem „Nevermind“ in Goyatz, einige Wochen vorher kannten (und auch in die CD hatte ich reingehört). Ein weiterer Höhepunkt des Abends. Das Publikum war sehr Textsicher und bei „Jungen Mädchen“ flogen sogar einge T-Shirt. Ein paar Typen wollten dann Kinder von Tina. Diese war sehr überrascht und reagierte mit „Cottbus zeigt sich Paarungsfreudig!“ dagegen. Alles in allem lieferten sie eine super Show ab.

Die nächte längere Pause nervte tierisch. Das Umbauen dauerte mir viel zu lange. Immerhin hatte ich die Julis schon knapp ein Jahr nicht mehr live gesehen und ich wurde immer ungeduldiger. Da ich hinter einem kleinen Jungen stand, über den ich bequem rübergucken konnte, war mir auch egal ob ich erste oder zweite Reihe stehen würde. (Was allerdings nervte, als sich seine [riesigen] Eltern dann noch dazwischen drängeln wollten. *tz*) Meine Freude wurde dann getoppt als Marcel sich hinter der Bühne zeigte. Und ziehmlich pünktlich 10 Minuten später als erwartet betraten Jonas, Dedi, Simon und Marcel die stockdunkle Bühne. Sie begannen die ersten Takte von „Warum“ anzuspielen, als es hell wurde und eine blonde…. BLONDE?… blonde Eva die Bühne betrat. Ich musste erst zwei mal hinschauen, bis ich mir wirklich sicher war. Ihre Haare leuchteten dann pink, blau, grün… Das Licht irritierte total. Und erst als „Warum“ beendet war und Eva im „normalen“ Licht meinte, sie sei gar nicht Eva, sondern die Freundin von Marcel, war ich mir 1000%ig sicher eine strohblonde Eva gegenüber von mir stehen zu haben. Ebenfalls meinte sie, „Das war so´n Experiment von gestern Nacht. Ich weiß auch nicht was die Friseuse mit mir angestellt hat.“
Das war also die Erklärung. Alles in allem änderte ihre neue Haarfarbe absolut nichts an der Qualität ihrer Musik.

Zu allem Überfluss begann es auch noch richtig arg zu regnen. Natürlich erst, als sie auf der Bühne standen. Eva meinte dann, dass sie den ganzen Tag gebetet hätte, dass es nicht regnet und das ihre Konzerte im Regen doch trotzdem immer die besten waren.

Liedmäßig folgten „Boxer“ „Sterne“ und „November“. Da Eva dann auf die T-Shirt-aus Aktion von „Hund am Strand“ zu sprechen gekommen ist, sangen einige Typen dann, „Zieh dich aus kleine Maus mach dich nackig…“ worauf Eva nur entgegnete: „Ihr wisst ja gar nicht, was ihr da von mir fordert! Das wollt ihr doch gar nicht sehen!“

Es folgte „Du bist das“. Ich war von diesem Song noch total begeistert, dass ich fast vergessen hätte meine Freundin und Mitbewohnerin bei „Geile Zeit“ anzurufen, damit sie mithören könnte. („Geile Zeit“ ist sozusagen, „unser“ Lied für unsere „geile“ Zeit, die jetzt vorbei ist. Aber das ist eine andere Geschicht ^^). Ebenfalls folgte dann „Tränenschwer“, wo sich meine Mama dann verabschiedete, da sie schon nicht mehr stehen konnte *engel*. Ich blieb allein in der Maße, die bei jedem Lied mehr mitzgehen schien. Oft hörte man mehr das Publikum singen, als Eva oben auf der Bühne.

Das schlimme war allerdings, dass das pooken richtig los ging. Man wurde von allen Seiten geschupst und ich hatte zu tun, dass ich auf beiden beinen stehen bleiben konnte. Sowas hasse ich. -.-

Im Publikum brüllte dann zwischendrin wieder der selbe, der schon bei Tina gebrüllt hatte, dass er drei Kinder von Eva wolle. Diese musste dann nur grinsen: „Tut mir leid, ich hab’ heute leider keine dabei!“ *lol*

Die beiden neuen Lieder „Dieses Leben“ und „Wer von euch folgten“. VIel vom Text habe ich allerdings nicht verstehen können. Bei „Anders“ spielte Eva regelrecht mit dem Publikum und animierte immer wieder einige Zeilen zu übernehmen. Am Ende war es eine bunte Mischung aus knapp 2500 Stimmen, der Stimmer von Eva und der grandiosen Musik der Jungs. „Biene“ finde ich persönlich einfach nur toll. Das ist die schönste Freundschaftserklärung, die man einer Freundin nur machen kann. Auf dieses Lied freue ich mich besonders. Ich kann es kaum erwarten, das auf dem neuen Album zu hören. Bei der „Perfekten Welle“ ging das Publikum einfach nur ab. Überall waren Hände, es wurde gesprungen und mitgesungen. Das war es, was ich so erstaunlich an Konzerten finde. Diese Gemeinschaft. Die Atmosphäre. Ich finde es unbeschreibbar, diese Gefühl wieder zugeben. Eva kündigte dann ihr verschwinden an und mit „Ich verschwinde“ wurden wieder sanftere Töne eingeläutet.

Nach einigen Zugabe rufen, die schon Gänsehaut reif waren, aus so vielen Mündern zu kommen, kam Jonas mit Zigarette (wie immer ;) ) und einer Flasche Bier zurück. Gefolgt von Eva, ebenfalls mit einer Bierflasche in den Händen. Gemeinsam spielte sie „Wenn du lachst“. Irgendwie kam mir Evas Stimme, nur durch die Gitarre begleitet noch gefühlvoller vor, als ohne hin schon. Das Publikum hatte immernoch nicht genug. Marcel und Simon kamen ebenfalls wieder auf die Bühne. Nur Dedi lies auf sich warten. Eva animierte uns „Dedi“ zu rufen. Nach einem missglückten Versuch, gelang es auch und Dedi sprintete auf die Bühne. ^^
Zum krönenden Abschluss dieses Abends spielen sie „Regen und Meer“. Der Regen war sogar noch stärker geworden, als zum Beginn. Nach einem letzten Verbeugen und dem obligatorischem „An den Schultern Fassen“ verabschiedeten sie sie, inculsive des Handtuchabwerfens vom Publikum und verschwanden von der Bühne. Das war es also schon wieder. *seuftz*

Die Moderatoren kamen nochmals auf die Bühne und werteten die Spenden des Tages aus. Knapp 2500 Euro wurden an die Clown-Stifutung für Krankenhäuser gespendet. (Ich als soziales Wesen ;) finde das natürlich spitze^^) Danach hatte meine Mama allerdings genug, obwohl ich gerne noch „Jamaika“ von „Garp“ gehört hätte, machten wir uns gegen 00.30 Uhr auf den Weg nach Hause. Am Auto klebten ein paar Flyer mit den nächsten Events in der Nähe. Diese Flyer waren aber mehr einem naßen Brei ähnlich und das Auto musste leiden – mit voll aufgedrehter Heizung, auf der diese lagen, ging es mit Begleitung von Radio Fritz, die wohl auch noch in OpenAir-Stimmung waren, mit „Geile Zeit“ und „Jungen Mädchen“ nach Hause.

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