Konzert am 3. August 2006 in Rottweil
Veranstaltung: Ferienzauber-Festival
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Wir schreiben den 23. Juli 2006:
Nach einem tollen vergangenen Tag mit JULI verabschieden Lea und ich uns augenzwinkernd mit den Worten, wir würden uns bestimmt schnell wieder sehen – in Rottweil.
Welche Ausmaße diese Worte dann jedoch nehmen würden, können wir noch nicht ahnen.
Wir schreiben den 25. Juli 2006:
Lea weist mich zum wiederholten Male darauf hin, dass Karten für Rottweil verlost werden, ich solle doch mitmachen. Meine Zweifel zwecks wie-soll-ich-denn-da-hinkommen-von-München-aus sieht sie ein, aber die Lösung ist auch schon griffbereit: Für den Fall, dass sie gewinnt, komm ich einfach zu ich nach Backnang, von da aus ist es ja dann nicht mehr weit, und übernachten könne ich auch problemlos bei ihr.
Wir schreiben den 27. Juli 2006:
Mitten im Literaturhaus in München bei einem Vortrag meldet mein Handy per Vibrationsalarm eine SMS an – Absender: Lea; Inhalt: „Wir ham gewonnen. Ich freu mich so. In einer Woche wird es wieder Juli. (…)“
Der Grundstein ist also gelegt.
Wir schreiben den 29. Juli 2006:
Nachdem ich das Rätsel Online-Ticket der Bahn gelöst habe, bin ich auch endlich im Besitz einer Fahrkarte nach Stuttgart – und einer billigen noch dazu. Um die Reise von Backnang nach Rottweil und zurück kümmert sich Lea, wird also alles gut gehen. Es gestaltet sich zwar schwerer als gedacht, nach dem Konzert wieder heim zu kommen, aber auch dieses Problem wird gelöst – Leas Eltern beschließen kurzerhand – bzw. bekommen beschlossen -, uns abzuholen oder gar ganz mit zum Konzert zu kommen. Das erspart uns eine Nacht am Bahnhof, und die Vorfreude steigt weiter.
Wir schreiben den 1. August 2006:
Die Eintrittskarten haben endlich ihren Weg in Leas Briefkasten gefunden. Eine Sorge weniger, denn lange genug hat’s gedauert. Wirklich selten schöne Karten – auch wenn eineinhalb Köpfe fehlen.
In der Zwischenzeit bin ich damit beschäftigt, jedem Menschen vorzuheulen, dass ich immer noch nicht gepackt habe, obwohl’s morgen ja schon losgeht. Aber auch dieses Problem ist irgendwann nachts um halb zehn gelöst und so kann ich in seliger Vorfreude auf die nächsten Tage einschlafen.
Wir schreiben den 2. August 2006:
Das Wetter verspricht immer noch keine Besserung, aber was macht das schon? Ich mache mich also ziemlich genau um punkt 12 Uhr mittags auf den Weg zum Bahnhof, um einer geilen Zeit entgegenzufahren, während Lea im Ausland gerade ihr Jahreszeugnis erhält – das erste Mal in meinem Leben später als ich selber. Die Bahn wäre allerdings nicht die Bahn, würden ihre Züge keine Verspätung haben. Heißt für mich also noch länger warten an einem Bahnhof, von dem ich es gar nicht gewohnt bin, dass es dort so windig ist. Aber immerhin wird die Verspätung angesagt, und nachdem andere Züge ihren Weg gefunden haben, fährt irgendwann auch ein EC ein, der zwar verdammt nach dem meinigen aussieht, jedoch von keinerlei Ansage begleitet wird und ich so ohne nettes Fragen fremder Leute wohl glatt meinen Zug verpasst hätte.
Ungefähr drei Stunden später fährt der Zug an einer Milchshake-trinkenden-und-auf-Juli-wartenden Lea vorbei und wir können uns zuerst in die Arme schließen und uns dann auf den Weg in die Murr-Metropole Backnang machen – die länger dauert als gedacht, aber gegen 17 Uhr kommen wir dann doch schlussendlich an und die erste gemeinsame Weltreise hat ein Ende.
Den Abend verbringen wir am Sandstrand bzw. auf einen Strohhalm wartend mit zwei Freundinnen von Lea. Einige Stunden später fallen wir dann – nicht ohne uns vorher noch den ein oder anderen Fernsehauftritt von JULI angeschaut zu haben – voller Vorfreude auf den kommenden Tag ins Bett.
Wir schreiben den 3. August – August?! JULI!! – 2006:
Die Nacht war kurz, der Abend davor länger, an die Sprache da drüben hab ich mich trotzdem nicht gewöhnt, und wir wachen beide viel zu früh auf – dank eines freundlichen Nachbarn, der uns nicht bis dreiviertel zehn hat schlafen lassen wollen, sondern schon mehr als eine Stunde früher als Kettensägemeister Wecker hat spielen wollen. Wir haben also mehr Zeit als gedacht, und auch die bekommen wir angemessen ’rum. Der CD-Player spinnt zwar immer noch, aber mit etwas Getrickste bekomme ich ihn schließlich doch zum Laufen und so stimmen wir uns schon mal JULI-mäßig ein. Nachdem ich mich dreimal umgezogen habe und schließlich der Meinung bin, angemessen für ein – wie wir zu diesem Zeitpunkt noch denken – Open Air bei diesem Wetter angezogen zu sein, wir zehnmal überprüft haben, ob wir auch wirklich alles eingepackt haben und Leas Eltern noch einen Zettel und eine großzügige Spende hinterlassen haben, damit auch sie noch die Chance haben, ein JULI-Konzert zu erleben, machen wir uns auf die zweite gemeinsame Weltreise – diesmal von Backnang nach Rottweil. Meine Worte „ach, ist ja gar nicht so kalt wie ich dachte“ als wir das Haus verlassen, sollen sich im Laufe des Tages noch ganz anders anhören. In Stuttgart angekommen, versorgen wir uns erst noch mit genug Essen und warmen Trinken und steigen dann voller Vorfreude in den Zug nach Rottweil, der wenigstens schon im Bahnhof steht, so dass wir uns wieder ein bisschen aufwärmen können. Pünktlich um 13:18 begeben wir uns also auf den nächsten Teil unserer Reise.
Ihr erinnert euch an meine Worte?! Im Laufe der Fahrt hören sie sich eher so an: „boah scheiße man ist das kalt – und aufhören zu regnen könnt’s auch mal…“ Das Wetter ist nämlich wirklich grauenhaft – draußen schüttet es aus Kübeln und im Zug zieht man es vor, die Klimaanlage anstelle der Heizung aufzudrehen. Zwischendurch hellt es zwar immer wieder etwas auf, aber als wir den Zug in Rottweil verlassen, sind wir um unsere Regenschirme doch mehr als froh. Der nächste Weg führt uns zum Busbahnhof, wo wir zwar etwas zum Unterstellen haben und sogar einen früheren Bus erwischen können, aber nass und kalt ist es trotzdem noch. Ein paar Minuten später finden wir uns am Rottweiler Friedrichsplatz wieder, wo wir auf unseren Anschlussbus warten. Und wir würden sogar immer noch in Kälte und Regen warten – hätte Lea nicht irgendwann ein zweites Mal auf den Fahrplan geschaut. Der verrät nämlich, dass der Bus zwar theoretisch zur uns genannten Zeit fährt, es sich jedoch um einen Ruf-Bus handelt, man also eine Stunde vorher anrufen müsste, um ihn zu bestellen. Diese Erkenntnis beschert uns also einen Blick auf den Stadtplan und den Entschluss, es könne nicht allzu weit sein zum Kraftwerk – und somit machen wir uns zu Fuß auf den Weg in der Hoffnung, erstens ohne uns zu verlaufen bald da zu sein und zweitens, dass es beim Laufen etwas wärmer wird. Nach einer – wirklich sehr – kurzen Pause, in der ich Lea überzeugen muss, rechts zu gehen und nichts links, sind wir dann auch weiter auf dem richtigen Weg und laufen vielen schönen JULI-Plakaten und auch dem Kraftwerk-Gelände entgegen, wo zu unserer Überraschung um ca. halb vier sogar schon sechs Mädels warten – nicht zu unserer Überraschung sind auch die JULIs schon da, allerdings wiederum zu unserer Überraschung muss unsere Frage heute nicht heißen, was groß, rot, doppelt und aus Pinneberg ist, sondern, was groß, rot doppelt und aus Berlin ist.
So frieren wir also gemeinsam, reden, trinken, essen, und nachdem ich die anderen durch Vorzeigen meines Personalausweises davon überzeuge, dass ich wirklich 18 bin, bekomme ich auch die Erlaubnis, mich mit Lea zu den ältesten der bisher Anwesenden zu zählen – übrigens das dritte Mal seit meinem 16. Geburtstag, dass ich meinen Perso brauche – macht im Durchschnitt pro Jahr einmal… *lol* Zu unserer Beruhigung findet das Konzert aber doch in einer Halle statt, womit wir uns die Überlegungen nach dem wie-ziehe-ich-mich-richtig-an-damit-ich-mich-nicht-bei-der-Konzertaction-zu-Tode-schwitze-aber-trotzdem-ein-Konzert-bei-Regen-und-Kälte-aushalte hätten sparen können.
Lea und ich verziehen uns irgendwann auf eine der umstehenden Bänke, um uns mit Stadt-Land-Fluss-Spielen die Zeit zu vertreiben. In der Zwischenzeit kommen auch Kain in einem schicken schwarzen Kleinbus an, die wir zwar sofort erkennen, uns aber nicht den anderen anschließen, die schon wenig später das Rennen anfangen um zu schauen ;)
JULI beginnen ihren zweiten Soundcheck – was dazu führt, dass sechs der acht anwesenden Fans hinter die Halle laufen. Die anderen zwei – wir *g* – machen sich da nichts draus, sondern spielen mit musikalischer Begleitung weiter und gehen erst gemütlich nach hinten, als ihnen die anderen schon wieder lachend und kreischend und schreiend und aufgeregt und mit Autogrammen und Fotos von Kain entgegenkommen. Wir hören uns noch „November“ und ein, zwei weitere Lieder an und machen uns dann wieder auf den Weg nach vorne, wo wir uns wieder zur Treppe begeben, um uns ein paar Fotos der anderen anzuschauen.
Einige Zeit später lässt sich ein mir bekanntes Gesicht auf dem „Balkon“ blicken – mein leises „Da ist Marcel“ zu Lea nimmt aber leider lautere Ausmaße an als ich beabsichtigt habe, und so kam es mal wieder zu kreischenden Ausfällen bestimmter anwesenden Personen… ;)
Lea und ich widmen uns also wieder unserem geliebten Stadt-Land-Fluss, und von der Bank haben wir einen guten Blick auf den Balkon, wo sich im Laufe der Zeit so ziemlich alle JULIs blicken lassen, was dazu führt, dass die andere Bank und die dahinterliegende Mauer zur Aussichtsplattform wird, von der aus kräftig Fotos geschossen werden – die JULIs scheint’s zu amüsieren. Irgendwann sind wir dann wieder alleine vorne, und auch die JULIs ziehen es vor, sich so hinzustellen, dass man sie von der Seite nicht sehen kann *g*
Nach geraumer Zeit dürfen wir auch endlich oberhalb der Treppe auf den Einlass warten, und so langsam hat sich das Gelände auch schon weiter gefüllt. So richtig sicher kann sich aber niemand sein, wo der Einlass nun wirklich ist – trotz mehrmaligem Nachfragen bekommt keiner von uns eine befriedigende Antwort, denn jeder Mitarbeiter sagt etwas anderes. Aber zumindest können wir Mitarbeiter des Ferienzaubers dabei zuschauen wie sie versuchen, ein „Herzlich Willkommen“-Plakat über die Treppe zu spannen, und die Unfähigkeit dieser Leute führt doch zu etwas Erheiterung unsererseits.
Und ein weiteres Mal entdecke ich Marcel – diesmal wie er telefonierend die Treppe hochläuft. Aber diesmal kann ich mich wenigstens zurückhalten und so dauert es ein kleines Weilchen, bis auch andere davon Wind bekommen – dann stürzen sie allerdings in Scharen (na gut, eine recht kleine Schar, aber doch immerhin ^^) auf ihn zu und kommen stolzerweise mit Autogrammen auf Eintrittskarten und Taschen zurück. Eine kleine Anekdote wäre hier einzuwerfen – die selben Leute, die noch beim ersten Treffen mit Marcel selbst gefragt haben, wer das denn eigentlich sei, antworten jetzt auf eben diese Frage mit einer Selbstverständlichkeit „das ist Marcel, der Schlagzeuger, weißt du das nicht?!“…
Zu dieser Zeit werden auch mehrere Bleche Essen die Treppe hoch und hinten in die Halle getragen. Etwas spät für’s Catering, wie ich finde, aber scheinbar ist es das. Für Lea und mich reicht die Menge der gebrachten belegten Baguettescheiben für kleine Witzeleien zum Thema „verschwundenes 20. Sandwich“ – diesmal sind es jedenfalls genug für alle, und genug um ein fehlendes Sandwich zu ersetzen *g*
Um 19:15 wird dann schließlich die Tür einen Spalt geöffnet, und sofort beginnt das Gedränge und Geschubse, und ein normales Stehen wird praktisch unmöglich. Das führt dann auch dazu, dass Lea und ich einigermaßen getrennt werden und wir uns nur noch durch Umdrehen meinerseits und lautes Reden verständigen können. Aber die Tür wird einige Minuten darauf wieder geschlossen und somit heißt es weiter warten.
Einige Zeit später gibt es dann aber wirklich richtig Einlass – auf relativ seltsame Weise, wie Lea und ich später feststellen. Zum einen gibt es keinerlei Taschen-Durchsuchungen, wir hätten also sonstwas mit einschmuggeln können. Zum anderen werden unsere Karten nicht wie gewohnt ein- oder abgerissen, sondern vielmehr gleich ganz einkassiert, was doch einige Enttäuschung auslöst – zumindest bei mir ;)
Nichtsdestotrotz beginnt sofort nach der Abgabe der Karte der große Run zur Bühne, der – nach anfänglicher, kurz andauernder Orientierungslosigkeit meinerseits – auch erfolgreich mit einem Platz in der ersten Reihe beendet wird – zwar nicht ganz in der Mitte, aber dennoch sehr angenehm. Die Halle füllt sich sehr schnell und scheinbar ist das Konzert wirklich ausverkauft – was wir zuerst nicht richtig haben glauben wollen -, also sinkt auch die Hoffnung, dass Leas Eltern doch noch nach Rottweil gekommen sind. In der Stunde, die uns noch bis zum Konzertbeginn bleibt, schreibe ich noch schnell ein kleines „Plakat“ für die JULIs (danke an dieser Stelle noch mal für den Edding an wen auch immer *g*) – und halte mich dabei auch brav an die Anleitung, die uns in München gegeben wurde. Dieser Zettel bringt mir einige Fragen ein, was ich denn da schreibe und was das denn ist – vielleicht dürfen wir ja auf meine großzügigen Auskünfte hin das ein oder andere neue Mitglied begrüßen :)
Zwischenzeitlich verspüre ich doch die ein oder andere Angst, dass die Absperrung dem Gedränge, Gedrücke und Geschubse von hinten nicht standhalten wird und ich irgendwann auf dem Boden liege mit sehr vielen Leuten auf mir… Relativ pünktlich um 20:30 kommt dann auch endlich Leben auf die Bühne – zuerst in Form eines „Ferienzauber“-Mitarbeiters, der eine Begrüßungsrede hält und dabei nicht vergisst, sich ausreichend bei der Kreissparkasse Rottweil zu bedanken. Einige Minuten später ist die Rede dann aber auch fertig abgelesen – und das auch noch ziemlich schlecht -, und das Konzert kann endlich anfangen.
Anfangen in Form von Kain aus Berlin, die Lea und ich ja schon in München haben erleben dürfen und die uns sehr begeistert haben – sie waren schließlich auch ein weiterer Grund, nach Rottweil zu kommen. „Pack dich“ ist der erste Song und gleichzeitig (mit „Überfliegerpilot“) einer der besten, wie ich persönlich finde. Endlich können wir dieses Lied auch mal ohne „Hass mich“-Schreie von kleinen pubertierenden Mädchen links vor uns erleben *fg. Mit Kain aus Berlin kommt wahnsinnig gute Stimmung auf, und die hört auch nicht auf, und einige Leute können die Lieder sogar mitsingen, was mich doch etwas überrascht. Meine Ängste zwecks Standhalten der Absperrung werden im Laufe der Zeit teilweise größer ob des Gehüpfes der Leute neben uns, aber dann auch wieder gemildert, da ja scheinbar doch alles hält. Das Album von Kain aus Berlin kommt übrigens am 8. September auf den Markt und heißt „Leben im Schrank“. Genauso heißt auch ein Song des Albums, dessen Titel von einigen Mädchen hinter mir jedoch nicht ganz verstanden wird und es so zu ziemlich seltsamen Abwandlungen wie „Kleiderschrank“ kommt – ich selbst amüsiere mich darüber viel zu sehr als dass ich mich umdrehen und sie auf den richtigen Namen hinweisen kann. Die Bitte nach „Ausziehen“-Rufen erfülle ich leider auch nicht, als ich in meinem rechten Ohr eine Aufforderung zu selbigen wahrnehme – tut mir Leid, aber ich bin gerne Spielverderber ;) Am Ende des Konzerts finden noch die Setlisten von Kain aus Berlin in zusammengeknüllter Form ihren Weg ins Publikum – ebenso wie die Drum-Sticks von Schlagzeuger Paul, die er jedoch nicht wirft, sondern ganz behutsam ins Publikum reicht. Einen davon darf ich ab jetzt mein Eigen nennen – ihn später noch signieren zu lassen, ist mir aber nicht mehr gegönnt, da wir leider viel zu schnell gehen müssen, aber dazu später. Die Umbaupause zwischen Kain aus Berlin und JULI wird unterdessen begleitet von Rufen nach Plektren und Schreien nach „Schlagzeuger“ – man muss ja keine Namen rufen… *g*
In der Zwischenzeit finden sich auch schon die Fotografen wieder ein. Mit einem von ihnen können wir uns auch noch ein bisschen unterhalten, und er erzählt uns, dass sich Eva das Konzert von Kain von hinten angeschaut hat, sie aber niemand aus dem Publikum erkannt hat. Anschließend schauen wir uns noch seine bisher gemachten Bilder auf seiner Kamera an, wo doch ein paar Glanzstücke dabei sind. Nachdem die Umbaupause überstanden ist, betritt wieder der nette Herr vom Beginn die Bühne, um den Hauptact des Abends anzusagen – JULI.
Das Publikum wird deutlich lauter und schon bei den ersten Tönen von „November“ kennt eigentlich keiner ein Halten mehr und es wird mitgesungen, geklatscht und gesprungen. Als nächstes Lied kommt „Warum“ – mit „Trommelbeat, Animation und Begrüssung“. Es folgt „Boxer“, wobei die Mädels hinter mir sehr überrascht sind, dass ich den Text kann, wo dieses Lied doch nie veröffentlich worden ist. Okay – ich kann den Text so gut, wie man ihn eben nach fünfmaligem Hören kann, aber vermutlich insgesamt besser als Dedi *fg*. Nach „Sterne“ folgt eine kurze Ansage zu zwei neuen Songs, die auch sofort folgen: „Dieses Leben“ und „Bist du das?“. Bei beiden können Lea und ich schon schön mitrocken und teilweise sogar mitsingen. Bevor „Geile Zeit“ mit „Trommeluff und Animation“ angestimmt wird, erzählt Eva, was wir schon wissen – dass dieses Lied für sie eine Art Hymne geworden ist für all das, was sie in den letzten Jahren erlebt haben. Bei „Tränenschwer“ wird Eva auch vom Publikum gesanglich tatkräftig unterstützt, und danach folgt das nächste neue Lied – „Ein neuer Tag“. Dieses mit einem Intro von Jonas, aber ohne Poweranimation. Bei „Anders“ klatschen dann auch die Jungs, es gibt ein Trommelufftata und eine kurze Freundschaftsansage von Eva. Mit „Perfekte Welle“ folgt dann wohl das Highlight des Abends, schließlich ist dieser Song ja der bekannteste und erfolgreichste der Band. Bevor mit „Ich verschwinde“ das Konzert zunächst beendet ist, kommt noch das vierte neue Lied – „Binelied“ alias „Wir beide“, bei dem Eva ziemlich abrockt ;) Aber die Zugabe folgt natürlich, und so dürfen wir auch noch „Wer von euch“ und natürlich „Regen und Meer“ genießen – bei letzterem war ein Mädchen neben uns auch wieder relativ überrascht, dass ich wusste, welches Lied kommt – man hat’s schon nicht leicht, wenn man nach einiger Zeit die Setlist kennt… *g* Ich darf mich leider zum wiederholten Male nicht zu den Glücklichen zählen, die Handtuch oder Drum-Sticks ergattern können, aber zumindest komme ich nach einigem Hin und Her und Hartnäckigsein noch an Jonas’ Setlist, über die sowohl Lea als auch ich uns wohl noch in zehn Jahren sehr stark beömmeln können werden ;)
Einige Dinge müssen noch erwähnt werden, die im Laufe des Konzertes passiert sind, aber an deren genauen Zeitpunkt ich mich nicht mehr wirklich erinnern kann ^^
1. Es kommt immer mal wieder vor, dass Schlagzeuge mitten im Konzert ihren Geist mehr oder weniger aufgeben – aber Gott sei Dank werden sie sofort wieder hergerichtet ohne dass es wohl großartig auffällt ^^
2. JULI machen extrem glücklich! Ich muss mich bei allen Leuten, die in meiner nächsten Umgebung gestanden sind, für einige sehr laute Schreie entschuldigen, aber irgendwie hat mich teilweise das Glücks-Gefühl übermannt ;)
3. Es ist ein extrem tolles Gefühl, wenn Eva und später auch Simon einen superlieb angrinsen, nachdem sie die kleinen Forums-Grüße gelesen haben
4. Eva spricht wahre Worte, wenn sie sagt, dass Simon „immer noch genauso süß wie früher“ ist (O-Ton)
5. Das Publikum ist teilweise ziemlich fordernd – Wasser, Plektren,… Alles können die JULIs aber leider auch nicht hergeben ;)
6. Irgendwie ist es schon fast traurig zu sehen, wie die Fotografen nach dem dritten Lied fast schon gewaltsam aus dem Bühnengraben gejagt werden – wieso dürfen sie nicht länger Bilder machen?
7. Das Gefühl, dass Dedi mich anhand meines T-Shirts selbst nach langer Zeit erkannt hat, bleibt *g*
8. Die Verwirrung darüber, warum ich Simons Setlist mit der Begründung „ja ist halt so, fertig“ nicht bekomme, ein anderer Typ aber doch und ich statt Evas dann schließlich Jonas’ von einem netten Mitarbeiter bekomme, auch *fg*
Nach dem Konzert gehen Lea und ich zuerst noch mal die Klos besuchen, wo ich mich schon darüber wundere, dass es Leute gibt, die Konzertkarten haben – ich frage mich, ob man später doch nicht mehr einkassiert hat. Danach begeben wir uns nach hinten zum Merchandising-Shop, wo der Preis Lea davon abschreckt, doch noch einen Pulli zu kaufen. Die Jungs von Kain sehe ich leider im Laufe des Abends nicht mehr, und so muss Pauls Drum-Stick wohl noch bis zum nächsten Konzert unsigniert bleiben. Aber immerhin ist Marcel da, der auch schon wieder dabei ist, Eddinge einzukassieren. Da er mir die Frage, wer von den anderen noch kommen würde, nicht beantworten kann, muss ich mich mit einer einzelnen Unterschrift auf meinem Forums-Zettel begnügen – macht aber auch nichts.
Leider müssen wir auch schon viel zu früh gehen und haben so nicht die Chance, noch auf die anderen JULIs oder Kain zu warten – wartet doch Leas Vater schon seit der Zugabe darauf, uns abholen zu können. Also begeben wir uns nach draußen ins warme Auto und auf den Weg gen Backnang – auch wenn uns das Navi teilweise doch in ziemlich seltsame Straßen lotst, aus denen es aber von selbst auch nicht mehr herausfindet… *g* Aber an dieser Stelle auf jeden Fall noch mal ein ganz dickes Dankeschön an Leas Vater, der sich bereit erklärt hat, uns mitten in der Nacht vom eineinhalb Stunden entfernten Rottweil abzuholen – ohne ihn wären wir vermutlich doch an einer Nacht im Bahnhof nicht umher gekommen ;)
Wir schreiben den 4. August 2006:
Gegen 1 Uhr morgens erreichen wir Leas heimische Tiefgarage und können bald darauf gefüllt mit Glücksgefühlen einschlafen.
Die Nacht ist leider wieder viel zu kurz – diesmal kommen zu dem uns schon bekannten sägenden Nachbarn noch ein um 8:37 klingelndes Telefon und schreiende Kinder hinzu. Macht nichts, sind wir eben früher wach und können in aller Ruhe den vergangenen Tag Revue passieren lassen – Fotos anschauen, die eh nichts geworden sind, uns über Setlisten beömmeln und diese einscannen, damit auch der Rest der JULI-Welt etwas davon hat und uns über die Veranstalter und die Sache mit den Karten aufregen.
Nachdem ich mich mal wieder zehnmal davon überzeugt habe, auch wirklich alles eingepackt und nichts vergessen zu haben und ich mich brav von allen Anwesenden verabschiedet habe, können Lea und ich uns auf eine weitere gemeinsame Weltreise begeben. Diese gestaltet sich sogar weniger weltig als gedacht, und so kommen wir zeitig am Stuttgarter Hauptbahnhof an – um dort zu sehen, dass mein ICE fünf Minuten Verspätung haben wird. Nachdem wir eine Zeit lang damit verbracht haben, Tauben bei ihrem geschäftigen Treiben zu beobachten, was wirklich sehr amüsant zu sehen gewesen ist, muss sich Lea leider schon verabschieden, um ihre S-Bahn nicht zu verpassen. Mein Zug fährt dann auch pünktlich mit Verspätung ein und so kann es auch für mich wieder gen Heimat gehen. Im Laufe der Fahrt sollen noch einige mehr oder weniger lustige Dinge passieren, die hier aber nicht mehr hingehören. Der Zug sammelt im Laufe der Fahrt noch kräftig weiter Verspätung, und so komme ich insgesamt 15 Minuten später als gedacht wieder in München an, wo mich mein Bruder zwar zuerst nicht erkennt, mich aber dann doch mit heim nimmt *fg*. Heim, wo ich mit ganz vielen schönen Erinnerungen an den vergangenen Tag erstmal müde ins Bett falle.
So, ihr habt’s geschafft, ihr seid fertig – fertig mit Lesen des wohl längsten Berichts, den ich je geschrieben habe ^^
Dieser Bericht enthält 134 Binde- und Gedankenstriche (jetzt einen mehr :D), womit ich hoffentlich unseren Admin nicht in allzu große Bestürzung treibe *fg* Er ist auch nicht identisch mit dem von Lea, da wir uns auf Quengeln eines Mitgliedes dieses Forums dazu entschlossen haben, zwei verschiedene zu schreiben und unsere Eindrücke nicht zusammenzufassen.
Ich übernehme auch keinerlei Haftung für etwaige Müdigkeitsanfälle von Lesern, die es nicht aushalten, Dinge zu lesen, die mit dem eigentlichen Konzert nichts zu tun haben ^^
Es handelt sich hierbei lediglich um einen Bericht des Konzertes in Rottweil mit allem was dazu gehört ;)