Konzert am 7. April 2011 in Karlsruhe (Substage)
Veranstaltung: Tour 2011
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„Man muss die Feste feiern, wie sie fallen“ besagt ein Sprichwort.
Am 07.04.2011 sollte mein 10. JULI- Konzert gefeiert werden und ich wachte morgens um 6 Uhr mit einem Gefühl wie 40°C Fieber, Halsschmerzen und dickem Kopf auf. Sowas konnte ich heute beim besten Willen überhaupt nicht gebrauchen.
An dieser Stelle geht ein Dankeschön an die Firma Bayer für die Erfindung von „Aspirin Complex“.
Mittags gegen 14:00 machte sich meine Mutter auf, um Juli, mit der ich gemeinsam nach Karlsruhe fahren würde, von der S-Bahn abzuholen, während ich die Lasagne im Ofen bewachte, die, bevor es losging, noch verspeist wurde.
Bei sonnigen 25°C bestiegen Juli und ich die S-Bahn nach Karlsruhe. Die Fahrt verging eigentlich recht flott, obwohl wir, um rollstuhlunfreundliche Umstiege zu vermeiden, quasi einmal „mit der Kirche ums Dorf“ fuhren, was nicht zuletzt daran lag, dass ich meiner Komilitonin während der Fahrt noch einen Crash- Kurs in „Multivariate Verfahren“ geben durfte und an Robert, der sich ab der Haltestelle „Rot-Malsch“ ebenfalls zu uns gesellte.
In Durlach angekommen, wurde noch schnell etwas zu trinken besorgt und dann ging es auch schon mit der Straßenbahn Richtung „Substage“. Gut, dass wir mit Robert einen (fast) waschechten Durlacher unter uns hatten, wer weiß, ob wir die Location auf dem Gelände eines alten Schlachthofs, ohne ihn gefunden hätten. Es war ca. 17:30, wir waren, wie nicht anders zu erwarten, die ersten Fans auf dem Gelände. Wir beschlossen uns zu einer Runde um das Gebäude, was zwangsläufig damit einherging, dass wir am Bus der Julis vorbei „mussten“ vor dem Jonas mit iPod in den Ohren und schwarzer Sonnenbrille in einem Liegestuhl lag und auch Andy lief mit Klein-Yoko auf dem Arm in einiger Entfernung an uns vorbei. Zurück am Eingang wurde unser eigentlich recht netter Platz zum Sonnenbaden durch den ununterbrochenen Lärm von Betonmischern leider auf die Dauer etwas ungemütlich, doch es gab ja zum Glück einiges zu sehen: Dedi mit Familie (Emil fand die Bagger und Betomischer irgendwie cooler als wir), Simon auf Inlinern, Marcel „oben ohne“ und Eva, vermutlich auf der Suche nach ihrer Tochter. Die Band war also komplett.
Irgendwann tauchten 2 Damen mit goldenen Taschen auf, die Robert und Juli zu einem Probetraining im Fitnessstudio überreden wollten. Als sie bei uns keinen Erfolg hatten, versuchten sie ihr Glück eben bei den anwesenden Herren von der Baustelle. Wir hatten Spaß!
Dennoch ließ ein dringendes menschliches Bedürfnis Juli und mich zunehmend ungeduldiger werden und ich war sehr erleichtert, als sich um 19:00 endlich die Pforten des „Substage“ öffneten, auch wenn der Ansturm hinter uns nicht wirklich immens groß war. Ich durfte sogar mit dem Rolli direkt in die erste Reihe und stand somit ziemlich genau vor Simon (also später dann). Besagten Herrn hat Juli dann auch erstmal getroffen, während sie vor der Behindertentoilette auf mich wartete. Als ich rauskam, machte ich mit ihm erstmal den Memory-Test: „Wie heiße ich?“ – „Keine Ahnung“, na ganz großes Tennis. Naja gut, der arme war auch ziemlich verzweifelt auf der Suche nach seinem Bandkollegen Römer. „Wir müssen dann auch mal wieder auf unseren Platz“ verabschiedeten wir uns. „Und wo ist der?“ – „Quasi direkt vor dir“. Die Antwort darauf war irgendwie undefinierbar, aber wir boten ihm an, er könne ja mit Jonas den Platz tauschen.
Die Zeit bis zur Vorband „Ginger Ninja“ aus Dänemark vertrieben wir uns mit der Ausstattung mit Leuchtbändchen und ich persönlich mit einer weiteren Dosis „Aspirin Complex“. Leider oder zum Glück, ich weiß nicht, wie ich es finden soll, waren wohl wirklich nicht all zu viele Leute da und hinter uns standen auch ganz friedliche ältere Herren, sodass wir nie das Gefühl hatten erdrückt zu werden und ich es sogar getrost wagen konnte nach dem Auftritt von „Ginger Ninja“ nochmal das „stille Örtchen“ aufzusuchen, ohne dass ich um meinen Platz fürchten musste. Ein paar Worte zu den Herren aus Dänemark: Laut, rockig und ein SEHR angestrengter Herr am Schlagzeug. Ich fands gut! Um uns herum brachen Leute in regelrechte Begeisterungsstürme aus.
In der Umbaupause wurde natürlich erstmal via iPhone gecheckt, ob wir auf Marcels facebook Foto gelandet waren, hat aber leider nicht geklappt! Er mag uns einfach nicht!
Mit leichter Verspätung starteten die JULIs mit Immer wenn es dunkel wird ihr gewohntes Programm. Zur Begrüßung erinnerte Eva an den ersten Auftritt der Band in Karlsruhe bei DAS FEST und bot uns aus diesem Anlass an, wir sollen uns ein passendes Lied wünschen, doch Marcels Snare musste repariert werden, weshalb keine Zeit für Extrawünsche blieb. Geile Zeit muss für Simon einen sehr amüsanten Anblick geliefert haben, da Juli und Robert zu meinen beiden Seiten sprangen und ich ganz brav in meinem Rolli sitzen blieb. Was mir leider gar nicht gefallen hat, war Evas Handy-Feuerzeug Aufforderung vor Du lügst so schön. Das hat für mich die Stimmung total kaputt gemacht. Vor In Love (Paris) merkte Eva an, dass sie sich jetzt mal eins von Dedis Bieren als Accessoire ausleihen müsse und überhaupt wären 6 Biere auf einer Bühne eindeutig zu viel. Trotz des Alkoholkonsums einiger Bandmitglieder ging an diesem Abend auch Woanders zu Hause problemlos über die Bühne (O-Ton Simon: Das hat bisher IMMER geklappt). Das kleine, aber doch sehr engachierte Publikum ging sehr gut mit und irgendwie hatte ich an diesem Abend das Gefühl, dass Wir beide sogar besser ankam als Perfekte Welle.
An weitere brisante Details während des Konzerts kann ich mich nicht erinnern (außer dass Evas Hose so ziemlich den ganzen Abend offen stand) deshalb gehe ich nun zum „Danach“ über.
Es war ca. 22:40 als das Konzert zu Ende war und ich beschloss den Anruf zu Hause, dass mein Vater nun kommen könne, um uns abzuholen, noch bis 23:00 rauszuzögern.
Wir beschlossen in der Halle zu warten. Marcel lief mit einem „Hallo“ an uns vorbei, Dedi wurde von seiner Familie erwartet (wie viele Leute wären wohl da gewesen, wenn wir Dedis Anhang mal abziehen?) und Jonas turnte auf der Bühne herum. Simon kam und ging und kam und ging und kam … nicht mehr.
Um 23:00 wurden wir freundlich aus der Halle gebeten und trafen draußen vor dem Eingang zum Büro auf Simon, der dort mit ein paar Leuten stand. Ich hab ihm dann, aus Anlass meines 10. Konzerts, sein Handtuch abgequatscht. Er fragte: „Mit Herz?“- Natürlich! Er bot uns auch ein Bier an, aber wir bevorzugten Cola. Die war leider aus, also gabs Sprite. Dann hab ich mich erstmal beschwert, dass er sich darum gedrückt hatte, meinen Namen auf sein Handtuch zu schreiben. „Muss nochwas drauf?“ – „In Love“ – „Soll ich noch ne 10 drauf malen?“ – Hier, wie bei (hier Namen eines Fußballers, den ich verdrängt habe einsetzen)“.
Es stießen noch 2 Mädels zu uns, die eigentlich nur ein Foto wollten, die bekamen auch ein Bier und erzählten, dass sie auch Gitarre in einer Band spielten und Simon wollte uns irgendeinen Film ans Herz legen, den keiner kannte, indem irgendwelche Mädels mit einer Band irgendwo ausbrechen oder so ähnlich. Außerdem sagt Simon, er sei kein echter Gitarrist, sondern nur „ein Mittel zum Musik machen“.
Wir haben noch über diverse andere Kleinigkeiten gequatscht, z.B. wurde Nepudo von Simon schmerzlich vermisst. Als ich fragte, ob denn Mira da sein, meinte er, wenn ich großer Mira Fan sei, könne er mir gerne auch mal ein Handtuch von ihr besorgen.
Danke Simon, für den unterhaltsamen Abschluss dieses schönen Konzertabends!!!
Es dauerte noch ein paar Minuten bis mein Vater kam um Juli und mich zu mir nach Hause zu fahren, wo wir nach einem kleinen Mitternachtssnack mit leichten Brummgeräuschen in den Ohren ins Bett fielen.
Danke an alle, die mein 10. JULI Konzert unvergesslich gemacht haben!!!