Cottbus, Universitätsplatz

Bericht von Anne Meyer
Konzert am 26. Mai 2006 in Cottbus (Universitätsplatz)
Veranstaltung: BTU Campus Open Air
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Endlich war er nun da, der 26. Mai 2006. Das erste Mal seit Jahren war ich wirklich mal pünktlich und kletterte in den Zug. Nach 1,5 Stunden, in denen wir uns über die interessanten Ansagen des Zugführers amüsierten, erreichten wir Cottbus und begaben uns zur Uni.

Um 18 Uhr ließen die netten Leute vom Sicherheitsdienst uns dann rein und wir schritten gemütlich zur Bühne. Ohne zu rennen, sowie es von Tokio Hotel Konzerten bekannt ist, durften wir uns in die erste Reihe stellen, in der sich auch nur Juli-Fans befanden. Die erste Gruppe, Garp, erfreute das Studentische Zielpublikum mit einem Lyrik- Jazz Mix. Es war teilweise wirklich Humorvoll, passend zu einem Campus Open Air Festival.

Danach betraten dann die Rapper der Gruppe D.O.G.Z die Bühne, wobei ich deren 1,5 Stunden langes Programm nicht so toll fand. Wer auf amerikanischen Rap bzw. Rappern mit großen Ketten, Hand an einer bestimmten Stelle und das T- Shirt hinter der Gürtelschnalle eingeklemmt steht, ist bei D.O.G.Z genau richtig. Ich war es auf keinen Fall, sowie ca.90% der anderen Zuschauer. Die Rapper wechselten häufig, sodass auch irgendwann ein junger Mann auf der Bühne seinen Sprechgesang vorstellte, der auch zu der Band Ortega gehörte. Ortega brachten dann endlich die Menge zum Tanzen und verschenkten CDs. Die Musik von Ortega hörte sich in meinen Ohren endlich mal wie richtige Festivalmusik an, nicht wie der nervige und kaum verständliche amerikanische Sprechgesang der D.O.G.Z.

Nach Ortega zeigte die Berliner Band „Hund am Strand“ was sie konnten. Erfrischende Musik zu tanzen und feiern. Ganz besonders „Jungen Mädchen“ sorgte für einen großen Bewegungsdrang der Zuschauer. Es flogen die ersten T-Shirts des Tages auf die Bühne. Ortega und Hund am Strand, zwei wirklich tolle Bands, die man nur Empfehlen kann, wobei die Gitarristin von Hund am Stand die besten Sprüche auf Lager hatte. Auf den Zuruf, einer Bitte von 3 Kindern ihrerseits, eines jungen Mannes aus dem Publikum, antwortete sie mit Sprüchen wie „Cottbus zeigt sich Zeugungsfreudig“ oder „Paart euch, sag ich mal“. Spruchtechnisch war Tine schon gut, wobei sie an Evas Sprüchen aber noch nicht rankam.

Nach Hund am Strand fand dann endlich die Umbaupause statt in der die vollkommen zugestellte Bühne geleert wurde. Die Spannung stieg, die Bodyguards stellten sich auf und die Moderatoren, deren Lieblingsspruch lautete „Es ist Juli, im Mai“, kündigten es an: „Jetzt kommen Juli“

Die Jungs, auch bekannt unter den Namen Marcel, Dedi, Jonas und Simon, betraten die Bühne und spielten die ersten Takte von „Warum“. Natürlich begann es gleich zu regnen, was, wie Eva uns später sagte, bei den besten Konzerten immer so war. Ein kurzer Blick zum Bühnenrand zeigte eine junge Frau, mit Blonden Haaren. Diese junge Frau schritt auch irgendwann auf die Bühne und stellte sich später als „die Freundin des Schlagzeugers“ vor.

Kurz darauf erklärte sie uns, sie sei Eva, aber plötzlich über Nacht blond geworden. Die Ironie ist, dass ich eigentlich vor hatte meinen Text, mit der Überschrift, „Eva ist blond“ zu nennen. Das sollte aber nur ein Spaß werden, der jetzt Wirklichkeit ist.

Die ersten Songs wurden gespielt und die Menge sprang und sang fleißig mit. Der erste neue Song war „Bist du das“. Ein schneller Song, bei dem ich zwar keinen Text verstand, der sich aber trotzdem toll anhörte. Auch bei den anderen neuen Songs war es wahnsinnig schwer den Text zu verstehen. Die bekannten Songs wurden von großen Teilen des Publikums mitgesungen, sodass es da nicht solche Probleme mit dem verstehen der Texte gab.

Irgendwann drückte mein Freund mir ein Kuscheltier in die Hand und sagte mir, dass es jemand von hinten geworfen hätte. So nett wie ich bin, warf ich das Plüschtier spontan auf die Bühne. Es flog und flog, bis es irgendwann gestoppt wurde und zu Boden fiel. Pech nur, dass es nicht durch einen Gegenstand gestoppt wurde, sondern durch eine Person, die zufällig auf der Bühne stand und sang. Bei dieser Person handelte es sich natürlich um Eva, die mich dann vollkommen erschrocken ansah.

Tapfer machte Eva, sowie die Jungs natürlich, weiter und stellen uns die nächsten neuen Songs, „Wer von euch“, „Dieses Leben“ und „Biene“, vor. Das was ich verstanden habe, hörte sich toll an. Ich warte nun gespannt auf das Album, dass hoffentlich Kuscheltier- Frei bleibt. Wie schon in einigen anderen Konzertberichten erwähnt, stammte der Spruch des Tages von Eva, die auf einen Wunsch nach 3 Kindern(von ihr) nur sagte: „Ich habe heute leider keine Kinder dabei“

Nach „Ich verschwinde“ beendeten die Julis vorerst ihre Show, kamen dann aber nach Zugabewünschen zurück. Wir alle wissen ja wie die klassische Zugabe, created bei den Julis, aussieht. So auch heute. Jonas betrat, mit seiner Zigarette wieder die Bühne und spielte, zusammen mit Eva, „Wenn du lachst“

Für Regen und Meer mussten wir Dedi auf die Bühne rufen.

Nach den beiden Songs verabschiedeten sich die Julis. Der Auftritt war klasse, die Julis haben den Campus zum Beben gebracht. Auch die Fans haben toll mitgemacht. Ein kleiner Junge, der neben mir stand, sprang die Zeit über fleißig mit und sang auch textsicher mit. Im Gegensatz zu einigen Robbie Williams Fans, können Juli Fans also springen.

Nach dem Konzert blieb mein Freund an der Bühne stehen, während Steffen und ich zur Absperrungen gingen, um Autogramme abzustauben. Dabei schenkte mir Steffen sein einzigartiges Marcel- Autogramm, welches auf einem Fahrplan war.

Wir stellten uns also zwischen den Absperrzaun und dem Bus der Julis(wobei ich nicht einmal wusste, dass es ihrer sei…). Ziemlich schnell liefen uns Marcel, Simon und Jonas über den Weg und gaben Autogramme. Von Eva wussten wir, dass sie im Bus sei, weshalb wir uns in Geduld übten. Irgendwann wurde ich gebeten doch mit zum Getränkestand zu kommen. Gesagt, getan, doch als wir zurückkamen, sahen wir wie Eva die Treppen zum VIP- Bereich nach oben schritt.

Wir mussten also weiter warten. Die Füße in den Bauch stehen, beobachten wie der Regen unsere Kleidung durchnässte und uns den, von innen, warmen und trockenen, Bus ansehen.

Es dauerte, bis sich etwas tat. Der Bus wurde nämlich angemacht. Jetzt musste Eva auch irgendwann aus dem VIP- Bereich kommen und an mir, der Kuscheltierwerferin, vorbei. So war es auch. Ich konnte mir endlich mein gewünschtes Autogramm auf meiner CD holen und fröhlich die Heimreise antreten.

Was wir, Steffen, mein Freund, eine weitere Person und ich auch taten. Auf dem Weg richtig Heimat fragte jemand in die Runde, wie es wäre, wenn jetzt der Tourbus an uns vorbei fahren würde. Wir liefen zum Hauptbahnhof von Cottbus, der lustiger Weise über Nacht geschlossen war. So was nennt sich also „Hauptbahnhof“. Also gingen wir noch zu einer großen Fast-Food-Kette, die noch bis 3 Uhr geöffnet hatte. Um dahin zu gelangen, mussten wir über eine Kreuzung laufen, die aber kaum befahren war. Kaum hatten wir diese hinter uns gebracht, erblickten wir ihn, den Tourbus der Juli- Bande. Nur „kranke“ Menschen stellen sich an die Straße und machen von dem Bus Fotos, so wie Steffen und ich.

Um 3 Uhr verabschiedeten die Mitarbeiter des Fast- Food- Ladens uns schließlich und entließen uns in die tiefe Nacht. Wir setzten uns also an den Bahnhof und warteten. Ohne zu erfrieren, aber mit langem Warten, entschloss sich unser Zug dann, uns doch den Einlass zu gewähren. Wir saßen endlich, müde und glücklich, im warmen Zug Richtung Berlin. Ich möchte mich noch bei meinem Freund bedanken, der mir die Karten geschenkt hatte, dann natürlich bei den Julis und bei Steffen, der es den ganzen Tag mit mir Ausgehalten hat.

Dann will ich mich bei Eva für die Plüschtieraktion entschuldigen und an die Leute, die jetzt 2 Monate auf meinen Konzertbericht gewartet haben.

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