Düren, Arena Kreis Düren

Bericht von Markus Schnitzler
Konzert am 20. November 2007 in Düren (Arena Kreis Düren)
Veranstaltung: Ein neuer Tag - Herbsttour
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Endlich mal eine von den großen deutschen Bands bei uns. „Juli im November in Düren“ – die Schlagzeilen mit dem Wortspiel waren im Sommer schnell gedruckt und als ich die Zeitungsartikel sah, zögerte ich keinen Moment und besorgte mir gleich am ersten Vorverkaufstag eine Eintrittskarte. Solch ein Highlight wollte ich mir natürlich keinesfalls entgegen, zumal es in der Arena Kreis Düren stattfand, in meinem zweiten Wohnzimmer, das ich als Fan des dort aktiven Volleyball-Vizemeisters evivo Düren bestens kenne.

Heute war es dann endlich soweit. Ich ließ mich von den widersprüchlichen Zeitangaben (Einlass 18 Uhr wie auf der Eintrittskarte vermerkt oder 18:30 Uhr wie es online steht) nicht verwirren und war um kurz nach sechs vor Ort. Nachdem ich erkannt hatte, dass ich die Arena diesmal nicht auf dem gewohnten Weg betreten würde, sah ich schon die lange Schlange vor dem Eingang. Trotzdem erwischte ich einen sehr guten Platz in der Nähe der Bühne rechts vor dem großen Lautsprecher. Freier Blick auf die Bühne, voller Sound, umgeben von lebhaften Menschen – beste Voraussetzungen für ein gelungenes Konzert-Erlebnis. Der für seine Medienpräsenz und häufigen Ansprachen berüchtigte Dürener Landrat verzichtete glücklicherweise auf einen Auftritt, so dass die Radiopiloten sofort abheben konnten. Die Jungs aus Berlin testeten als Vorgruppe schon mal die Belastbarkeit der Lautsprecher-Anlage und die Begeisterungsfähigkeit des Publikums. Sie nutzten die Chance, wegen der Verwandtschaft zu Simon Triebel mit Juli auf Tour zu gehen, zur Werbung in eigener Sache, indem sie ordentliche Musik präsentierten und Mini-CDs mit ihrem Programm verteilten, die die Fans dankbar annahmen. Der Sänger mit der Günter-Netzer-Gedächtnisfrisur zeigte auch immerhin, dass er wusste, wo er gerade war und dichtete den Song „Tokio – Berlin“ in „Tokio – Düren“ um.

Als die Radiopiloten nach ungefähr einer halben Stunde die Bühne verließen, kam es zum unangenehmsten Teil des Abend. Nachdem die Bühne umgebaut und mit zahlreichen Getränken ausgestattet war, mussten sich die Fans noch einige weitere Minuten gedulden, bis es endlich weiterging. Durch die lange Pause, die fast genau solang dauerte wie der Auftritt der Berliner, war die durch ihre Musik entstandene Stimmung schon wieder verflogen. Aber nicht lange!

Gegen 20.30 Uhr betrat Marcel die Bühne, gefolgt von den anderen Jungs mit den Musikinstrumenten. Sekunden später wurde es richtig laut, als Eva ihren Auftritt hatte. Mit den mittlerweile bekannten kurzen Haaren, in Minirock und Netzstrumpfhose bekleidet, stieg sie in den ersten Titel ein und bekannte: „Ich liebe dieses Leben“. Ab sofort wurde das musikalische Feuerwerk nur noch durch kurze Ansagen und Grüße an das Dürener Publikum unterbrochen. Eine gelungene Mischung aus neueren und älteren Songs sorgte dafür, dass die Stimmung immer weiter anstieg. Wer gerade nicht damit beschäftigt war, Eva und die anderen Julis zu fotografieren, klatschte, hüpfte und sang textsicher mit. Bei „Anders“ lud Eva das gesamte Publikum auf den Stehplätzen zu einem bei früheren mehrfach erprobten Tanzkurs ein – zwei Schritte nach links, zwei Schritte nach rechts. Keinerlei Anleitung benötigten die Fans hingegen für die La ola, die die „perfekte Welle“ einleitete. Wozu auch? Düren liegt schließlich in der Nähe der Karnevalshochburg Köln und in der Arena haben die Dürener schon einige sportliche Erfolge gefeiert. Leider verzichtete Eva diesmal auf die Frage, welchen Sportverein es hier gibt. Ich hätte ihr einiges erzählt. Bei der perfekten Welle konnten nun wirklich alle Zuschauer – auch diejenigen, die sonst eher wenig von Juli kennen – lautstark mitsingen. Von dem angeblichen Ende des Konzerts ließ sich natürlich niemand täuschen. Schließlich fehlten noch einige wichtige Lieder, wie Eva offen zugab. Was wäre ein Juli-Konzert ohne den zweiten Hit „Geile Zeit“? Überhaupt nichts. Das wussten die Julis und brachten das ohnehin schon begeisterte Publikum noch mal richtig in Schwung. Eher ruhig und verträumt – Feuerzeug-Atmosphäre – sandte Eva dann zum Abschied mit der Jukebox einen Gruß an alle. Nun war endgültig Schluss. Keine Musik mehr. Die Julis verschwanden hinter der Bühne. Sie kamen auch nicht mehr heraus, um Autogramme zu verteilen. So verließ ich die Arena ohne Unterschrift, aber mit der Gewissheit, ein richtig geiles Konzert. Es war übrigens mein erstes Konzert mit Eva & Co. – eine gelungene Premiere.

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