Konzert am 6. August 2011 in Mainz (Landtag)
Veranstaltung: BigFM-Rheinland-Pfalz-Openair
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Hauptsächlich war es nass. Sehr nass. Von oben wie von unten. Aber das alles tut einem tollen Konzert keinen Abbruch. Frei nach dem Motto „Ich steh im Regen und du… … kennst ja den Rest.“
Meine Fahrt nach Mainz ließ allerdings zunächst das Gegenteil vermuten – wunderschönes August-Wetter und mein unumstößliches Glück ließ mich natürlich genau in dem Wagon Platz nehmen, in dem die Klimaanlage ausgefallen war. Nette Bahn-Mitarbeiter verteilten aber Wasser im Tetrapack und schlossen die Fenster auf, sodass es wenigstens ein bisschen auszuhalten war – und ich mir noch ein bisschen Vorrat für die kommenden Stunden mitnehmen konnte. Vom Wasser, versteht sich, nicht von den Fenstern. An der frischen Mainzer Bahnhofsluft angekommen, machte ich mich zunächst auf die Suche nach einem Regencape, da ich dem aktuellen guten Wetter weniger traute denn dem Wetterbericht. Leider erfolglos begab ich mich kurz darauf allerdings auch schon wieder ans Gleis, wo Robert ankommen sollte. Kaum hingesetzt, kam mir auch schon Thomas entgegen, der – so ein Zufall – auch zum Landtag wollte und auf Robert wartete. Endlich zu dritt, machten wir uns auf Umwegen auf zum Festival-Gelände. Und so sprang für uns nicht nur ein Eis, sondern auch noch eine kleine Stadtführung raus.
Am Gelände angekommen, lief uns auch gleich der Herr Ministerpräsident über den Weg – leider einer der Menschen, auf die ich an diesem Tag nicht sonderlich gewartet hatte. Menschen, auf die ich auch nicht sonderlich gewartet hatte, waren all diejenigen, die irgendwie im Weg rumstanden und diejenigen, die irgendwie seltsam gekleidet waren – oder beides zusammen. Eine erste Lagebetrachtung ließ uns zu dem Schluss kommen, es uns erstmal etwas abseits gemütlich zu machen. Von den Fressständen schien eine magische Anziehung auszugehen, so dass wir uns von asiatischen Essensdüften einhüllen ließen. Leider dauerte es aber nicht lange, bis der Regen kam, den Wind mitbrachte und beides immer stärker wurde – was zur Folge hatte, dass viele Konzertbesucher fluchtartig das Gelände verließen, andere auf Kuschelkurs gingen und der Rest vom Sicherheitspersonal in – nunja – Sicherheit gebracht wurde. Das Geschehen auf der Bühne wurde derweil unterbrochen – nicht nur, dass es sich das Wasser auch dort gemütlich machte, es wäre durch eventuell umstürzende Gegenstände auch für niemanden eine Freude gewesen. Trotz der ausgeteilten Regencapes (ha! Gut dass ich käuflich keinen erwerben konnte!) wurde es uns dreien irgendwann zu ungemütlich, sodass wir beschlossen, die verbleibenden Stunden bis zum Auftritt von JULI anderswo zu verbringen. Da wir mit Thomas auch einen Ortskundigen dabei hatten, war ein passendes Café schnell gefunden, in dem es sich locker ein paar Stunden aushalten ließ.
Zurück auf dem Gelände bekamen wir gerade noch die letzten Klänge von Alphavilles „Forever young“ mit – und, dass die Stimmung trotz Nässe schon sehr gut war. Während Thomas nun seinen Fotografier-Pflichten nachgehen musste, bahnten Robert und ich uns unseren Weg durch das Getümmel nach vorne. Später sollte ich feststellen, dass es nach vorne aus unerfindlichen Gründen sogar einfacher ging als nach hinten. Ganz nach vorne kamen wir verständlicherweise nicht mehr, aber zu den schlechtesten zählte unser Platz auch nicht gerade – gute Sicht sofern die Regenschirme geschlossen blieben und der Matsch war auch ein Stück entfernt. Nur Thomas konnte oder wollte uns trotz mehrmaligen Winkens nicht mehr sehen.
Mit wetterbedingter Verspätung legten dann auch endlich JULI los – auch wenn es nicht dunkel wurde, sondern noch recht lange hell blieb. Der Regen tat der Stimmung in keinster Weise Abbruch – und entgegen aller meiner bisherigen Erfahrungen hörte es bei „Regen und Meer“ diesmal sogar auf zu regnen. Aber selbst wenn es nicht aufgehört hätte – irgendwann kommt immer der Punkt, an dem es nicht mehr nässer geht. Und da der diesmal sehr schnell erreicht war, war ohnehin alles andere egal und das Konzert ließ sich nicht weiter stören. Selbiges dauerte ohnehin nicht so lange – es gab wie zu erwarten nur die abgespeckte Festival-Setlist zu hören.
Nachdem die gute Stunde JULI endültig vorbei war, versuchten wir uns unseren Weg in die hinteren Gefilde des Festivalgeländes zu bahnen, was aber – wie bereits erwähnt – schwerer war als gedacht. Man sollte meinen, die Leute wären froh, wenn andere gehen, sodass für sie selbst mehr Platz bleibt, aber seltsamerweise war das nicht so. Die Matsch-Pfützen auf dem Weg machten unser Vorhaben auch nicht leichter, aber irgendwann hatten wir es geschafft und konnten uns einen ruhigen Platz nahe des Ausgangs sichern. Trotz moderner Technik gelang es uns nicht mehr, Thomas nochmal zu treffen, und so hörten wir uns Milow eben noch alleine an. Zu dessen letzten Klängen mussten wir uns dann allerdings auch schon wieder auf den Weg zum Bahnhof machen.
Die hessischen Bahnhöfe scheinen mich aber leider nicht besonders zu mögen. Wie bereits bei einem Konzert in Oberursel ein paar Wochen zuvor, schien es auch diesmal schwierig zu werden, wieder in Stuttgart zu landen – unser Zug von Mainz nach Frankfurt sollte nämlich erst mit Verspätung eintreffen, sodass es wieder knapp werden würde, den Anschlusszug zu erreichen. Wie schon beim letzten Mal klappte es auf den letzten Drücker aber auch diesmal, sodass ich am Ende doch noch pünktlich ankam und mich trocknen und wärmen konnte.
Zum Schluss diesmal ein nasses DANKE
– an Robert für die erneute Konzertbegleitung
– an Thomas für das Eis, die Stadtführung und den Rest
– an den Jungen mit dem iTod-Shirt neben uns am Asia-Stand für das Schmunzeln in meinem Gesicht
– an den Regen und den Wind für die Atmosphäre
– an das Team für die Regencapes
– an das Personal für die Organisation
– an Eva, Simon, Dedi, Marcel und Jonas für die tolle Stunde
– an BigFM für die Veranstaltung
– an die Bahn für ihre Frankfurter Liebe zu mir