Köln, Palladium

Bericht von Robert Vollmer
Konzert am 23. Januar 2007 in Köln (Palladium)
Veranstaltung: Ein neuer Tag - Frühjahrstour
Konzertseite im JuliWikiWeitere Berichte zu diesem Konzert

So, das war es also, mein allererstes Juli-Konzert überhaupt. Um mal etwas vorweg zugreifen: Es wird wohl mit Sicherheit nicht das letzte gewesen sein. Aber mal ganz von vorn:

Weil erstens alles anders und zweitens als man denkt kommt, haben mein Freund und ich natürlich zuerst mal den Zug verpasst, den wir ursprünglich nehmen wollten. Aber was soll’s, dann halt 10 Minuten später. Ok, nun hatten wir auch den Fußweg von der S-Bahnhaltestelle Keupstraße bis zum Palladium etwas unterschätzt und so kam es, dass wir uns erst um 18:15 in die da schon recht lange Schlange einreihen konnten. Naja, da mussten wir wenigstens nicht so lange in der Kälte stehen. Ab 18:30 wurden wir dann nach und nach ins Palladium gelassen, und nachdem wir endlich unsere Sachen in der Garderobe abgegeben hatten sind wir in die Halle gegangen. Uns war schon klar, dass es mit den ersten paar Reihen wohl nichts werden würde, aber zu unserer Verwunderung haben wir doch noch in etwa der 10. Reihe Platz gefunden, also nur 7 bis 10 Meter von der Bühne entfernt.
Wir waren noch nie im Palladium (und auch sehr selten auf Konzerten), und fanden dass es erstaunlich klein war. Kaum vorzustellen, dass da 4000 Leute rein passen sollen. Also warteten wir darauf, dass es endlich los ging und schauten uns so die Leute an, die dort waren. Wir haben uns dann doch gewundert, dass nicht so viele ganz junge Leute (sorry *gg*, damit meine ich so die 13, 14 Jährigen) da waren, sondern hauptsächlich 20-30 Jährige. Und wie wir da so warten, drängelt sich jemand an uns vorbei nach vorne, die ein Juli-Fanclub-Shirt mit dem Namen „Anne“ vorbei. Als ich realisiert hatte, dass es die Anne war, die hier als 23zwerge angemeldet ist und an dem Tag 18 geworden ist (noch mal herzlichen Glückwunsch!), war sie auch schon wieder weg.

Recht pünktlich um etwa 20:00 Uhr kam dann Neil Hickethier auf die Bühne. Von der Musik war ich eigentlich positiv überrascht, ordentliche deutschsprachige Musik. Das Publikum hat brav applaudiert, aber so ganz richtig aus dem Häuschen war es nicht, außer als er gefragt hat, ob wir uns auf Juli freuen. Witzig fand ich, dass sie ein Beziehungslied angesagt haben, das was sie dann gespielt haben aber eigentlich nichts damit zu tun hatte sondern erst das Lied danach. Nachdem sie das (offensichtlich falsche) Lied gespielt hatten, hat man ein leises „nicht schon wieder“ gehört ;) Am Bühnenrand waren Jonas und Marcel zu sehen (es können auch noch andere gewesen sein, aber ich hab nur die beiden gesehen), die anscheinend die Arbeit ihrer Vorband überprüft haben. Die war wie gesagt in Ordnung, aber eine bessere Abmischung und 10 db weniger wären auch nicht schlecht gewesen (10 db weniger = halb so laut).

Nach einer halben Stunde sind sie dann wieder gegangen, und die Umbauarbeiten begannen. Wie anscheinend schon auf den anderen Konzerten waren im Hintergrund Beatleslieder zu hören. Die Bühne wurde ein ganzes Stück größer, weil ein Vorhang weggenommen wurde. Zwar waren die Arbeiten schon vor neun Uhr beendet, aber nach der Panne in Mainz haben sich die Julis wohl nicht getraut, früher anzufangen. Mehrmals hat das Publikum sie aufgefordert, aber sie sind noch nicht rausgekommen. Dafür stieg jetzt die Spannung, und ich war so richtig aufgeregt.

Dann, um 20:57 war es soweit, es ging los. Juli! So sahen sie also „in echt“ aus. Wahnsinn! Zuerst war es noch dunkel, aber mit den ersten Takten von „Dieses Leben“ gingen die Lichter an. Sehr schönes Licht übrigens, das super die Stimmung wiedergegeben hat. Und ich war überrascht, wie gut das Lied live klingt. Von Anfang an hat das Publikum mitgesungen, lautstark und textsicher. Trotzdem habe ich etwas auszusetzen: Das Mitspringen hat sich zunächst nur auf die ersten drei Reihen beschränkt, was ich schade fand. Gut, springen war sowieso nicht so einfach, weil man beim Landen garantiert nicht nur auf den eigenen Füßen stand. Aber zumindest so tun als ob (auf Zehenspitzen stellen und wieder runter) wäre doch nicht schlecht gewesen. So musste ich halt versuchen das Beste draus zu machen und denken: Hallo ihr da vorne, nächstes Mal komme ich was früher… Der Banner soll ja gut angekommen sein, aber leider konnte ich es weder von vorne sehen noch genau die Reaktion der Julis erkennen.

Ich hatte vorher schon die Berichte von den anderen Konzerten gelesen und die Setlist war (soweit ich das mit in der Aufregung gemerkt habe) wieder die gleiche. Beim zweiten Lied, „Du nimmst mir die Sicht“, ging so richtig die Post ab. Es war schon eine Riesenstimmung in der Halle, tolle Atmosphäre, die Band gut gelaunt, einfach super! Und so langsam haben sich dann auch die Leute um uns herum entschieden, etwas aktiver zu werden.

Bei der folgenden Begrüßung von Eva und ihren „vier Lappen“ wies sie uns gleich darauf hin,
Mit „Bist du das“ und besonders „Warum“ haben die Julis uns dann so richtig in Fahrt gebracht, und endlich, endlich sind auch bei uns alle mitgesprungen (also zumindest fast). Und da taten mir sogar die anderen Leute aus dem Forum etwas Leid, denn sie werden wohl nicht wirklich gesehen haben, wie geil das aussah. Wie geil muss das den erst von der Bühne aus ausgesehen haben? Ich kann es jetzt nicht mehr richtig zeitlich einordnen, aber Eva hat irgendwann ein Foto gemacht, dass auf die Homepage gestellt werden soll.

„Sterne“ und „Geile Zeit“ waren perfekt zum besonders lauten Mitsingen (aber eigentlich haben wir nonstop gesungen) und natürlich springen. Genau das sollten wir auch machen, denn vor „Geile Zeit“ wies Eva uns darauf hin, dass Köln ja jetzt die erste Großstadt auf der Tour sei (mit einem kleinen Gruß an Mainz ;)) und dass wir im Wettkampf zwischen Stadt und Land stünden (Ruf aus dem Publikum: „Wo ist Olsberg?“…). Ich würde sagen, obwohl ich in Olsberg nicht dabei war, dass wir wohl klar gewonnen haben.

Bei „November“ war besonders die Textstelle „denn es ist Juli“ ein Kracher, Wahnsinn wie laut es da geworden ist. Wir waren anscheinend ziemlich die einzigen, die ein Feuerzeug hochgehalten haben. Denn auch bei „Wenn du mich lässt“ (ganz klar einer meiner Favoriten an diesem Abend) hat man außer ein paar Knicklichtern nicht viel Leuchtendes im Publikum gesehen. Aber was für emotionsbetontes Lied, einfach genial, wie viel Gefühl Eva da reingelegt hat war echt überragend, das muss man einfach live erlebt haben. Das ist wohl an keinem spurlos vorbei gegangen, weder am Publikum noch an der Band.

Danach wurde es mit „Ein neuer Tag“ wieder etwas schneller. Großer Jubel, als die Konfetti-Kanonen an den Seiten losgingen und silbernes Glitzern über das Publikum brachten. Leider war es bei diesem Lied schwer, aktiv zu sein. Klatschen war also das einzige, was man machen konnte (Mann, taten mir nachher die Arme weh…).

Das Springen konnte man dann wunderbar beim Refrain von „Das gute Gefühl“ nachholen. Da war das Publikum noch vereint, doch bei „Anders“ (mit dem kleinen Unterschied zur Albumversion: „du schreist vor Schmerz die ganze Nacht lang“) wurde es in zwei Teile geteilt, eine linke und eine rechte ;)

Und dann spielten sie endlich mein absolutes Lieblingslied von Juli: „Wir beide“. Ich war anscheinend nicht der einzige dem das Lied gefiel, denn wir haben die erste Strophe allein gesungen, während Eva etwas getanzt hat. Ein schöner Anblick, denn auch die Jungs haben sich ordentlich ins Zeug gelegt. Daran, dass das Lied mir am besten gefällt hat sich nichts geändert, aber es sind doch einige Lieder gewesen, die mir besonders live ähnlich gut gefallen haben.

Noch „Regen und Meer“ (wo waren die Feuerzeuge?) und dann weg von hier. So ging das natürlich nicht, und so haben wir es mit lautem Klatschen und „Zugabe“ rufen geschafft, sie wieder zu holen. Sie hatten bis dahin ja auch erst eine gute Stunde lang gespielt. Also ging es weiter mit „Wer von euch“. Wie viele das überhaupt mitbekommen haben weiß ich nicht, denn alle haben nach oben geguckt. War da was? Ja, es war etwas, ein schönes Special für die verspielten Juli-Fans.

Evas Drohung „Ich verschwinde“ (nein, so hieß das Lied) hat sie zum Glück noch nicht eingelöst, stattdessen noch mal viel Gefühl vor der allseits beliebten „Perfekten Welle“ (die erste an dem Abend). Da war natürlich wieder viel los, noch mal eine schöner Publikums-Gesangs-Part. Nun dachten die Julis wohl sie wären überflüssig und gingen einfach. Aber da sie uns missverstanden hatten, haben wir ihnen das lauthals mitgeteilt.

Im halbdunkel ging Eva auf die andere Seite der Bühne und schaltete dort eine Jukebox ein, aus der dann das Intro von „Ein Gruß“ tönte. Da es ein Live-Konzert war, mussten natürlich auch die Jungs wiederkommen. Dabei hat sich Dedi anscheinend auf den Lautstärkeregler von seinem Bass gesetzt, denn dieser war sehr laut. Trotzdem war es ein schöner Abschluss, das Publikum hat noch einmal alles gegeben und trotzdem habe ich etwas vermisst: Kaum war das Lied zu Ende, hörte man kein „wir lassen euch niieeee wieder los“ – sehr schade.

Noch die Verabschiedung inklusive Verbeugung, dann haben sie ihre Handtücher (und Marcel seine Drumsticks) versucht ins Publikum zu werfen. Versucht deshalb, weil Jonas so wie ich das gesehen habe sein Handtuch auf einen hängenden Lautsprecher geworfen hat ;).

Dann war es aber endgültig vorbei. Der Andrang auf die Garderoben war riesig, und ich wollte die Leute aus dem Forum wenigstens noch mal begrüßen und Anne gratulieren. Tja, zum Forumsfoto bin ich einen Moment zu spät gekommen, aber wenigstens konnte ich den Banner mal „live und in Farbe“ sehen. Schön ist er geworden! So konnte ich mich dann auch noch auf der Rückseite verewigen.

Schließlich noch Jacken holen, ein Tour-Poster kaufen und dann ab nach Hause. Die Security war eh schon dabei, uns rauszuschmeißen.

So, dann mal danke fürs Lesen und freut euch, wenn ihr auch zu einem Konzert gehen könnt, denn ich verspreche euch: Es wird ne geile Zeit!!! DANKE JULI!!!

esistjuli.de Schriftzug
Die nächsten Termine

Es sind derzeit keine Termine bekannt.