Konzert am 28. Juli 2007 in Mannheim (Hauptbühne)
Veranstaltung: Arena of Pop
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Eigentlich hat ja alles an meinem 19. Geburtstag begonnen. Da bekam ich nämlich eine SMS mit dem Inhalt, dass Coco, Mali und Maria mir die Fahrkarte nach Mannheim schenken, sodass ich zur „Arena of Pop“ kommen kann. Und das lasse ich mir natürlich nicht zweimal sagen, und so wurde kurz darauf die Fahrt gebucht und ich konnte mich einige Wochen lang auf den 28.Juli freuen. Noch größer wurde die Freude dann, als immer mehr liebe Menschen gesagt haben, dass sie kommen, und ich so einige derer, mit denen ich in Gießen so viel Spaß hatte, wieder sehen würde. Außerdem sollte dieses Konzert mein zehntes werden und noch dazu würde esistjuli.de an diesem Tag den 3. Geburtstag feiern. Dementsprechend konnte dieser Tag nur toll werden.
Nachdem auch noch ein mehr oder weniger schönes Plakat mit Grüßen vom „Geburtstagskind“ fertig war, ging es für mich also mittags um halb eins los. In Stuttgart stieg dann auch noch Lea in den Zug ein, damit wir die letzte halbe Stunden gemeinsam verbringen konnten – und zwar im Gang auf dem Boden in einem mehr als vollen ICE. Um halb vier in Mannheim angekommen, warteten auch schon fünf bekannte Gesichter am Bahnsteig um uns in Empfang zu nehmen und als die Begrüßungszeremonie abgeschlossen war, ging es zunächst in Richtung Schließfächer um den unnötigen Krempel loszuwerden und nachdem alle sonstigen Bedürfnisse gestillt waren, machten wir uns zu siebt auf den Weg in Richtung Festivalgelände. Das war auch recht schnell gefunden, der Weg wurde aber leider von einem kurzen Schauer begleitet. Wir waren ja Gott sei Dank noch früh genug da um so noch in den Ehrenhof hinein zu können um auch wirklich vor der Bühne zu stehen. Am Podest für Rollstuhlfahrer trennten sich dann unsere Wege zunächst und Lea, Mali, Maria, Maija und Chris suchten sich mitsamt dem Plakat einen guten Platz in der Menge, während Coco und ich uns einen Platz in der ersten Reihe des Podests sicherten und von dort einen guten Blick auf die Bühne, die Leinwand, den Backstage-Bereich und die Massen hatten. Noch kurz etwas zu essen geholt und dann hieß es warten bis 20.15 und bis JULI.
Die Wartezeit wurde aber Gott sei Dank von mal guter und mal schlechter Musik begleitet. Da wir kamen als gerade für Asher Lane umgebaut wurden, bekamen wir also deren komplettes Konzert mit. Für meinen Geschmack gute Musik zu der man schön mitgehen kann, auch wenn ich nie Fan dieser Band werden werde, mir nie ein Album, geschweige denn eine Konzertkarte kaufen werde. Aber auf jeden Fall haben sie mir sehr gefallen. Als nächsten Act durften wir die Killerpilze erleben. Das zweite Mal, dass ich im Rahmen eines Festivals, auf dem JULI spielen, auch diese Band erleben durfte. Überzeugt haben sie mich immer noch nicht und das werden sie auch nie. An und für sich habe ich die ganze Zeit über eher gehofft, dass es schnell vorbei geht. Erst ganz zum Schluss als sie „Männer sind Schweine“ von den Ärzten gespielt haben, kam etwas Stimmung auf, ansonsten haben wir uns mehr an deren Fans belustigt – und an dem jungen Mann in der ersten Reihe, der konsequent sein „P!nk“-Plakat in die Höhe hielt, wie wir über die Videoleinwand sehen konnten. Ebenfalls erheitern konnte uns während dem Auftritt der Killerpilze die Tatsache, dass sich zuerst Eva und Simon und später Jonas im Backstage-Bereich neben der Bühne blicken ließen, wohin wir dank unserer erhöhten Position guten Einblick hatten. Fotos haben wir gemacht, nur dummerweise uns nicht getraut zu winken – und das Plakat hatten wir ja nun mal nicht, also werden die drei nie wissen dass wir da waren ;) Auch die Killerpilze waren aber mal vorbei, die Publikumsreihen leerten sich erwartungsgemäß etwas und als letzter Act vor JULI sollte als nächstes Simon Webbe spielen. Mimi von Radio Regenbogen betonte in der Anmoderation alle zwei Sekunden, dass er ja „so gut“ aussieht – eine Tatsache, der ich selbst nur bedingt zustimmen würde. Aber abgesehen davon macht der Herr Webbe wirklich gute Musik, und das Publikum ist auch wirklich mitgegangen – mit jedem Kleidungsstück, das er abgelegt hat, mehr. Als wir in der Umbaupause für JULI noch schnell auf’s Klo wollten, wurde uns unser Platz netterweise mit den Worten „jetzt habt ihr so lange gewartet“ von einer jungen Dame freigehalten, die sich in unseren Augen eindeutig als Simulantin erwies und augenscheinlich nichts auf dem Rollstuhlpodest zu suchen hatte. Aber wer’s nötig hat… Auf jeden Fall war dieses Mädchen recht nett, und ich frage mich, woher sie wohl wusste, dass ich ihr sagen konnte, wann JULI spielen – sah ich wohl so aus als wäre ich nur wegen dieser Band da und wüsste solche Sachen?! *fg* Während der Umbaupausen gab es auch immer wieder Durchsagen – dass bitte niemand mehr drücken sollte, der Ehrenhof sei voll, es würde niemand mehr reinkommen. Oder dass Kinder ihre Eltern suchen oder umgekehrt und diese sich bitte in der Vermisstenstelle melden sollten. Das ließ uns dann zu dem Gedanken kommen, man könnte doch auch mal eine Vermisstenmeldung aufgeben – gesucht werden Andreas Herde, Marcel Römer, Simon Triebel, Jonas Pfetzing und Eva Briegel. Aber das wäre dann wohl doch ein bisschen zu auffällig gewesen… *gg*
Nachdem es noch eine kleine Ansprache von diversen offiziellen Menschen gab, legten JULI dann um viertel nach acht auch endlich los. Die Setlist ist ja bekannt, lediglich „November“ und „Ein Gruß“ wurde nicht gespielt, soweit ich das jetzt noch in Erinnerung habe. Bei „Regen und Meer“ hatte ich das Gefühl, Eva hätte sich in der zweiten Strophe versungen und noch mal die erste dafür gesungen, aber im Nachhinein bin ich mir da auch nicht mehr allzu sicher… Eva schien allerdings insgesamt sehr gut drauf gewesen zu sein und ließ einige sehr lustige Sprüche los. So ging es los, dass sie von den schönen Werbegeschenken des Europaparks gar nicht angetan war und das Publikum mit den Worten „Diese Werbegeschenke sind zwar schön, aber wir wollen viel lieber eure Hände sehen“ dazu aufforderte, diese doch wegzulegen. Simons Antwort „Ihr habt doch so schöne Hände“ ließ in mir den Gedanken aufkommen, ein „Wir hab’n die Hände schön, wir hab’n die Hände schön, wir hab’n wir hab’n,…“ zu rufen, aber diese – wenn auch lustige – Peinlichkeit ersparte ich mir lieber. Außerdem wunderte sie sich darüber, wie so viele Menschen in das Schloss hineingekommen waren, so dass sie das Konzert von den Fenstern aus verfolgten. Der passende Spruch dazu: „Wie seid ihr denn da reingekommen – wohnt ihr da? Seid ihr alle Heimkinder? Ihr tut mir Leid!“ Außerdem bemerkte sie, dass es wohl relativ eng war da unten im Publikum. Als auf ihre Frage ob es denn eng sei nur das übliche Rufen kam, das bekanntlich alles heißen kann, stellte sie auch nur fest „Das kann ja jetzt alles heißen – ja, nein, halt’s Maul“… Ja, das ist unsere Eva *g* Was sie allerdings scheinbar nicht bemerkte, war unser Plakat. Auch wenn sich die Fünf da unten alle Mühe gaben, es mehrmals nach oben zu halten, haben zwar wir es gesehen, aber ob Eva oder einer der Jungs es bemerkt hat, ist die Frage. Ebenfalls die Frage ist, warum es bei „Anders“ zwar den Tanz gab, aber nicht in „stage right“ und „stage left“ bzw. Jonas’ und Simons Kinder eingeteilt wurde. Insgesamt war es aber ein richtig tolles Konzert – und ich habe gelernt, dass man auch im Sitzen bzw. Knien richtig abrocken kann. Das haben Coco und ich nämlich für’s ganze Podest getan, da wir scheinbar die einzigen waren, die von JULI richtig angetan waren. Aber um so was kümmert man sich als echter Fan bekanntlich nicht, denn es gibt Momente, da ist einem alles anderes egal. Unseren verzweifelten „Zugabe“-Rufen wurde allerdings trotzdem nicht nachgegeben ;)
Schließlich gab es noch eine letzte Umbaupause mit ganz viel „check“, bevor P!nk das letzte Konzert des Abends gab. Und ein sehr tolles noch dazu, denn mich hat diese Frau wirklich überzeugt. Der Großteil des Publikums schien auch nur für sie da gewesen zu sein, und so war es nicht weiter verwunderlich, dass ausnahmslos alle mitgerockt und mitgesungen haben. Vor allem bei „Dear Mr. President“ haben hunderttausende von Menschen gesungen, und das war etwas, was wirklich Gänsehaut verursachen ließ. Nachdem P!nk von der Bühne gegangen war, schoss eine erste Rakete des Feuerwerks gen Himmel, doch es blieb die einzige – mehr konnte man sich in Mannheim wohl nicht leisten *g* Der Grund war jedoch, dass P!nk noch eine Zugabe von zwei Liedern gab, und nachdem mit „Get the party started“ nicht nur das Konzert endgültig zu Ende war, sondern ich auch noch richtig das Gefühl bekommen hatte, an diesem Samstag Party gemacht zu haben bzw. noch zu machen, ging das Feuerwerk richtig los und hunderttausende Menschen starten begeistert in den Himmel und gaben danach brav Applaus.
Gegen halb zwölf waren wir dann auch wieder vollständig und zu siebt machten wir es uns zuerst noch auf dem Rollstuhlpodest bequem, schließlich hatte man uns ja gesagt, wir sollten uns Zeit lassen mit dem Gehen, weil so viele Menschen unterwegs sind. Wir wurden dann allerdings doch sanft dazu aufgefordert, jetzt doch bitte zu gehen, und so machten wir uns auf den Weg und suchten erstmal den Eingang zum Backstage-Bereich mit der Hoffnung, die JULIs vielleicht noch zu treffen. Nach einigen Zwischenfällen war schließlich unsere Gruppe wieder zusammen und statt der JULIs trafen wir zuerst den Sänger von Asher Lane, von dem sich der ein oder andere gleich mal ein Autogramm holte, während ich persönlich eher darauf wartete, was sich hinter dem Schloss so tat. Schließlich kam auch tatsächlich ein uns wohl bekannter Nightliner aus dem Hof gefahren, und sofort fingen wir an wie wild zu winken und das Plakat noch mal hochzuhalten. Die Frage, ob sie es gesehen haben, bleibt allerdings, auch wenn mindestens Dedi zumindest in unsere Richtung geschaut hat. So schnell wie der Bus da war, fuhr er aber auch schon wieder weiter, was uns dann dazu veranlasste, einmal in unserem Leben Tokio Hotel-Fan zu spielen und winkend mit Plakat hinter dem Nightliner hinterherzuspurten. Gebracht hat es letztendlich aber leider nichts, und so zogen wir weiter in Richtung Bahnhof, um noch vor 1 Uhr unsere Sachen aus dem Schließfach zu bekommen.
Das war dann auch recht schnell erledigt, und da wir noch etwas Zeit hatten, tat sich die Frage auf, was wir tun sollten bis unsere S-Bahnen fuhren. Auf jeden Fall musste ein Gruppenfoto her, und dank Mali war auch schnell ein Fotograf gefunden, und so machten wir es uns auf einer Bahnhofsbank gemütlich, rollten das Plakat aus und ließen uns auch nicht von grölenden, betrunkenen Passanten abhalten ;) Eigentlich wollten wir dann ja unbedingt etwas essen, aber da wurde uns ganz schnell ein Strich durch die Rechnung gemacht. Denn am Bahnhof war selbst der McDonalds schon seit elf Uhr geschlossen, und auch sonst hatten in der gesamten Mannheimer Bahnhofsumgebung nur noch Dönerbuden geöffnet. Und auch wenn uns durchaus bewusst ist dass Döner schöner macht, schreckten uns dann auch dort die langen Schlangen ab und so zogen wir nur noch durch’s nächtliche Mannheim, begegneten einem Wegweiser nach Gurs (1170km) und beschlossen dann doch, am Bahnhof weiter zu warten. Auf der Bank am Gleis kamen dann aus unerfindlichen Gründen Gedanken an Gießen zurück, als wir auch längere Zeit dort saßen – und irgendwie warteten wir auch in Mannheim darauf, dass wieder Menschen mit Koffern die Treppe runtergehen – aber das ist eine andere Geschichte… *g* Irgendwann kam dann auch irgendeine S-Bahn für Coco, Lea und mich und so verabschiedeten wir uns um viertel nach eins von den anderen und traten die Fahrt nach Speyer an wo wir bei Coco unser Nachtlager bezogen und irgendwann um 3 auch mal einschliefen.
Zum Schluss bleibt wieder nur das übliche DANKE:
an Chris, Coco, Lea, Maija, Mali und Maria für die genialen Stunden inklusive Spinnereien
an Dedi, Eva, Jonas, Marcel und Simon für das geile Konzert
an Eva für ihre Sprüche
an Coco für die schönen Tage und genauso ihre Eltern für die Gastfreundschaft
an die anderen geschätzten 134.993 Menschen in Mannheim
an Asher Lane, die Killerpilze, Simon Webbe und P!nk für die übrigen Konzerte des Tages
an die Mannheimer Pyrotechniker für das schöne Feuerwerk
an Radio Regenbogen für das geile Event
an die Bahn für die „Arena of Pop“-Verspätung
an Thomas für drei Jahre esistjuli.de