Berlin, Columbiahalle

Bericht von Katharina Ebert
Konzert am 29. Januar 2007 in Berlin (Columbiahalle)
Veranstaltung: Ein neuer Tag - Frühjahrstour
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Das erste Erlebnis dieses Konzerttages war zunächst die Anfahrt: Ich war vorher noch nie in der Columbiahalle gewesen und hatte keine Ahnung wo ich parken soll. Ich stellte mein Wägelchen dann also am Flughafen Tempelhof ab (ein todsicherer Tipp hatte mir gesagt, dass dort immer Plätze frei sind, und ich als Frau brauche bekanntlich eher 3 als einen, um gut zu stehen). Wie auch immer, als Maria und ich dann vor der Halle ankamen, waren gegenüber Parkplätze im ausreichenden Maße vorhanden, sprich: Ich hätte mir die ganze Chose sparen können.

Vor der Halle befanden sich zu diesem Zeitpunkt (etwa 2 Stunden vor Einlass) ca. 10 Leute, die Hälfte davon gehörten zu mir bekannten Gesichtern. Toll, da hatten wenigstens alle die Wartezeit lang ausreichend Unterhaltung, später trudelte auch meine zweite Begleitung – Steffi – ein. Ab etwa um sechs füllte sich der Platz vor der Halle langsam, mit Marco kam dann der Letzte, auf den Kristin so sehnsüchtig gewartet hatte. Ne im Ernst, er sah in der Tat etwas blass aus – Gott sei Dank hat er das Konzert gut überstanden.

Etwa gegen sieben erfolgte der Einlass, ich verlor meine Wasserflasche an eine äußerst unfreundliche Security-Frau und kam aber trotzdem, wie erhofft, in die erste Reihe. Während wir auf um acht gewartet haben, entdeckten die Mädels hinter mir auf dem Balkon oben (es war wohl der VIP-Bereich) Vera (die von „Vera am Mittag“), machten Fotos von ihr (sie rächte sich und knipste zurück) und eine Schauspielerin mit roten Locken, die wohl mal bei „Verbotene Liebe“ mitgespielt hat. Also waren auch „Promis“ vertreten.

Um acht, ziemlich pünktlich, enterte dann Neil Hickethier samt Band die Bühne. Der Sound gefiel mir zunächst gar nicht – der Bass war zu stark eingestellt, was sicherlich nicht nur in meinem Brustkorb zu bemerken war. Das führte dazu, dass mit einer gewissen Kontinuität weiße Papierschnipsel von der Decke regneten, die sich bei einem der letzten Konzerte in der Columbiahalle bestimmt verklemmt hatten und nun – ermöglicht durch die Vibration – ihren Weg nach unten fanden. Das erste Lied gefiel mir ganz und gar nicht, die folgenden gingen dann. Generell hat es mir persönlich melodisch aber nicht so gefallen, textlich kann ich nichts sagen, weil ich nichts verstanden habe (wie gesagt, der Sound war schlecht!). Eine kleine Anmerkung aber: Etwas weiter rechts von mir, ebenfalls in der ersten Reihe, befand sich ein Mädchen, die jedes Mal, wenn Herr Hickethier auf die Boxen vor ihrer Nase gestiegen ist, absolut ausgerastet ist. Das fanden alle sehr eigenartig; mir erschien sie wie eine, die der Hauptdarsteller in ihrem Schultheater genauso verehrt wie Tokio Hotel und US 5 zusammen und in Ohnmacht fällt, wenn ihr der Gewinner der 238. Big Brother-Staffel die Hand schüttelt. Ihr hättet sie sehen sollen.

Aber gut. Ich legte eine Sitzpause ein (als Einzige – hübsche Schuhe hatten alle an) und Punkt neun kamen dann Juli. Das erste Lied war „Dieses Leben“. Es war sehr nett und zahlreiche Lieder folgten, an deren Reihenfolge ich mich leider nicht erinnere. Ich glaube aber, Marco hat sie; wer´s wissen will, kann ihn ja fragen. In ziemlich ungeordneter und bestimmt lückenhafter Reihenfolge lauteten die gespielten Songs: „Geile Zeit“, „Anders“, „Sterne“, „Zerrissen“, „Perfekte Welle“, „Warum“, „Wir beide“, „Ein neuer Tag“, „November“, „Bist du das“, „Wenn du mich lässt“, „Am Besten sein“, „Ich verschwinde“ und „Ein Gruß“.

Es gab auch einige „Special Effects“: So schossen bei „Ein neuer Tag“ (ich verrate nicht, wann genau), Glitzerschnipsel (die sich bestimmt auch wieder irgendwo verklemmen) aus Kanonen, die an der Seite aufgebaut waren. Mit den gleichen Glitzerschnipseln war auch ein Ballon gefüllt, den Eva über sich bei einem anderen Lied zerplatzen ließ, sodass sie wie die Goldmarie (als Silbermarie) im „Regen“ stand. Davor hatten übrigens schätzungsweise zehn dieser überdimensionierten weißen Luftballons ihren Weg über das Publikum hinweg immer wieder auf die Bühne zu finden versucht – abgehalten bei den meisten von der Security. Trotzdem mussten alle in der Band außer Marcel des Öfteren Fußball spielen, damit sie überhaupt noch zu erkennen waren.
Bei „Wir beide“ (glaube ich) mussten wir „tanzen“ (Wie das richtig geht, habe ich auf der Aftershow-Party bewiesen), die Idee war aber eigentlich ganz süß.

Eva richtete auch einige Ansprachen ans Publikum, redete mit uns Flachländern über irgendein „Bergfest“ (von wegen Hälfte der Tour) und erklärte, dass Berlin wie eine Heimatstadt wäre (und ich dachte immer, Juli kämen aus Gießen). Aber Scherz beiseite, Berlin schien, zumindest brachte es Eva so rüber, ein recht wichtiges Konzert gewesen zu sein. „Wir beide“ war übrigens wie immer Biene gewidmet.

Das letzte Lied (endgültig, die – ich glaube – 4. Zugabe) wurde dann von Eva eröffnet, die Geld in eine mit Juli-Bildern verzierte Jukebox warf. Es war „Ein Gruß“. Dieser Gruß kam an, denn die technischen Schwierigkeiten des Konzerts erreichten hier ihren Höhepunkt: Bereits während des Liedes wurde es durch den übermäßigen Bass unaushaltbar laut und gegen Ende brach dann, sehr zum Verwundern aller, der Ton mit einem ohrenbetäubenden Krachen endgültig zusammen. Nur Evas Mikro ging noch. Ganz Profis wurden die Gitarren wieder angestöpselt und der Song beendet. Das war übrigens das einzige Lied, von dem ich mir gewünscht habe, dass es so schnell wie möglich zu Ende geht, so unangenehm war das. Der Forums-Banner, der am Anfang und Ende ausgerollt wurde, rief zwar keinerlei Reaktionen hervor, ich fands trotzdem süß.
Am Ende gelangte Steffi noch in den Besitz von Marcels Handtuch und ich habe jetzt einen relativ ruinierten Drumstick zu Hause; ich hätte nie gedacht, dass ein Abend den Teilen dermaßen zusetzt!

Nach Ende des Konzerts unterschrieben wir alle noch auf dem Banner und Kristin und Marco machten sich auf den Heimweg. zu sechst tigerten wir anderen den viel zu langen Weg zu meinem Auto, wo eine 1,5-Liter-Flasche Wasser unsere verdursteten Kehlen besänftigte. Da ich noch Taxi spielen musste und frühesten halb eins dort eintrudeln sollte, war das Konzertende mit halb elf definitiv zu früh. Wir verabschiedeten uns von Steffi und Maria und Anne, Katrin, Christian und ich machten uns auf den Weg zur After-Show-Party (dort war es warm und der Eintritt kostenlos – außerdem perfekt zum Abend-Ausklingen-Lassen).Gegen zehn nach eins verabschiedeten wir uns von Katrin, verließen diesen Ort wieder und ich war der festen Überzeugung, dass dort niemand (weder Juli noch Bürger dieser Stadt) nach uns noch reingeht. Wie man sich täuscht: Wie Anne geschrieben hat, sind wohl Simon und Marcel noch aufgetaucht. Na egal, ich fands lustig genug und die zwanzig Leute, die anwesend waren, haben mir auch als Zuschauer beim Tanzen gereicht. Die Musik war aber gut; hauptsächlich Deutscher und Indie-Rock.

Dann ging es also wieder den viel zu langen Weg zum Auto und ich brachte Christian und Anne zu einem für sie günstig gelegenen S-Bahnhof. Dann spielte ich Taxi und war zu Hause; erschöpft, aber glücklich.

An dieser Stelle, dem Ende meines ersten und viel zu langen Konzertberichtes möchte ich noch den Leuten danken, die das Konzert ermöglicht haben: Band und Crew (außer dem Tonverantwortlichen, der hat keine gute Arbeit geleistet). Ein herzliches Dankeschön, verbunden mit lieben Grüßen (weil ich euch ja alle persönlich kenne) geht an Maria, Steffi, Marco, Kristin (danke für die Hilfe), Silvana & Freundin und nicht zuletzt Katrin, Christian und Anne, mit denen ich die Aftershow-Party gerockt habe :-)

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