Recklinghausen, Vest Arena

Bericht von Juliane Maget
Konzert am 29. März 2011 in Recklinghausen (Vest Arena)
Veranstaltung: Tour 2011
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Zugegeben – man könnte mich als verrückt bezeichnen. Aber wer mich kennt, weiß, dass man bei mir eigentlich nichts anderes zu erwarten hat. Deswegen war es auch nicht sonderlich verwunderlich, dass ich für mein 15. JULI-Konzert tatsächlich eine Reise nach Recklinghausen antreten wollte. Und so wurde eine Übernachtungsmöglichkeit organisiert, eine günstige Bahnfahrt recherchiert und die Vorfreude konnte beginnen. Als ich dann in meinem jugendlichen Übermut auch noch ein Meet & Greet gewonnen hatte, war an und für sich alles perfekt.

Nach einer etwas chaotischen Anreise konnte ich nach zweieinhalb Jahren Madeleine auch endlich mal wieder in die Arme schließen und durfte bei ihr sogar noch ein nachmittägliches Mittagessen genießen. Dann hieß es im Eiltempo umziehen und sofort wieder ab zum Bahnhof, um Chris abzuholen – den ich auch schon viel zu lange nicht mehr gesehen hatte. Auf dem Weg nach Solingen, wo wir noch Madeleines Freundin Sarah aufgabelten, kamen wir schon mal in den Genuss recht abenteuerlicher Fahrkünste, die uns noch recht lange begleiten dürften. Auch wenn wir im Notfall sicherlich nicht stärker als ein LKW gewesen wären, hat es für unsere Zwecke doch gereicht. Leider halfen allerdings auch anfängliche 160 Stundenkilometer nichts – ein dicker Stau ließ uns daran zweifeln, es noch rechtzeitig zum Meet & Greet um spätestens halb sechs nach Recklinghausen zu schaffen. Und unsere Vorahnung ließ uns nicht im Stich – erst als das Treffen eigentlich schon fast wieder vorbei sein sollte, kamen wir an der Halle an. Aber Gott sei Dank durften wir trotzdem noch kurz in den Backstage-Bereich, wo die anderen Gewinnerinnen schon fleißig dabei waren, die JULIs zu interviewen. Wir gesellten uns unauffällig dazu und wurden auch prompt zum Fototermin beordert – das entstandene Bild ist leider sehr verwackelt, aber genau das gibt irgendwie diese ganze Stimmung sehr gut wider. Wenn jemand schon zu spät kommt, sollte er ja wenigstens etwas zur Entschuldigung mitbringen, und genauso haben wir das auch gemacht und konnten unser Forums-Memory übergeben. Dedi erkannte auch sofort das Bild auf der Karte wieder, während Holger noch den Tipp gab, dass man zuerst das Geschenk aufmachen sollte und dann die Karte lesen, dann hätte die nämlich auch einen Sinn. Wie auch immer – gefreut haben sich den Reaktionen nach zu urteilen alle. Eva stellte gleich fest, dass Daniel ja ein geiles Shirt anhätte und Marcel wurde desillusioniert, weil Chris für ihn immer XYJens bleiben würde und er eigentlich gar nicht wissen wollte, wie er wirklich heißt… Schlussendlich gab es dann noch Autogrammkarten und als unsere Namen – Madeleine wurde kurzerhand in „+1“ umgetauft – auch auf der Gästeliste verewigt waren, war das Meet & Greet auch schon wieder vorbei.

Ein kurzes Gespräch mit den anderen Gewinnern und der verantwortlichen Journalistin Sara später gesellten wir uns für die verbleibende Stunde in die inzwischen gewachsene Warteschlange zu Andrea, Chris und Sarah. Ein menschliches Bedürfnis zwang uns allerdings schon kurz danach, die nahegelegene Gaststätte aufzusuchen – sehr zur Freude des dortigen Barkeepers, der uns gerne noch länger dabehalten hätte. Aber Madeleine gab ihm die Hoffnung, dass wir vielleicht später nochmal vorbeischauen würden. Wieder zurück an der Halle verging die Zeit bis Einlass erstaunlich schnell; das könnte daran gelegen haben, dass ich mich noch nie so spät für ein Konzert angestellt habe und dementsprechend längere Wartezeiten gewöhnt bin. Schließlich konnten zuerst Andrea und Madeleine in die Halle und wenig später konnten auch wir uns unseren Weg bahnen und uns Plätze in der ersten Reihe sichern.

Die Stunde, die wir nun noch bis zur Vorband warten mussten, zog sich erwartungsgemäß schier unendlich, aber dank netten Gesprächen war auch diese Zeit irgendwann vorbei und die Vorband „The love bülow“ betrat die Bühne. Musikalisch fand ich persönlich sie recht passabel, textlich kann ich leider wenig sagen, da ich akustisch gesehen nur sehr wenig verstanden habe. Da ich aber generell kein großer Fan von Rap-Musik bin, hat mich diese Band nicht wirklich vom Hocker gerissen. Dafür konnten sie gut Stimmung machen und das Publikum schon mal mitnehmen.

Nun hieß es noch einmal warten, bis es endlich wieder JULI werden konnte. Nachdem sich Simon seinen Weg durch den Nebel gebahnt hatte, ging es auch gleich mit den wohlbekannten Klängen von „Immer wenn es dunkel wird“ los. Unsere vage Hoffnung, die Setlist könnte im Vergleich zur vergangenen Herbst-Tour geändert worden sein, hatte sich schon so gut wie zerschlagen – es sollte lediglich mit „Woanders zuhause“ ein neuer Song dazukommen. Dass es dazu schließlich doch nicht kommen sollte, war ärgerlich. Auch nach minutenlangen Versuchen und kleinen Diskussionen konnten leider auch unsere anfeuernden Marcel-Rufe nichts mehr erreichen: Es blieb bei einer kurzen Akkordeon-Einlage von Eva. Mit „Dieses Leben“ verabschiedeten sich die JULIs bekanntermaßen erstmal, bevor die Zugabe durch ein „Elektrisches Gefühl“ eingetrommelt wurde – diesmal schaffte es auch Jonas ohne größere Randale. Dafür gab es an anderer Stelle mehr oder weniger größere Verletzungen. Nach „Wir beide“ streckte Marcel seinen blutenden Finger in die Höhe und erntete zumindest von uns reichlich Mitleid. Wie jeder normale Mensch das auch tun würde, musste er natürlich erstmal per iPhone ein Foto für die Nachwelt knipsen, bevor er sich mit blauem Tape verarzten ließ und pünktlich zu seinem Einsatz bei „Eisenherz“ wieder bereit war. Ob das viele Blut aus dem Handtuch jemals wieder rausgewaschen werden kann, bleibt fraglich.

Wie alles Schöne im Leben war nun auch dieses Konzert mal wieder viel zu früh vorbei. Nach einem kurzen Besuch beim Merch-Stand und der traurigen Erkenntnis, dass es diesmal keine Tour-Plakate käuflich zu erwerben gibt, trafen wir in der Halle noch Marcel, der sich Zeit für ein Gespräch und ein Foto nahm. Madeleine und ich testeten gleich, ob er sich auch schon fleißig mit unserem Memory beschäftigt hat – was bei uns allerdings recht sinnlos erschien, da er uns so oder so kannte. Vor allem aber kannte er Chris – Verzeihung: XYJens -, von dem er schon lange so begeistert war, sich aber erst diesmal endlich traute, ein gemeinsames Foto mit ihm zu machen. Wir anderen blieben zurück mit der Erkenntnis, dass wir laut Marcel „irgendwas zwischen 19 und 20“ sind – was Andrea gefreut haben dürfte, ob es Sarah genauso ging, weiß ich leider nicht. Als Marcel sich schließlich verabschiedet hatte, begaben wir uns in der Hoffnung, vielleicht am Bus noch den ein oder anderen anderen JULI zu treffen, nach draußen. Dort hieß es allerdings erstmal warten. Da man ja, wie wir seit Mannheim wissen, ab und zu auch in den Bus hineinschauen kann, wussten wir zwar, dass noch jemand da war, aber da Chris nicht am Fenster kratzen wollte, brachte uns das auch nicht weiter. So blieb uns nur, via iPhone eine Mail an Simon zu schicken, ob er nicht nochmal rauskommen möchte – und noch bevor diese abgeschickt war, kam er tatsächlich vorbeispaziert und steuerte dann auch auf uns zu. Dass er sich so viel Zeit gelassen hatte, erklärte er uns damit, dass er noch Memory gespielt habe – und natürlich gewonnen. Diese Erklärung bleibt allerdings zweifelhaft, da man, wie bereits erwähnt, ja in den Bus schauen kann. So oder so nahm er sich nochmal viel Zeit für uns und es kam zu Gesprächen über Holzhüllen für iPhones, Menschen mit seltsamen Herz-Positionen – bei der Gelegenheit erbarmte ich mich auch, sein Herz zu übernehmen, nachdem er mehrfach verzweifelt gefragt hatte, wer es denn haben möchte – und die Frage, wo wir denn jetzt noch hinführen. Nachdem wir auch mit ihm noch ein Forums-Foto machen konnten, entließen wir ihn wieder nach drinnen, damit der arme Kerl sich nicht schon am ersten Abend eine Erkältung holt.

Der Tag neigte sich bereits dem Ende zu, und so beschlossen wir, auch endlich den Heimweg anzutreten und dabei noch einen Zwischenstopp beim bekannten Restaurant zum goldenen M einzulegen, da uns allen etwas der Magen knurrte. Die Suche nach dem nächstgelegenen brachte uns die Erkenntnis, dass es tatsächlich noch solche gibt, die nur bis 22Uhr aufhaben, was uns recht wenig brachte. Aber Gott sei Dank fanden wir doch noch eines und so konnten wir nach ausgiebiger Verabschiedung von Andrea nun endgültig unseren Heimweg von einem gelungenen Konzertabend antreten. Bis wir schließlich endgültig ins Bett fallen konnten, vergingen zwar noch mal etliche Stunden, aber trotzdem habe ich es schließlich geschafft, auch ohne einzuschlafen wieder pünktlich in Stuttgart anzukommen – offen bleibt nur die Frage, ob es Schicksal war, dass der ICE, in den ich in Köln stieg, den Namen „Recklinghausen“ trug.

Zu guter Letzt wie immer ein großes DANKE:

  • an die Bahn für die pünktliche Anreise
  • an Madeleines Mutter für das Mittagessen
  • an Madeleines Navi für die Zeitangabe
  • an Andrea, Madeleine, Sarah und XY für die nette Begleitung
  • an Sara für das Meet & Greet und das verwackelte aber stilvolle Foto
  • an den Barkeeper für seinen Flirtversuch
  • an Eva fürs Akkordeon-Spielen
  • an Marcels Finger fürs Dranbleiben
  • an die JULIs für das tolle Konzert
  • an Marcel, dass er so ist wie er ist
  • an Simon, dass er so ist wie er ist
  • an Chris, dass er nur noch auf XY hört
  • an Andrea, dass sie doch mitgekommen ist
  • an Madeleine für alles
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