Konzert am 25. Juni 2005 in Weilburg
Veranstaltung: Hessentag
Konzertseite im JuliWiki • Weitere Berichte zu diesem Konzert
Im Zug angekommen, war der erste Eindruck von Weilburg: voll. Überall Menschen, nicht nur die Unmassen, die sich jetzt aus dem Kurzzug aus Gießen ergossen (was für ein Wortspiel!). Vorsichtshalber hatten die Weilburger einen Behelfsbahnsteig gebaut, damit nicht alle Passagiere erst über die eine kleine Treppe durch den Tunnel auf die Bahnhofsseite laufen mussten. So weit, so gut. Und gleich der erste Wolkenbruch. Es war eigentlich eine willkommene Abwechslung nach der schlechten, warmen Luft im Abteil, doch was das für das Konzert bedeuten könnte, bereitete uns Sorgen. Die meisten waren irgendwie auf Regen eingestellt, aber auf nassem Rasen macht auch das beste Konzert nich so wirklich Spaß.
So schnell wie der Regen kam, ging er aber auch wieder und sollte uns den Rest des Abends nicht mehr behelligen.
Unsere nächste Station war der Busbahnhof, der 50 Meter vom Bahnhof entfernt war. Unglaublich, wieviele Menschen hier waren. Bald stellte sich heraus, warum hier so viele Menschen waren: ein langer Bus hatte sich verkeilt! Die Bushaltestelle is leider etwas zu eng, wenn die Busse nur auf der Straße halten können, weil die Busspur voller Leute ist. Nach ein paar Minuten hatte man es dann doch geschafft, den Bus weg zu manövrieren. Entsprechend voll wurde dann der nächste Bus. Ca. 10 Minuten später waren alle Fahrgäste durchnässt, die Fensterscheiben absolut beschlagen und der Sauerstoff beinahe alle. Dafür hatten wir genügend Luftfeuchtigkeit :)
Oben auf dem Berg angekommen, Luft schnappen. Trocknen. Und hinter den Massen her. Eine riesige Schlange zog sich den Berg hinab über den Sportplatz, wo noch schnell Kontrollen stattfanden, und im Hintergrund aus dem Feuerwehrwagen schon der Kommentar des Spiels Deutschland – Brasilien *schnüff* ertönte. Maya Saban und Cosmo Klein – die Vorgruppe – waren schon zu hören, doch das Gebüsch verdeckte das Gelände vollkommen. Umso überraschter waren wir, als wir um die Ecke kamen und diesen riesigen Platz sahen. Auf der rechten Seite sahen wir gleich die T-Com-Fraktion in Pink – jemand hatte wohl netterweise Regencapes verteilt… lustig sah es allemal aus!
Tausende Menschen tummelten sich schon auf den Hängen und auf dem Platz. Während wir bis an die Türme vordrangen, beendete Cosmo Klein sein Programm und übergab an die Susi Brandt und Steffen Popp von FFH. Die leisteten den Abend über gute Arbeit und machten immer Stimmung, selbst bei dem kleinen Problem, das Juli erst davon abhielt, aufzutreten. Doch dazu gleich mehr.
Zuerst kam ja Laith Al Deen. Gute Musik, guter Auftritt, hat Spaß gemacht! Dann wieder eine Einlage der Moderatoren:
Gebt mir ein J,
gebt mir ein U,
gebt mir ein L,
gebt mir ein I,
hier sind JULI!
Einfach klasse, wie das Publikum mitgegangen ist!! Die Moderatoren sind dann raus und es entstand eine kleine Pause, über den Bildschirm sah man schon die Band. Alle warten ganz gespannt. Und warten… Und die Pause wurde länger und länger. Da stimmte was nicht. War da noch jemand auf Klo ?! ;) Nein, nach ein, zwei Minuten sprangen die Moderatoren nochmal ein und klärten alles auf: die liebe Technik hatte einen Strich durch die Rechnung gemacht. Dann endlich wurden sie nochmal auf gleiche Weise angesagt und wieder ging ein J U L I – JULI! durch die Menge, und wieder entstand eine kleine Pause. Dass darf nich wahr sein, oder? Puuh, sie kommen.
Das Konzert begann gut und die Leute vorne waren eh schon total aufgekratzt, weiter hinten war die Stimmung noch etwas verhalten. Zwischen den Songs hat Eva immer mal Kontakt zum Publikum gesucht, mal Wasser verteilt oder ne Laola gemacht mit sage und schreibe 35000 Leuten! Hab später noch auf FFH gehört, dass Juli noch nie vor nem größeren Publikum gespielt hat. So und durch die Anwesenheit vieler Freunde und Verwandter ließ sich dann auch Eva’s Aufgeregtheit erklären, die man ihr eben zwischen den Songs anmerkte, wenn sie mit dem Publikum redete oder kleine Überleitungen zum nächsten Titel machte. Für eine junge Band mit so viel Erfolg haben alle es aber wirklich gut gemacht!
Mit der Geilen Zeit kam auch das Publikum in unserer Ecke auf den Geschmack und tanzte mit. Nach ein paar Songs stellte Juli noch einen neuen Song vor, der (noch) auf keiner Platte erhältlich ist, aber wohl demnächst kommen könnte, wenn ich das richtig verstanden habe. Ich kann’s nich mehr genau sagen, aber ich glaube, dass der neue Song „Popstar“ heißt. Eine Weile später spielten sie einen Song, den ich mal mit „Was es ist“ bezeichne. Wohl auch neu und beide ein bisschen rockiger als es die meisten Songs auf „Es ist Juli“ sind. Ich bin sehr gespannt, denn die beiden Songs hatten es in sich!
Mein persönliches Highlight des Abends war dann die Perfekte Welle, die Eva auch gleich nochmal zur Laola nutzte. Die Masse ging richtig gut drauf ab, und Juli haben es uns gedankt, indem sie den Refrain am Ende immer schneller gespielt haben, bis es eine neue Qualität bekam, wo mir und tausenden anderen nur noch Assoziationen durch den Kopf gingen, die was mit headbangen, poguen, springen, klatschen und schreien zu tun hatten :) Sehr fair! Ich hoffe ja, dass diese Version irgendwo mal als Soundfile auftaucht.
Als Juli das Ende ihres Auftrittes ansagten, waren wir die ersten am ganzen Abend (zumindest in unserem hörbaren Umfeld), die Zugabe riefen… und die Menge folgte unserem Beispiel. Das war vielleicht unheimlich! Kann mir vorstellen, wie komisch es für Eva gewesen sein muss, die Laola über das Feld rollen zu sehen… Juli hat uns im letzten Sonnenlicht des Tages auch diesen Wunsch liebend gern erfüllt. Es war ein schönes Konzert, das kann man einfach nicht anders sagen. Es ist Juli.
Danach haben die FFH Moderatoren noch zwei coole Songs mit uns „gespielt“ : Episch und einfach gut, Queen’s „We will rock you“ und „Time of my life“ (?) aus Dirty Dancing. Lustigerweise is Time of my life noch mein Abi-Lied gewesen, weswegen ich es umso schöner empfand. Dazu kam noch der Typ neben uns, der sich in Film-Manier von seinen Kumpels hat tragen lassen *an dieser Stelle ein Szenen-Applaus für diesen jungen Mann, da die Moderatoren es leider nich gesehen haben*. Und zu „we will rock you“ brauche ich nicht viel zu sagen. Wer einmal in einer Masse von Hunderten oder Tausenden Menschen gestanden hat, die gerade diesen Song zelebriert, der bekommt an dieser Stelle eine Gänsehaut.
Was leider etwas negativ am Abend auffiel, war der Weg zum Zug – den wir schließlich doch verpasst haben: Als die Söhne Mannheims anfingen, mussten wir gehen, um den letzten Zug nach DA zu erwischen. Eine knappe 3/4 Stunde vor Abfahrt waren wir auf dem Berg an der Busstation. Ebenso da waren um die Hundert andere Leute und ein randvoller Bus, der gerade runter ins Tal fuhr. Naja, dafür waren wir ja so früh hochgelaufen. Der nächste Bus kam aber nicht, während auf dem Berg selbst noch drei oder vier leere, abgeschlossene Busse standen. Laufen war auch keine Option mehr und als der (gleiche) Bus dann schließlich kam, wurde es richtig wild. Wir alle haben ja gelernt, ein Mensch ist schlau, die Masse ist dumm. Und so kam es. Die Tür des vollen Busses geht auf, und von hinten wird gedrückt. So sehr, dass man mehr geschoben wird, als dass man noch selbst geht. So sehr, dass die Leute, die im Bus waren, kaum noch heraus kamen. So sehr, dass es schlimm ausgegangen wäre, wenn jemand gefallen wäre. Das war keine schöne Erfahrung. Vor allem, weil die Leute nicht aufgehört haben zu drücken, nachdem wir schon gerufen haben, dass sie es sein lassen sollen. Schließlich kamen wir dann doch noch gut zu Hause an und hatten insgesamt einen schönen, lauen Sommerabend!