Gießen, Freilichtbühne Schiffenberg

Bericht von Robert Vollmer
Konzert am 18. Mai 2007 in Gießen (Freilichtbühne Schiffenberg)
Veranstaltung: Ein neuer Tag - Frühjahrstour
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Es war einfach genial. Genial ist wohl deutlich untertrieben, aber es gibt einfach keine Worte, mit denen man diesen super tollen Tag treffender beschreiben kann. Auf jeden Fall wird er jedem, der dabei war, für immer in Erinnerung bleiben. Und der Tag bestand ja nicht „nur“ aus dem Konzert, sondern aus einer ganzen Reihe von schönen Erlebnissen.

Um mal vorne anzufangen: Der Tag begann für mich um kurz vor 8 damit, dass ich das Radio eingeschaltet habe und Carina dabei zugehört habe, wie sie ihr JULI-Wissen unter Beweis stellen durfte. :D So eingestimmt habe ich dann noch die letzten Sachen zusammengepackt und gefrühstückt. Dann bin ich recht pünktlich um 10:55 Uhr in den Zug nach Gießen gestiegen. Nach zwei Stationen sind dann Florian und Chris zugestiegen (an dieser Stelle gute Besserung an Diana). So sind wir dann erstmal eine Weile gefahren. Fast hätte ein Tunnel verhindert, dass uns Maija so schnell gefunden hat, aber irgendwann war der dann auch mal zu Ende und ich konnte ihr am Handy sagen, wo wir sitzen. *gg* Der letzte, den wir dann noch aufgesammelt haben, war Christian (und er hat uns auch schnell gefunden, obwohl er NICHT wusste, wo wir sitzen ;) ). In Gießen angekommen wurden wir schon von Steffen erwartet. So nach und nach kamen dann auch die anderen an, und zwar aus ganz Deutschland. Unter anderem Juli (nein, nicht die Band) und Robert (der andere) aus München sowie Anne und Kathie aus Berlin. Natürlich auch noch viele andere, aber wenn ich jetzt jeden aus dem Forum aufzählen würde, der nach Gießen ausgeschwärmt ist, dann sitz ich morgen früh noch an diesem Bericht. *gg* [Anmerkung an dieser Stelle: wir schreiben heute den 21.12.2008] Also standen wir am Bahnhof und haben uns gewundert, welche interessante Geräusche und Personen es in Gießen gibt (wer fährt schon langsam mit dem Auto den Bahnsteig auf und ab, und welche Töne erzeugen unterschiedliche Koffer?).

Es müsste zwischen 15:15 und 15:30 gewesen sein, als dann die letzten, die sich zum Treffen angekündigt hatten, eingetroffen waren, und so schlossen wir unsere Sachen in Schließfächern am Bahnhof ein. Dann setzten sich so um die 20 Person in Bewegung Richtung Innenstadt. Es war erstaunlich, denn obwohl sich nur wenige schon von bisherigen Konzerten kannten, verstand man sich prächtig. Das Ergebnis der Suche nach einer Essgelegenheit war – oh Wunder – eine Filiale einer amerikanischen Fastfood-Kette. Sehr zum Leid der Bedienungen ging das muntere Vorstellen dort weiter. Und obwohl wir ja aus den unterschiedlichsten (Sprach-)Regionen kamen, gelang auch ein Turmbau (was wohl daran lag, das alle mehr oder weniger auch Hochdeutsch sprechen).

So gestärkt ging es schließlich auf in Richtung Abfahrt der Pendelbussse (ich hoffe das ist die richtige Mehrzahl von „Pendlerbuss“, wie es wohl in Gießen heißt :D ). Unterwegs haben wir dann tatsächlich auch EIN Werbeplakat für das Konzert gesehen, versehen mit dem Schriftzug „Ausverkauft“. Der Buss an sich war in Ordnung, ein normaler Linienbuss halt. Da wir wohl an einer der ersten Busshaltestellen eingestiegen sind, haben wir auch problemlos noch Plätze bekommen. Später sind dann noch einige zugestiegen, aber „voll“ ist etwas anderes, wenn man jahrelang Schulbuss gefahren ist. Wie der Name schon vermuten lässt, befindet sich der Schiffenberg höher gelegen als die Stadt. Auf dem Weg dorthin viel Grün, ganz angenehm.

Kurz nach fünf sind wir dann oben angekommen. Dort standen schon einige Fans, aber anstellen wollten sich einige von uns nicht. Warum? Nun, der Grund war ein Banner, das von knapp 20 Forumsmitgliedern erdacht und finanziert worden war, noch vor Beginn dieser Tour. Auf mehreren Konzerten, so auch in Köln, Berlin,… wurde es in der ersten Reihe präsentiert. Nun, beim Abschluss der Frühjahrstour (der gleichzeitig der Beginn der Open-Air-Tour war), sollte das wertvolle Teil an die übergeben werden, denen es gewidmet war: die JULIs. Wie aber auch bei den anderen Konzerten verewigten wir uns auf der Rückseite des Banners. Noch schnell ein Foto von allen anwesenden Forumsmitgliedern, dann stellten sich diejenigen, die nicht am Banner beteiligt gewesen waren (und somit nicht an der Übergabe beteiligt sein durften), an. So blieben wir 11 zurück und setzten uns auf einen Weg vor dem Eingang.

Sie haben gesagt es würde Regen geben, doch wir sitzen hier seit Stunden… nun ja, es war etwa noch eine Dreiviertelstunde, aber die geht auch recht schnell vorbei, wenn man sich überlegt was man denn sagen könnte und sich über Erlebnisse austauscht. Und das Wetter: herrlich. Während es in den Tagen zuvor ständig geregnet hatte, war es an diesem Tag trocken und sogar angenehm warm. Leicht windig, aber das bis auf wenige Momente nicht weiter schlimm, sondern eher angenehm. Zwischendurch kam noch Mira, die Managerin der Band vorbei.

Um kurz vor 18 Uhr war es dann soweit: Der Tourmanager Holger holte uns ab. Wir hatten natürlich alle unsere grünen Bändchen am Arm, die uns zu dem Treffen berechtigten. So ging es an sämtlichen Sicherheitskräften und wartenden Fans (die logischerweise empört waren, dass wir einfach so rein durften) vorbei direkt auf das Gelände. Alles stand schon bereit, denn der Einlass begann ebenfalls erst um 18 Uhr. Noch war aber alles leer. Kaum drinnen, trafen wir auch direkt auf Simon, der uns alle mit Handschlag begrüßte. Außerdem erkundigte er sich noch, wo wir denn so herkamen. Seine Reaktion auf unsere Antworten: „ihr seid ja verrückt“. Tja, so gingen wir dann in ein Gebäude neben der Bühne. Simon ließ sich allerdings zurückfallen, um noch einen Hotdog zu kaufen (ja, kaufen. Auch die JULIs sind Menschen, die ordentlich für das bezahlen, was sie haben wollen). Das Gebäude schien normalerweise als eine Art kleine Bar zu dienen. Dort waren auch schon die anderen vier JULIs versammelt, die ebenfalls jedem die Hand schüttelten. Wenig später kam dann Simon nach, mit den Worten: „das roch einfach so lecker, ich konnte nicht widerstehen“ :D . Nun waren wir also alle auf recht kleinem Raum versammelt, und zunächst wusste keiner so recht, was man sagen sollte. Das änderte sich schnell, als Juli dann begann, das Banner auszubreiten, das mit 3 mal 1 Meter nicht gerade winzig war (aber schließlich sollte es ja auch gesehen werden). Das war eigentlich das erste Mal, dass die JULIs sich das Banner aus nächster Nähe angucken konnten. Auf den Konzert war es zwar in der ersten Reihe, aber auch nur werden des ersten und des letzten Songs, sodass es kaum Gelegenheit für ein genaues Betrachten gab. Nun konnten sie es aber genau begutachten, und dann zum ersten Mal auch die Rückseite sehen, mit all den Unterschriften und Danksagungen. Sie waren sichtlich beeindruckt und haben auch bei einzelnen Sachen nachgefragt, was diese denn bedeuteten. Dann ging es in einen Nebenraum, wo genug Platz war, um Fotos von allen zusammen, also JULIs, Banner und uns zu machen. Nun, wohin mit dem Teil? Nach eigener Aussage wollen sie es sich über’s Bett hängen. Jetzt war noch Zeit, um Autogramme zu holen und Einzelfotos mit den Mitgliedern der lustigen Kapelle zu machen. Hier hat sich dann bestätigt, dass JULI keinesfalls „abgehoben“ ist, wie dies bei anderen Bands nach deren Erfolg der Fall war. Sie haben sich wirklich sehr viel Zeit für uns genommen, haben geduldig die diversen mitgebrachten Erinnerungsstücke unterschrieben (soweit dies die Ehre zuließ, denn Eva und Marcel waren nunmal kein Teil von Sunnyglade) und Fotos machen lassen. Dabei hat man gemerkt, dass sie sich nicht als etwas so besonders fühlen, denn es herrschte eine lustige, angenehme Atmosphäre, die man vielleicht als „kumpelhaft“ beschreiben könnte. Natürlich durfte auch die berüchtigten Albernheiten des Trommlers Marcel nicht fehlen. Außerdem war jetzt natürlich auch die Gelegenheit um Fragen zu stellen, die uns schon immer interessiert haben. Allerdings hatten nicht nur wir Fragen, es war auch umgekehrt so. Die Tatsache, dass die JULIs Sachen von uns wussten, du nicht mal uns selbst bewusst waren, löste dann doch etwas Verfolgungswahn aus… *gg* Fakt war aber, dass sie mehr im Forum stöbern als man das erwarten würde. Und so erfuhr dann Marcel auch, dass es tatsächlich sein geliebtes Klapprad war, welches ich vor einiger Zeit als Avatar benutzt habe.

Ursprünglich war für das Treffen mit etwa 20 Minuten angesetzt worden. Der Tourmanager Holger drängte auch darauf, diese Zeit einzuhalten, ganz im Gegensatz zu den JULIs, die sichtlich Spaß zu haben schienen. Gegen 18:40 Uhr war es dann schließlich doch so weit. Es gab noch ein paar Autogrammkarten, dann sollten wir wieder außerhalb des Geländes gebracht werden. Das hätte natürlich einen recht schlechten Einfluss auf unsere spätere Position gehabt; wir befürchteten dann in der letzten Reihe stehen zu müssen, da ja nun schon seit 40 Minuten Einlass war. Da es aber aus welchen Gründen auch immer anscheinend nicht möglich war, dass wir direkt drin bleiben durften (natürlich gegen Vorlage der Konzertkarte), machte Eva den Vorschlag, dass wir ja bei „Anders“ nach vorne laufen könnten. Mehr dazu und zu den Folgen später. ;)

Also wurden wir durch einen Nebeneingang nach draußen geschickt, um uns wieder anzustellen. Anstellen? Als wir nach ein paar Metern den Eingang wieder sehen konnten, traf uns fast der Schlag: Ohne Übertreibung, es standen dort mindestens 1000 bis 2000 Leute in einer nicht enden wollenden Schlange. Und da anstellen, obwohl wir schon so früh da waren, deutlich früher als alle hier? Es schien so, als bliebe uns nichts anderes übrig. Jedoch zeigte sich hier, wie gut sich so ein Bändchen machen kann; man erscheint gleich als viel wichtiger. So schafften es einige schließlich der Security weiszumachen, dass Holger uns erlaubt hätte, uns weiter vorne in die Schlange einzuordnen. Weiter vorne, das war schon sehr nah am Eingang, an eine Stelle mit Durchgang zu den Getränken. Entsprechend der Anweisung: „na gut, dann mischt ihr euch hier nach und nach in die Schlange“ stürmten wir 11 alle auf einmal zwischen die anstehenden Besucher. Trotzdem gab es bemerkenswert wenige Proteste. Dafür schienen wir wohl zu wichtig auszusehen. Also dauerte es nur etwa 5 Minuten, bis wir wieder auf dem Gelände waren. Eintrittskarte zeigen (die sehr sorgfältig und mit viel Liebe genau an der dafür vorgesehenen Stelle zerrissen wurde) und dann noch die Kontrolle, wo entgegen meinen Befürchtungen der Fotoapparat nicht beanstandet wurde. Also sammelten wir uns noch kurz und gingen dann wieder in Richtung Bühne. Natürlich war es jetzt schon deutlich voller. Aber zu unserer Verwunderung standen die meisten hinter einer zweiten Absperrung, circa 20 Meter von der Bühne entfernt. Warum nur so wenige auf die Idee kamen, dass man sich auch zwischen die Absperrung direkt vor der Bühne und diese zweite Absperrung stellen konnte – ich weiß es immer noch nicht. Jedenfalls kam uns dies sehr entgegen, denn so kamen wir dann doch noch in die etwa 7. Reihe, wo auch die anderen aus dem Forum standen. Jetzt war es also etwa 10 vor 7, und da als Beginn 20 Uhr angegeben war, stellten wir uns auf eine längere Wartezeit ein. Genug Zeit also, um den anderen vom Treffen zu erzählen und noch einige Fotos zu machen.

Dann war es doch schon um 19:30 soweit: Die erste Vorgruppe, Beatplanet, begann zu spielen. Es war ok, aber nicht unbedingt mehr. Vor allem ist mir wie bei allen meiner zwei bisherigen Konzerte aufgefallen, dass der Bass viel zu stark war und man deshalb kaum noch etwas vom Text verstehen konnte. Nun ja, das hat uns aber nicht daran gehindert, schon mal mit der guten Stimmung anzufangen (oder besser diese auszudrücken, denn gut gelaunt waren wir ja schon laange vorher). Also klatschen und sprangen wir mit. Dadurch entstand zumindest im näheren Umkreis das Gefühl, dass es jetzt losgeht. Allerdings beschränkte sich das gute Gefühl wirklich nur auf uns und einige wenige Umstehende. Sah man sich um, so stellte man fest, dass mit zunehmender Entfernung von uns die Stimmung abnahm. Schon einige Meter weiter regte sich nichts mehr. Es war so, wie Corinna beschrieben hat: Wir waren die Stimmungsoase in einer ansonsten recht unbeweglichen Masse.

Etwa eine halbe Stunde dauerte der Auftritt, dann begannen die Umbauarbeiten für Virginia Jetzt!. Eine Band, die mir zwar vom Namen her bekannt war, aber von der ich eigentlich kein einziges Lied kannte (im Gegensatz zu einigen anderen). Bei VJ! war die Stimmung auch ringsherum etwas besser. Endlich auch einmal eine Vorband, die eine recht vernünftige Soundabstimmung hatte. Die Musik war gut, die deutschen Texte recht eingängig und auch ohne deren vorherige Kenntnis konnte man bald mitsingen. Auch haben sie es geschafft, wenigstens ein paar mehr Leute zum Mitmachen zu animieren (was aber kaum die zweite Absperrung überstand… gut dass wir so weit vorne standen, denn dort war – nicht zuletzt durch uns – gute Stimmung). Und so sind wir wieder mitgesprungen. Da einige aus dem Forum schon auf Konzerten der Band waren, kannten sie bereits den „Blitz“. Darüber schien sich der Sänger zu freuen, im Gegensatz zur Münchener Fraktion unserer Truppe über dessen Bemerkung bezüglich des Lernerfolges der Bayern. Auch wenn es uns nicht so vorkam, VJ! spielte recht lange. Nach einigen Songs verließen jedoch auch sie die Bühne und der letzte Umbau für den Hauptact des Abends begann.

Für uns begann damit noch einmal eine Wartezeit mit Spannung auf das Konzert. Einige hatten zuvor schon eine ganze Reihe von JULI-Konzerten besucht, für mich war es jedoch erst das zweite, und umso aufgeregter war ich. Schon während der Vorbands lugten einige Bandmitglieder aus einem Fenster des Hauses, in dem das Treffen stattgefunden hatte, und verfolgten die Auftritte am Rand der Bühne.

Es muss gegen 21:30 Uhr gewesen sein, als sie dann die Bühne betraten. Eva war nun von Jeans auf ein schwarzes Kleid umgestiegen und sah wirklich bezaubernd aus. Lediglich die kleine Krone fehlte, die sie bei einigen Konzerten der Tour getragen hatte. Der Opener war – wie es Carina beim Interview prognostiziert hatte – die erste Single des zweiten Albums, „Dieses Leben“. Wir waren natürlich sofort wieder voll dabei und haben kräftig Stimmung gemacht. Wie das wohl von der Bühne aus ausgesehen haben muss? Für mich war es jedenfalls ein atemberaubendes Gefühl, mittendrin zu sein, umgeben von so vielen (zumindest online) bekannten Menschen. Den Atem raubte mir jedoch auch das Mitspringen bei den Songs, die dann noch folgen sollten, nämlich „Du nimmst mir die Sicht“, „Bist du das“ und „Warum“, das Mitspring-Lied schlechthin. Ob die JULIs zuvor schon einmal so viel Stimmung bei einem Konzert hatten? Es war jedenfalls ein sehr intensives Erleben des Konzerts.

Da war es dann ganz gut, dass mit „Sterne“ ein Lied folgte, bei dem man sich etwas erholen konnte. Das war auch gut so, denn direkt danach wurde schon „Geile Zeit“ gespielt, wo natürlich wieder mitgesprungen wurde. Wie kommt es eigentlich, dass sich praktisch jedes Lied zum Mitspringen anbietet? „Am besten sein“ ist ja auch nicht gerade ein Lied, bei dem man ein Feuerzeug hochhält und sich langsam hin und her bewegt.

Ein besonderer Moment war das Lied „November“, enthält es doch den Titel des ersten Albums. Es war schon zur Tradition geworden, dass Mitglieder des Forums Evas „denn es ist Juli“ um ein „DEE EEE“ ergänzen, angelehnt an die Domain esistjuli.de. Auch wenn dies vermutlich nicht immer auf der Bühne ankommt – dieses Mal mussten sie es einfach gehört haben, bei der Stimmkraft (die auf diversen Videos anderer Konzertbesucher unüberhörbar ist).

Es folgte „Zerrissen“ und dann „Wenn du mich lässt“ – das Lied, das nicht „Leuchtturm“ heißt, diesen Beinamen aber wohl immer behalten wird. Ebenso wie die Aufforderung von Eva, ausnahmsweise mal keine Energie zu sparen, sondern mit den Handydisplays ein Lichtermeer zu zaubern.

Verbunden mit dem titelgebenden Song des zweiten Albums „Ein neuer Tag“ waren auf der Tour eine oder mehrere Konfettikanonen, und das war auch an diesem Tag nicht anders. Nur den Wind, den gab es in den Hallen nicht, denn durch ihn erreichten die Schnipsel gerade einmal die ersten Reihen. Als nächster Song kam dann „Das gute Gefühl“. Man könnte wohl erraten, dass wieder keiner still stand.

Bei „Anders“ kündigte Eva dann den bereits von den bisherigen Konzerten bekannten Tanz an und erwähnte dabei auch den Fanclub. Für einen Moment dieses Tanzes öffnet sich in der Mitte des Publikums eine Gasse, durch die Simon nach hinten laufen kann. Normalerweise ist das eine Einbahnstraße, aber an diesem Tag war halt alles „Anders“. Als er seinen Lauf startete, sah er sich dem Gegenverkehr von einigen Fanclub-Mitgliedern ausgesetzt, die sich ihren Weg nach vorne bahnten. Trotz des Unmuts einiger Konzertbesucher gab es keine erwähnenswerten Zwischenfälle. In der Folge stand das Forum nicht mehr an einem einzigen Fleck, sondern hatte sich etwas verteilt. Der Stimmung tat dies natürlich keinen Abbruch.

So langsam neigte sich das Konzert dann auch seinem Ende zu, und das obwohl der größte Hit erst noch kommen sollte. Vorerst war aber nochmals „tanzen“ angesagt, und zwar beim Freundschaftslied „Wir beide“. Früher wurde es als „Bine-Lied“ angekündigt, und in Gießen war dann die beste Freundin von Eva anwesend, der das Lied gewidmet war. „Regen und Meer“ hieß zum Glück nur der nächste Song, denn die Wetterprognose mit 5% Regenwahrscheinlichkeit sollte zum Glück recht behalten. „Ich steh in Gießen und du liegst am Meer“ – so schön es auch am Meer ist, in diesem Moment hätte ich nicht tauschen wollen.

Nachdem wir uns erfolgreich eine Zugabe erkämpft hatten, folgte „Wer von euch“, begleitet von einigen riesigen Ballons, die ins Publikum geworfen wurden. Eine nette Idee, die sich im Freien natürlich noch besser macht als in irgendwelchen Hallen. Ungünstig nur, dass man dort auch dem Wind ausgesetzt ist, der die Ballons stets nach rechts (also stage-left) wehte. Man könnte meinen, die Ballons hätten das folgende Lied „Ich verschwinde“ zu wörtlich genommen. Schließlich folgte dann auch die „Perfekte Welle“, ein Lied, das wohl wirklich jeder kennt, egal ob JULI-Fan oder nicht. Dementsprechend war hier auch die Stimmung am größten, nicht nur bei uns.

Dann wurde es wieder dunkel und wieder begannen die Rufe nach einer weiteren Zugabe. Nicht ganz unerwartet gab es diese dann tatsächlich in Form von „Ein Gruß“. Ein Lied, in dem sich die JULIs bei all den Fans bedanken, aber auch bei denen, die ihnen den Erfolg überhaupt ermöglicht haben. Nach und nach kamen dann auch die Jungs wieder auf die Bühne. Immer wieder ist dieser Song ein schöner Abschluss für ein Konzert.

Abschluss? Ja, leider war danach Schluss, einen Hidden Track wie auf der CD gab es nicht. Während die meisten Besucher jedoch nach draußen strömten, versammelten wir uns erstmal wieder. Dort trafen wir dann Corinna und auch Thomas, den Administrator des „Juliversums“ und u.a. Organisator der Bannerübergabe. Es wurde erzählt über das gerade erlebte und natürlich wieder Fotos der ganzen Truppe gemacht. Schließlich machten wir uns dann auf bzw. ab zu den Busssen, die uns wieder zum Bahnhof bringen sollten. Sonderlich eilig hatten wir es nicht, denn entweder hatte man sich eine Unterkunft gesucht, oder man wartete eben auf den nächsten Zug. Bei mir hieß das: warten bis 6:13 Uhr. So spazierten wir dann zunächst noch etwas durch Gießen und pilgerten unter anderem zu Evas ehemaliger Arbeitsstätte, der kleinen Bar „Uhlenspiegel“.

Trotz allem blieb immer noch sehr viel Zeit. Diejenigen, die ein Hotelzimmer gebucht hatten, verabschiedeten sich in Richtung des selbigen, während wir anderen noch eine Bar aufsuchten. Auch diese hatte jedoch dummerweise Schließzeiten, sodass wir uns dann am Bahnhof wiederfanden, mit noch einigen Stunden Zeit bis zu unseren Zügen. Dort gab es noch einige merkwürdige Gestalten, aber schließlich gingen auch die verbleibenden Stunden um. Nach der Verabschiedung machten wir uns auf den Weg nach Hause. Mittlerweile war ich so müde, dass ich leider den Ausstieg von Maija verpasste und mich gar nicht von ihr verabschieden konnte. :( Wenigstens meinen Ausstieg verpasste ich aber nicht, sodass ich dann gegen halb 10 ins Bett fallen konnte und erstmal einige Stunden schlief. Also ich mich später wieder an den PC setzte, fand ich mich direkt in einem Chat mit vielen der Beteiligten wieder, und so haben wir uns noch weiter ausgetauscht.

Alles in allem war es ein wahnsinnig tolles Erlebnis, das es hoffentlich irgendwann nochmal in ähnlicher Form geben wird. Auf die Auflistung aller Beteiligten sei an dieser Stelle mal verzichtet – aber es ist toll, dass ihr da wart. ;)

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