Braunschweig, Feldschlößchenbühne

Bericht von Simone Braun
Konzert am 25. August 2005 in Braunschweig (Feldschlößchenbühne)
Konzertseite im JuliWikiWeitere Berichte zu diesem Konzert

Es ist JULI!! – Und das am 28.8.2005 in Braunschweig. Das Open Air fand auf der Freilichtbühne im Raffteichbad statt.

Meine Freundin und ich sind extra aus Dresden angereist, weil wir leider nicht zur Campusparty gehen konnten. Wir sind 10 Uhr losgefahren und waren schon 14.30 Uhr am Parkplatz angekommen, der 2,5 km vom Bad entfernt lag. Wir hörten das Ende vom Soundcheck: Eva hat WARUM angestimmt! Auf dem Parkplatz stand noch kein einziges Auto, nur die Parkplatzeinweiser. Da haben wir gleich gefragt, wie man zum Konzert kommt. Einer der Männer meinte, dass ab einer Stunde vor Einlass Shuttlebusse fahren. Wir wollten aber nicht bis 17 Uhr warten und bereiteten darum erst mal unser Plakat vor. Da kam einer der netten Parkplatzeinweiser und fragte uns, ob er uns nicht gleich mit rüber zum Bad nehmen soll, weil er sowieso dorthin muss. Da sind wir natürlich gleich mitgefahren und haben bei der Ankunft Dedi auf so nem coolen Minimotorrad rum fahren sehen. Er war dann aber plötzlich verschwunden.

Wir waren uns sicher, dass schon ein paar Leute da sind, doch vor dem Einlass saß nur ganz allein ein Mädchen, mit dem wir uns gleich angefreundet haben. Wir dachten ja immer, wir wären total verrückte Juli-Fans, aber dieses Mädchen ist echt nicht zu toppen. Sie ist wirklich bei jedem(!) Juli-Konzert dabei (siehe letzter Konzertbericht).

Nach und nach kamen immer mehr Leute und vor den Eingängen bildeten sich lange Schlangen. Da gab es noch ein Problem mit unseren Eintrittskarten; Auf der von meiner Freundin und mir stand, dass 17 Uhr Einlass ist und auf den meisten anderen 18 Uhr. Ich hab dann 17 Uhr zu so nem Security gesagt, dass es laut meiner Karte jetzt reingehen müsste. Er kam gleich zu mir und nahm mir erst mal die Karte weg, um sie seinen Kollegen zu zeigen. Ich fand das gar nicht komisch, hab sie nach 5 Minuten aber zum Glück wiederbekommen. 15 Minuten vor Einlass wurde sie mir noch mal abverlangt und ich habe sie ewig nicht zurückbekommen. Das fand ich dann echt nicht mehr witzig, konnte ja aber nix machen. Dann endlich habe ich sie zurückbekommen und der Security wollte mich noch schocken, indem er mir sagte, dass die Karte nicht gültig wäre. Sehr lustig…

Jetzt wurden die Absperrbänder von den 4 Eingängen entfernt und die ersten Leute durften hinein. Meine Freundin und ich hatten schon mal die Knoten von den Bändern abgemacht, damit es schneller geht. Und wirklich: Wir waren die Ersten. Es wurde noch schnell ein flüchtiger Blick in unsere Taschen geworfen und dann haben wir einen Supersprint zur Bühne hingelegt. Wir wollten ja unbedingt ganz vorne stehen. Als wir angerannt kamen, konnten wir von weitem Marcel ganz allein vor der Bühne entdecken. Beim vorbeigehen habe ich ihn auch gleich mal gegrüßt, worauf er mich ganz komisch angeguckt hat *gg*. Hätte ich vielleicht doch nicht machen sollen, aber ich war total happy nach der langen Wartezeit endlich jemand von den Julis zu sehen :). Wir haben wirklich einen perfekten Platz erwischt, genau vor der Mitte der Bühne und konnten sogar unter der Bühne durchschauen – direkt in den Backstage- Bereich. Da sahen wir Simon (wahrscheinlich auch Eva) und verfolgten die ganze Zeit das Geschehen hinter der Bühne.

Langsam kamen immer mehr Leute und direkt hinter uns standen 3 vielleicht 40 Jahre alte Frauen. Sie haben echt die ganze Zeit rumgegrölt, sich mit Bier betrunken und „Geile Zeit, Geile Zeit…“ gesungen. Die eine hat auch mal „…ist ein bisschen übertrieben“ angestimmt. Die anderen darauf: „Das ist doch Silbermond und nicht Juli.“ Die Frau dachte wirklich, sie sei auf nem Silbermond-Konzert und die anderen wahrscheinlich auch… echt tolle Juli-Fans :-(.

Pünktlich um 19.30 Uhr kam die erste Vorband: Rivo 3. Zu dieser Zeit hatten sich schon etliche Fotografen vor der Bühne versammelt und knipsten das Publikum. Marcel hatte sich in eine Ecke der Bühne gesetzt, trank seinen Tee und verfolgte das Treiben um und auf der Bühne. Lange hielt er es jedoch nicht durch und verschwand nach dem 3. Song wieder im Backstage -Bereich. Von Rivo 3 hatten wir übrigens bis zum Konzert noch nie etwas gehört. Das erste was uns auffiel war, dass der Sänger übers ganze Gesicht strahlte und nicht mehr aus dem Grinsen herauskam. Der Schlagzeuger hingegen schnitt die ganze Zeit Grimassen! Die Lieder waren zwar in Ordnung, brachten aber niemanden so richtig in Stimmung. Vielleicht lag es ja auch daran, dass alle die Julis sehen wollten. Der Sänger ließ sich dadurch nicht seine gute Laune nehmen und grinste weiter in die Menge. Wahrscheinlich war er total glücklich, vor so einem großen Publikum singen zu dürfen. Manchmal forderte er uns sogar auf mitzumachen, aber irgendwie hatte niemand Lust darauf. Zum Schluss machte der Sänger noch Werbung für seine eigene Band und war gleich danach verschwunden.

Nach kurzer Umbaupause kamen Jansen&Kowalski auf die Bühne gestürzt und fingen mit ihrer „Show“ an. Wir fanden sie noch schlimmer als Rivo 3 und warteten sehnlichst auf das letzte Lied. Inzwischen wurde es auch langsam dunkel und nun fing es wieder mal an zu regnen, was es an diesem Tag schon öfter getan hatte :-(. Das einzige Sympathische an Jansen&Kowalski war, dass sie Juli ab und zu in ihren Songs erwähnten. Dann irgendwann sagten sie, es käme jetzt leider ihr letzter Song und das ganze Publikum fing an zu jubeln.
Gleich nach dem Auftritt gab der Sänger Autogramme und die Bühne wurde endlich für die Julis umgebaut. Durch den Dauerregen musste so ein Typ ziemlich oft die Bühne vom Wasser befreien. Manchmal wurden wir vom Wasser getroffen…als ob wir nicht schon nass genug wären…

Beinahe hätten wir noch vergessen unser Plakat rauszuholen – wir befestigten es noch schnell mit Klebeband an der Absperrung. Plötzlich standen alle Fotografen vor unserem Plakat und fotografierten es inklusive uns. Langsam wurde die Menge ungeduldig und fing an „Juli, Juli, Juli…“ zu rufen. Wir machten natürlich lautstark mit.

Endlich tat sich etwas: Alle Lichter auf der Bühne gingen aus und Marcel setzte sich an sein Schlagzeug. Jetzt erleuchtete er leicht die Bühne, indem er seine Stirnlampe einschaltete. Als nächstes kamen Jonas und Dedi, danach Simon und zum Schluss Eva. Sie trug ein Outfit, welches gut zum Wetter passte: Eine dicke Jacke mit Pelzrandkapuze, die sie aufgesetzt hatte und darunter noch ein Cap. Ansonsten eine Jeans mit breitem, goldenem Gürtel und dazu Chucks, die gleich durch die nasse Bühne durchgeweicht waren.

Das Konzert begann mit dem Song „November“ und alle sangen tatkräftig mit. Gleich danach zog Eva ihre Jacke aus und nahm auch das Cap ab. Die Julis spielten alle Lieder vom Album +„Boxer“, „Was du willst“ und „Du drehst dich um“. Wir unterstützten die sie so gut es ging mit Klatschen, Springen und Mitsingen, doch leider machte nur ungefähr die Hälfte des Publikums richtig mit. Bei den 2 Live -Songs + „Du drehst dich um“ sangen, soweit wir es mitbekommen haben, nur meine Freundin, das Mädchen, das bei allen Konzerten dabei ist und ich mit. Die Frauen hinter uns wunderten sich, woher wir die Lieder kannten. Ein Mann war besonders verblüfft und sagte: „Das kenn ich jetzt aber nicht.“ *gg* ;).

Bei „Geile Zeit“ und „Perfekte Welle“ war die Stimmung am besten. Jetzt merkte ich, dass mein Platz doch nicht ganz so praktisch war, denn immer, wenn wir gesprungen sind, stellte sich der blöde Security direkt vor mir auf die Absperrung, um das Publikum besser überblicken zu können. Mir blieb also nichts anderes übrig, als immer links und rechts an ihm vorbeizuschauen, um alles auf der Bühne zu erkennen. Ich glaube die Julis haben das mitbekommen ;) und darum das Wasser, welches sich schon wieder auf der Bühne angesammelt hatte, mit den Füßen in Richtung Publikum gespritzt und damit genau den Security getroffen, der das natürlich gar nicht lustig fand.

Mit „Ich verschwinde“ verabschiedeten sich die Julis und gingen von der Bühne. Es war klar, dass das Publikum noch nicht genug hatte und darum verlangten wir so laut es nur ging nach einer Zugabe. Da kamen Eva und Jonas auf die Bühne und spielten „Wenn du lachst“. Danach kamen die anderen dazu. Die 2. Zugabe war „Du drehst dich um“. Anschließend gingen wieder alle von der Bühne und noch mal schrieen wir „Zugabe“. Juli erschienen zum letzten Mal auf der Bühne. Simon spritzte das uns mit Wasser voll und warf die Flasche genau wie Eva in Richtung Publikum. Leider landeten sie aber hinter der Absperrung.

Eva hatte gemerkt, dass die Stimmung bei „Perfekte Welle“ am besten war, deshalb wurde das Lied noch einmal gespielt. Dieses Mal musste sie fast gar nicht mitsingen, weil dies das Publikum übernahm.

Zum Schluss warfen die Julis noch ihre Handtücher und Marcel seine Sticks in die Menge. „Leider“ standen wir zu weit vorn, um etwas abzubekommen. Mit einer Verbeugung verabschiedeten sich alle und verließen winkend die Bühne.

Schlagartig begann sich das Publikum aufzulösen. Ein kleiner Rest, einschließlich wir 3, warteten noch…in der Hoffnung, dass die Julis noch einmal rauskommen, um Autogramme zu geben. Ich fragte einfach mal einen der Securitys, ob er mir die Wasserflaschen geben kann. Dieser tippte sich nur an die Stirn und kickte eine der beiden Flaschen weg. Also versuchte ich es bei einem anderen und bettelte solange, bis er mir doch die Flaschen gab. Während Juli immer noch auf sich warten ließen, falteten wir vorsichtig unser Plakat zusammen. Es war mindestens genauso nass wie unsere Sachen und Haare. Jetzt standen nur noch ca. 10 Leute vor der Bühne und wir 3 gingen schnell zum Merchandise -Stand und kauften uns T-Shirts. Als die Julis immer noch nicht raus kamen, stellten wir uns eine Weile vor die Bühne und waren wirklich die allerletzten, die warteten. Wir sahen wie eine Art Tor geöffnet wurde und konnten den roten Tourbus im Dunkeln erkennen. Unsere neue Freundin sagte dann: „Los! Wir rennen einfach zum Bus!“ Das wollten wir echt machen, aber da kam ein Typ vom Backstage -Bereich und sagte ziemlich unfreundlich, dass wir eigentlich schon längst weg sein müssten.

Da haben wir es aufgegeben und sind langsam Richtung Ausgang gelaufen. Als wir noch einmal am Merchandise -Stand vorbei gekommen sind, sahen wir den Sänger von Jansen&Kowalski. Wir fragten ihn sofort, ob er weiß, wo die Julis sind. Leider konnte er uns auch nicht helfen und versuchte uns zu trösten, indem er jedem von uns ein Autogramm gab – quasi als „Trostpflaster“.

Wahrscheinlich war es den Julis nur zu nass gewesen, um Autogramme zu geben. Bestimmt klappt es beim nächsten Mal… Insgesamt war der Abend trotzdem so richtig geil und immerhin haben wir ja die 2 Wasserflaschen als „Andenken“.

esistjuli.de Schriftzug
Die nächsten Termine

Es sind derzeit keine Termine bekannt.